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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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eine Leo-Hülle verpasst hatte.
    Sobald ich wusste, wo es langging, fuhr ich los. Inzwischen regnete es in Strömen. An der nördlichen Pazifikküste gehört graues Schmuddelwetter einfach zum Leben. Wir hatten uns daran gewöhnt, und ich mochte es sogar. Keine von uns fühlte sich bei Hitze sonderlich wohl. Zu Hause in Y’Elestrial hatten wir milde Sommer gekannt, frische, klare Tage im Frühling und im Herbst und kalte, verschneite Winter. Hier war das Wetter eintöniger.
    Die Scheibenwischer zischten auf dem Glas hin und her. Camille starrte aus dem Beifahrerfenster, während wir durch die Straßen sausten. Die Stadt war in der verregneten Nacht eigentlich ganz hübsch anzusehen. Überall glitzerten die Lichter, als wir auf die James Street abbogen und den steilen Hügel hinunterfuhren. Seattle war nicht umsonst auch als das »kleine San Francisco« bekannt – die Stadt selbst und ein guter Teil von Eastside waren auf hohen Hügeln erbaut, die hauptsächlich durch tektonische Verwerfung entstanden. Die gesamte Region war ein Erdbebengebiet.
    »Was, wenn Van und Jaycee gerade in dem Laden sind?« Daran wollte ich lieber nicht denken, aber falls sie da waren, sollten wir darauf vorbereitet sein.
    Camille zupfte an ihrem Sicherheitsgurt, damit er bequemer über ihren Brüsten saß. »Vielleicht sollte ich Smoky bitten, auch hinzukommen, was meinst du?«
    »Ich glaube, das wäre eine gute Idee.«
    Sie zückte ihr Handy und rief noch einmal zu Hause an. Ich wechselte die Fahrspur und ordnete mich zum Abbiegen ein.
    »Tja, rate mal.« Camille steckte ihr Handy wieder weg. »Smoky hat darauf bestanden, Morio zu begleiten, er ist also schon unterwegs.«
    Ich lachte. »Diese schützenden Fittiche wirst du nie wieder los. Finde dich damit ab, dass er dein Leben lang den Bodyguard spielen wird.«
    Sie schnaubte. »Ja … aber du musst zugeben, dass ein Drache als Bodyguard gar nicht so verkehrt ist.«
    Es herrschte kaum Verkehr, und wir hatten grüne Welle. Nur fünf Minuten später hielten wir auf dem Parkplatz vor der Ladenzeile. Das Geschäft an der Ecke hieß Alchemy for Lovers. Es war das einzige hier, in dem noch Licht brannte.
    »Komisch, dass die noch geöffnet haben. Obwohl Seattle so groß ist, schließen die meisten Läden doch ziemlich früh.« Manchmal fühlte es sich an, als lebten wir in einer Kleinstadt.
    »Überrascht mich nicht. Denk doch mal nach. Stripper und wahrscheinlich auch Nutten kaufen sich hier diese Tinktur und anderes Zeug. Die arbeiten hauptsächlich nachts. Und wenn das eine Anlaufstelle für Hexer ist, tja – bei Nacht ist es viel einfacher, unbemerkt zu kommen und zu gehen.«
    Ich wendete und parkte ein paar Plätze weiter. »Wir halten uns lieber außer Sicht, bis Morio und Smoky da sind.«
    Wir beobachteten den Ladeneingang, doch offenbar lief das Geschäft heute Nacht nicht besonders gut. Fünf Minuten später bog ein Wagen auf den Parkplatz ab und hielt neben meinem – Morios SUV mit ihm und Smoky. Wir stiegen aus und gingen alle gemeinsam los.
    Glöckchen bimmelten, als ich die Tür öffnete, und wir standen vor einer großen Auswahl quietschbunter Sexspielzeuge. Auf dem nächsten Tisch war eine Reihe Vibratoren aufgestellt, von Neonpink bis Lackschwarz. Ich zog die Augenbrauen hoch. Die Dinger sahen so echt aus, dass ich mich unwillkürlich fragte, wer wohl dafür Modell gestanden hatte – vor allem bei den beiden Modellen, die eindeutig größer waren als der Durchschnitt. Natürlich wusste ich, dass manche Männer so ausgestattet waren, ich hatte es auch schon gesehen – wenn Morio nackt seine Dämonengestalt annahm. Dieser Anblick konnte wirklich die Phantasie anregen, obwohl ich persönlich eher Camilles Mut bewunderte.
    An einer Wand waren alle möglichen Bondage-Utensilien aufgehängt, Halsbänder, Leinen, Handschellen. Der Geruch von Leder hing schwer in der Luft. Die nächste Wand bestand vom Boden bis zur Decke aus Regalen voller Bücher und DVD s. Auf einem großen Tisch standen alle möglichen Lotionen und Cremes und ein großer Korb mit Kondomen, aber Fläschchen für Tinkturen sah ich nirgends.
    Die drei Verkäuferinnen waren muskulös und sahen so aus, als würden sie mit jedem Kunden fertig werden, der sich danebenbenahm. Eine saß auf einem Barhocker hinter der Theke an der Kasse – auf ihrem Namensschild stand
Mandy.
Die beiden anderen – Dona und Marrow – schienen nur auf jemanden zu warten, der Ärger machen wollte. Sie musterten uns gründlich von

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