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Kau Dich gesund

Kau Dich gesund

Titel: Kau Dich gesund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Schilling
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LUST!
    Die Nahrung, die ich zu mir genommen habe, ist verwertet oder, wie man in der Fachsprache sagt, »assimiliert« worden. Das günstigste Ergebnis für den Organismus. Das Gegenteil sind Fäulnis, Gärung, Giftstoffe, die im Dünn- und Dickdarm verbleiben als Folge der nicht verdauten, weil nicht richtig gekauten Nahrung. Diese Giftstoffe, die vom Dünndarm aus dann ins Blut und zu den Zellen fließen, sind verantwortlich für alle nur möglichen organischen Erkrankungen und für den fast unbesiegbaren Heißhunger. Wenn man dann wieder ißt, läßt der Schmerz deswegen nach, weil die Verdauungsarbeit beginnt. Ist diese abgeschlossen, widmet sich der Organismus wieder der Säuberung des verdreckten Darmes, was zur Folge hat, daß neuer Hungerschmerz entsteht! Hier nochmals fachlich ausgedrückt von Dr. med. Rauch:
    »Fällt die Nahrungszufuhr zur gewohnten Zeit weg, so wendet sich der kranke Darm inzwischen der dringlichen Aufarbeitung des Darmschmutzes zu, was den Eintritt von Giften in die Blutbahn und Beschwerden zur Folge hat wie Heißhunger, Magendruck, schmerzhafter Leerezustand in Magen und Darm, Nüchternschmerz, Übelkeit, Schwindel, ›Schwächeanfall‹. Ißt der Kranke dann wieder, so wird nur mehr die neue Nahrung verarbeitet, während der Darmschmutz liegen bleibt. Die Selbstvergiftung und ihre Erscheinungen gehen dadurch für den Augenblick zurück. Daher essen solche Menschen immer wieder, um ihre vermeintlichen Hungersymptome, die jedoch Krankheitssymptome darstellen, zu unterdrücken. Solche Menschen glauben, gleich verhungern zu müssen, wenn sie mal durch einige Stunden nichts oder nur wenig zu sich nehmen. Aber sie irren.« (aus: »Darmreinigung« nach F. X. Mayr von Dr. med. Erich Rauch)
    In irgendeiner Arztpraxis hab ich den Spruch entdeckt: »Es ist später, als du denkst!«
    Er bezieht sich darauf, daß laut F. X. Mayr selbst der Gesunde nur ein Scheingesunder ist. Er verspürt nur noch keine Symptome, aber durch Ernährungsfehler hat er längst ein verdrecktes Darmsystem und verfügt dadurch nicht über die optimale Verdauungskraft (auch wenn nichts schmerzt). Ich darf etwas beruhigen und den Spruch abwandeln in:
    »Es ist zwar schon später, als Du denkst, es ist aber noch nicht zu spät!«
    Kauen ist die Kraft, die alles schafft. Je eher wir starten, desto besser ist es natürlich für unseren Organismus.
    Ganz wichtig:
    Die Zielformulierung des Kau-Aktes und das Mitzählen der Kaubewegungen in der Anfängerphase nicht vergessen. Und übe unbedingt allein! Denke daran:
    »Nichts kann ohne Einsamkeit vollendet werden.« (Pablo Picasso)
    Es ist die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen der neuen Kautechnik. Sonst geht nichts. Es sei denn, Du möchtest meine Umwege gehen. Habe keine Scheu vor dem Zählen! Ich gebe zu, es mutet anfangs etwas mechanistisch an. Doch das Gehirn verbindet jede Kaubewegung mit dem Mehr-Genuß im Mund. Damit verbindet sich lustmäßig der Mehr-Genuß auch mit dem Mitzählen. Da der Mensch immer danach strebt, Lust zu gewinnen und Unlust zu vermeiden (ein Naturgesetz!), wirst Du schon nach kurzer Zeit aufs Mitzählen der Kaubewegungen gar nicht mehr verzichten wollen, ja nicht mehr verzichten können, weil es einfach Spaß macht. Außerdem ist damit automatisch noch ein anderes Problem gelöst: während des Essens nicht zu reden, was bei so vielen Menschen ein Zwang ist.
    Die Gewohnheit, essen und reden zu verbinden, wird jetzt stillschweigend abgelöst durch die neue »Macke«: essen und mitzählen (der Kaubewegungen).
    Mir hat das Mitzählen gleich einen Riesenspaß bereitet, und ich habe es von Anfang als ein Wettspiel empfunden, das mich immer mehr anstachelte. Ich hatte den Ehrgeiz, richtige Rekorde aufzustellen. Ich erinnere mich an Zählzeiten von über 200 Kaubewegungen pro Bissen.
    Und noch mal auf Willy Millowitsch zurückzukommen:
    Ich habe sein Angebot im Sommer 1990 natürlich angenommen. Ich fand auch eine schöne Wohnung in Köln, in der Universitätsstraße, ganz in der Nähe des berühmten Millowitsch-Theaters. Es war eine sehr eindrucksvolle Zeit. Jeden Abend Vorstellung mit dem Stück »Mein Freund Anton«. Zum ersten Mal in meiner ganzen beruflichen Laufbahn als Schauspieler hatte ich keine Schmerzen im Oberbauch. Ich kann kaum beschreiben, welche Freude ich darüber empfunden habe und welche Kraft ich aus diesem neuen Leben schöpfte! Grenzenlose Energien standen mir zur Verfügung. Ich spürte es auch daran, daß ich neben

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