Katzenmond
Kopf bis Fuß. Es war offensichtlich, dass wir keine VBM waren, und
sie
möglicherweise auch nicht. Treggarts waren sämtlich muskulös und zäh, die männlichen wie die weiblichen.
Camille betrachtete die scharfen Kostüme auf einer der Kleiderstangen und schlenderte dann zur Ladentheke weiter. Sie legte die Hände auf die Glasplatte und lächelte Mandy an. »Ich suche nach einem ganz bestimmten Öl für meinen Mann.«
Die Verkäuferin schaute auf Camilles Brüste, dann in ihr Gesicht. »Was für ein Öl meinen Sie? Und für Ihren Körper oder für seinen?«
»Das ist ein ganz besonderes Öl – Sie würden es wohl eher nicht hier vorn im Regal ausstellen. Spezialmischung. Ein Freund hat mir davon erzählt – er ist Stripper. Er hat gesagt, er hätte es hier gekauft.« Sie zwinkerte der Frau zu. Smoky erstarrte, hielt aber den Mund.
Mandy warf der größten von den dreien – Dona – einen Blick zu, ehe sie Camille antwortete. »Sind Sie sicher, dass Sie mit so etwas umgehen können? Ist ziemlich stark.«
»Oh, glaub mir, ich kann mit mehr umgehen, als du vielleicht glaubst.« Camille klimperte mit den Wimpern und drehte den Glamour auf. Ich beobachtete die Frau ganz genau. Treggarts waren immun gegen unseren Charme. Die Verkäuferin schien nichts davon zu merken, aber sie ließ den Blick noch einmal über Camilles Körper gleiten, leckte sich die Lippen, und ihre Augen begannen zu leuchten.
»Marrow – hol der Dame eine Flasche Goldener Tropfen von hinten.« Dann schaute die Kassiererin zu mir herüber. »Und für Sie? Vielleicht ein … Halsband?«
Ich sagte nichts, aber meine Alarmglocken begannen zu klingeln. Marrow wandte sich ab und verschwand durch einen Vorhang. Ich machte mich bereit, nickte Morio kaum merklich zu, trat zu Camille und berührte sie ganz leicht am Arm. Sie erstarrte.
Spannung baute sich auf. Die Kassiererin blätterte in einem Stapel Kassenbons, und Dona ging zu der Wand mit dem Fesselspielzeug und den Peitschen hinüber.
In diesem Moment teilte sich der Vorhang, und eine Gruppe Treggarts platzte herein. Dona schnappte sich eine der Peitschen, und Mandy zog blitzschnell einen Baseballschläger unter dem Tresen hervor.
Ich hatte meinen Dolch nicht dabei, zückte aber das Messer, das in meinem Stiefel versteckt war. Morio nahm seine Dämonengestalt an – die eines zwei Meter großen, schreckenerregenden Yokai-Dämonen –, und Smoky ließ die Knöchel knacken. Seine Fingernägel verlängerten sich zu Klauen. Camille sprang von der Theke zurück, als die Kassiererin den Baseballschläger herabdonnern ließ. Das Klirren von Glas hallte durch den Raum, und dann ging es richtig los.
Camille trat beiseite und begann, Energie herabzurufen. Smoky nahm sich einen Motorradrocker mit struppigem Bart vor und zog ihm die Klauen quer über den Bauch. Die Lederkluft zerriss, aber der Hieb ging leider nicht tief genug, um den Kerl auszuweiden.
Morio bekam Donas Peitsche zu spüren, die mit einem scharfen Knall auf seinen Rücken herabsauste. Er brüllte, stürzte sich auf sie und begrub sie unter sich. Die beiden rangen auf dem Boden miteinander – das Miststück war stark. Ich konnte ein wenig fuchsroten Flaum hervorblitzen sehen, als er ihr die Faust mitten auf die Stirn hämmerte.
Statt ihr den Hals zu brechen, was bei einem gewöhnlichen Menschen der Fall gewesen wäre, schien der Schlag sie nur leicht zu betäuben. Sie riss die Peitsche hoch, und die Schnüre schlangen sich um Morios Hals. Als er sich dagegen aufbäumte, schlüpfte sie unter ihm hervor und versuchte ihn mit einem kräftigen Ruck an der Peitsche zu ersticken.
Smokys Klauen sausten herab und durchtrennten die Schnüre. Als das Leder riss, fiel Morio beinahe hintenüber. Smoky grub die Klauen in Donas Bauch. Sie trug keine Ledermontur, und er schlitzte mit Leichtigkeit die Haut auf und riss ihr die Eingeweide heraus, die sich klatschend auf den Boden ergossen. Sie war fertig.
Camille griff Mandy an, die mit dem Baseballschläger ausholte, und schleuderte ihr die zwischen ihren Händen gesammelte Energie entgegen. Mit einem grellen Blitz traf sie Mandy im Gesicht. Der Treggart kreischte und griff sich an den Kopf. Währenddessen zog Camille ein Messer aus den Falten ihres Rocks und versetzte der Dämonin zugleich einen heftigen Schlag zwischen die Augen.
Ich blinzelte überrascht. Ich wusste, dass Camille trainiert hatte, aber dieses Manöver hätte ich von ihr nicht erwartet. Allerdings musste ich mich jetzt
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