den allabendlichen Theatervorstellungen bei Millowitsch noch alle möglichen Fernseh-Drehs annahm, was normalerweise zeit- und kräftemäßig ein Unding ist. Man muß ja abends immer wieder rechtzeitig zur Vorstellung im Theater sein, sonst wäre bei Willy der Teufel losgewesen. Das Haus war allabendlich ausverkauft, doch ich drehte nebenbei in München das Fernsehspiel »Ehe auf Zeit« mit Dr. Eberhardt Itzenplitz. Dann ebenfalls in München mit Gustl Bayrhammer das Fernsehspiel »Stein und Bein« unter der Regie von Wolf Dietrich. Außerdem noch einen Krimi in Berlin mit F. J. Gottlieb. Und schließlich düste ich auch noch nach Frankfurt rüber und spielte unter der Regie von Dr. Dieter Wedel den »Revisor« im »Großen Bellheim«.
Abb. 23: Regisseur Dr. Dieter Wedel und Jürgen Schilling nach erfolgreicher Zusammenarbeit in »Der Große Bellheim« und »Die Affäre Semmeling«
Oft gab es auf den Flughäfen unangenehme Verspätungen. Früher hätte mir da der Angstschweiß im Gesicht gestanden, ob ich wohl abends rechtzeitig im Theater bei Millowitsch bin etc. Aber durch meine Neugeburt, durchs richtige Kauen, war ich ein anderer Mensch geworden. Ich steckte den Streß locker weg. Einmal hätte ich wegen eines ausgefallenen Fluges tatsächlich um ein Haar die ausverkaufte Theatervorstellung im Millowitsch-Theater versäumt, eine Katastrophe! (Gottseidank hat er’s nie erfahren!) Aber auch diese Situation wurde gerade noch gemeistert: dank einer abenteuerlichen Motorradfahrt über die Autobahn. Und so stand ich rechtzeitig in meiner Rolle als durchtriebener »Ingenieur Kirchner« neben Willy Millowitsch auf der Bühne.
Wenn ich nach der Vorstellung im Millowitsch-Theater in meine Wohnung zurückkehrte und dabei durch den Uni-Park ging, dachte ich oft: »Kontrolliere doch mal eben, ob dein Oberbauch nochschmerzfrei ist!« Ich faßte hin, und tatsächlich war alles noch okay! Es war ein Riesenerlebnis, die Gesundheit »abzutasten«.
Ja, ich bin von größter Dankbarkeit erfüllt, das richtige Kauen hat mir mehr geschenkt, als alles, was ich mir wünschen konnte auf dieser Welt. In den letzten Jahren habe ich oft an Pfarrer Sebastian Kneipp gedacht. Er war kein Arzt und hat durch eine einfache Entdeckung, durch das Wunder einer Selbstheilung in der Welt Furore gemacht. Kneipp hatte eine schwerkranke Lunge, als er sich bei grimmiger Kälte nachts in den Hof stellte und sich mit einer Gießkanne voll Wasser begoß. Professor Ziemssen bezeichnete diesen Mann noch als den »größten Kurpfuscher des Jahrhunderts«. Heute werden Pfarrer Kneipps Kaltwasserkuren in der ganzen Welt angewandt. Und die Kneipp-Kur ist die einzige Laien-Methode, die sogar wissenschaftlich anerkannt ist. Mein »Wunder der Selbstheilung« wurde durch eine ähnliche einfache Entdeckung ausgelöst, und auch ich bin kein Arzt.
Ich möchte dieses Heureka-Erlebnis, diese gesundheitsbringende Entdeckung, nicht für mich alleine behalten. Ich möchte dieses »Lebenselixier« gern weitergeben. Ich weiß, daß es vielen Menschen helfen kann, eine verlorengegangene Lebensqualität neu zu entdecken: Einfachheit! Den wertvollen Besitz von Einfachheit. Nie habe ich an etwas mehr geglaubt, als an diese Gesundheitsidee!
»Auf dem kleinsten Kleeblatt funkeln Tropfen in des Mondes Licht. Hoch und niedrig, reich und arm, entbehrt den Glanz des Himmels nicht.«
Kaiser Mutuhito
Zum Schluß wünsche ich mir, daß ein berühmter Spruch, den man sich sonst nur in der Silvesternacht zuruft, von nun an das ganze Jahr über (möglichst vor jeder Mahlzeit!) herzlich die Runde macht:
GUTEN RUTSCH!
Der (K)Autor gibt Seminare und ist daran interessiert, ein Feedback seiner Leser zu erhalten. Schreiben Sie an das Büro: Jürgen Schilling, Sylvensteinstraße 5, 81369 München Fax: 089/7 21 39 26, E-Mail:
[email protected] Web: → www.juergen-schilling.de
→ www.deutschland-sucht-den-super-schmauer.de
Verzicht oder Lust?
Die »K-Frage« an Thomas Gottschalk und Harald Schmidt
Thomas Gottschalk & Harald Schmidt – unsere beiden Showmaster – kasteien sie sich wirklich? Und am Ende umsonst?
Ich freue mich, dass nach Thomas Gottschalk nun auch Harald Schmidt die genussreiche Kunst des Kauens entdeckt hat. Doch was mich ärgert, ist das falsche (frugale!) Image, das manche Medien in diesem Zusammenhang der F. X. Mayr-Kur anhängen. Und das schon seit Alt-Kanzler Kohls Zeiten!
Als Thomas Gottschalk zuletzt im Dr. F. X. Mayr Zentrum (Bad Hofgastein,