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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ihrem uneingeladenen Trinkgefährten kündete. Manchmal bedeuteten solche Schiffe ohne Besatzungen und solche Annäherungen in Kneipen, dass Piraten spionierten; und selbst die riesige Dublin musste sie fürchten. Er erkannte, wie dieser Gedanke in ihr entstand, sah einen Ruf nach Behörden voraus, die auf der Stelle aufsprangen, wenn ein Dubliner Alarm brüllte. An einem nahestehenden Tisch saßen Flottenoffiziere vor ihren Gläsern. Die Sicherheit war draußen auf den Docks massiv präsent, während Gerüchte von einem Unternehmen gegen die Piraten kursierten; andere sagten jedoch, es habe mit Pell zu tun, der Station über Downbelow bei Pells Stern, oder interzonalen Streitigkeiten, oder es würde einfach nur nach Schmugglern gesucht. Er lächelte verzweifelt.
    »Piraten«, sagte er. »Schon lange her... Meine ganze Familie ist tot; und meine angeheuerte Besatzung hat mich überfallen und fast völlig ausgeraubt, ein ums andere mal.
    Sie wissen ja, was man so auf den Docks anheuern kann. Man hat dabei keine Sicherheit.
    Aber mir bleibt keine Wahl.«
»Oh«, sagte sie, aber es war ein besseres›Oh‹als das letzte, weil diesmal unbestimmt.
    Ein Stirnrunzeln grenzte an Sympathie und an gefährliche Neugier. »Nein, ich kenne niemanden. Manchmal kommen Leute zu uns, die sich als Aushilfskräfte einschreiben wollen, aber wir nehmen sie nicht, und auf Viking habe ich von niemandem gehört, der es versucht hat. Tut mir leid. Wenn die Stationsregistratur sie nicht aufführt...
    »Ich würde keine Einheimischen nehmen«, sagte er, versuchte es dann aber doch mit der Wahrheit. »Doch, ich würde es, wenn ich dann planmäßig fortkäme. Auf jeden Fall gehört die Lucy mir, und ich war dabei, aussichtsreiche Kandidaten zu suchen, nicht...
    »Sie beurteilen mich als aussichtsreich?«
    Sie machte sich über ihn lustig. Das war zumindest besser als Argwohn. Er grinste und schluckte seinen Stolz hinunter. »Ich könnte Sie sicher nicht überreden, oder?«
    Sie lachte lauthals, und sein Herz schlug umso heftiger, denn er wusste, welches Spiel sie momentan spielte. Es war das älteste Spiel der Kauffahrer, abgesehen vom Handel selbst, und die Tatsache, dass sie der Wendung des Gesprächs in guter Stimmung folgte, ließ ihn vor Hoffnung so warm werden, dass er schwitzte. Er nahm einen zweiten Schluck aus dem vergessenen Glas und sie einen gesunden Zug aus ihrem zweiten. »Haben Sie Ihre Mannschaft hier verloren?« fragte sie. »Sie sind sicher nicht allein hergekommen.«
    »Ja. Habe ihn hier verloren. Er war im Krankenhaus gewesen und hatte für eine Passage angeheuert, hier dann sein Schiff eingeholt, und das war es dann.« Er trank und beobachtete bestürzt, wie sie jemandem zuwinkte, den sie kannte, ein unauffälliger Wink zu einem Mann mit dunklem Bart, der leichten Schrittes herankam, dann für einen Moment neben ihnen stehen blieb.
    »Alles klar«, sagte sie. Er war auch ein Dubliner, älter als sie und grimmig. Das Kleeblatt und die Sterne auf seinem Ärmel waren deutlich zu erkennen, und obendrein trug er einen Kragenstreifen. Sandor regte sich nicht unter der harten Musterung durch diese dunklen Augen, das Gesicht zu etwas verspannt, was nicht ganz ein Lächeln war. Der ältere Mann blieb noch kurz, gerade genug, um die Warnung deutlich zu machen, und ging dann wieder zur Tür hinaus.
    Sandor starrte ihm hinterher, drehte sich dabei leicht auf dem Hocker, war immer noch erregt... wandte sich dann wieder um, mit einem Gefühl, dass A. Reilly über sein Unbehagen amüsiert sein würde. Sie war es.
    Sie führte sich den zweiten Drink ein drittes mal zu Gemüt. Ihre Wangen wirkten gerötet.
    »Welche Art Frachten nimmt Ihre Lucy? Allgemeine?« 
    »Sehr.«
»Sie fragen nicht viel.«
»Wofür steht das A.?«
»Allison. Was bedeutet das E.?«
»Edward.
    »Nicht Ed?«
»Ed, wenn es Ihnen gefällt.«
»Kapitän.«
»Und Besatzung.«
    Sie schien noch mehr amüsiert zu sein, trank ihr Glas leer und tappte mit einem langen, pfirsichfarben lackierten Fingernagel daran, erzeugte damit ein leichtes Klirren. Der Barkeeper tauchte auf. »Ich bleibe dabei«, sagte sie, und als er gegangen war, blickte sie mit schräg gehaltenem Kopf zu Sandor auf. »Auf Cyteen habe ich das einmal mit Wein gemischt und beinahe mein Schiff verpasst.«
    »Es schmeckt gar nicht danach, als sei es stark«, meinte er und blickte mit sinkendem Herzen zu dem Barkeeper hinüber, der ein weiteres kleines Glas voller teurem Schaum mixte... und wieder ein zweites

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