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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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vorhersehen, dass einmal die Zeit kommen würde, wenn die Stempelbögen in dem Buch voll waren und die Station demzufolge seine Papiere erneuern musste, eine Schwelle, die er schon früher überschritten hatte und die das Leben stets für eine Zeitlang sicherer machte... bis vielleicht einmal eine erforderliche Reparatur seine Mittel überschritt und die Fragen scharf wurden und engere Kreise zogen.
    Er war kein Pirat, die Lucy war zu klein für Piraterie und ihre eher kleine Bewaffnung ein Witz. Seiner eigenen Meinung nach war er nicht einmal gänzlich ein Dieb, denn er sahnte gerade genug ab, um seinen Betrieb weiter betreiben zu können, aber nie etwas in großem Maßstab. Er lieferte seine Frachten dort ab, wo sie hingehörten, und überbrachte das Geld korrekterweise auf die WSH-Konten. Er machte sehr wenig Gewinn, soviel war sicher, und dieser geringe Gewinn konnte direkt auf die Verlustrechnung gesetzt werden, wenn die Lucy ohne Fracht im Dock festgehalten wurde oder wenn sie eine größere Reparatur brauchte.
    Darin lag auch der Grund, warum kein Konzern eine ehrliche Bewerbung von ihr akzeptieren wurde. Sie war klein und beförderte kleine Frachten, und das über zu große Entfernungen, Entfernungen, die von den größeren Schiffen viel rascher zurückgelegt wurden. Hin und wieder war sie auf Viking in die roten Zahlen geraten, Verluste, die einen unabhängigen Transporteur ruiniert hätten, der nicht die gefälschten, kreditverschaffenden Papiere besaß.
    Aber alles, was eine große Gesellschaft im Stil des WSH zur Kenntnis zu nehmen pflegte, wenn das Wirtschaftsjahr abgeschlossen wurde, war, dass der Hauptfond weder abgenommen noch zugenommen hatte. Solange die Lucy zum Jahresende zurückzahlte, was sie herausgenommen hatte, konnte der Überschuss auf ihrem illegalen Betriebskonto bleiben, um das zukünftige Auf und Ab ihres Gewinns zu mildern. Das WSH war über Lichtjahre und Zeitverzögerungen hinweg verbreitet. Alarmsignale verbreiteten sich nur zur Zeit der Buchprüfung in seinem System... und Sandor verspürte nicht die geringste Neigung, über kleine Diebstähle hinauszugehen, hatte nicht die Absicht, nach Profiten zu streben, die vielleicht dazu führten, dass er erwischt wurde. Er war siebenundzwanzig Jahre alt und unwahrscheinlich reich, wenn man berücksichtigte, dass er der einzige verbliebene Erbe eines Sternfrachters war, wie klein auch immer, einstmals ein legitimes Handelsschiff, bevor der Kompaniekrieg Piraten auf die Bühne geführt hatte, die es angehalten und geplündert hatten, wonach überwiegend nur eine entleerte Hülle geblieben war, die fast nur noch Tote beherbergte. Jetzt überlebte die Lucy eben, so gut es ging, durch den Einfallsreichtum ihres Eigners, der unter einer Vielzahl von Namen und Nummern arbeitete und mit einer ganzen Serie von gefälschten Papieren. Ein Ausverkauf war mittlerweile nicht mehr möglich: seine Schwindeleien würden ihn einholen und sogar die dreißig Silberlinge verzehren, die er für sein Schiff bekommen konnte. Noch schlimmer, er würde auf der Station festsitzen und zuschauen müssen, wie die Lucy in der Hand irgendeines örtlichen Konzerns kam und ging - oder wie sie sogar abgewrackt wurde, weil sie einhundertundfünfzig Jahre alt war und ihre Teile möglicherweise wertvoller als ihre Dienste.
    Also hielt er sie in Betrieb. Sie gehörte ihm auf eine Weise, die kein von Stationsleuten geführter Konzern begreifen konnte.
    Er war in ihr geboren und in ihr aufgewachsen, hatte keine Vorstellung, wie das Universum sein würde ohne das Schiff um ihn herum, und er hatte auch nicht vor, es jemals herauszufinden. An dem Tag, an dem er die Lucy verlor (und es konnte jeden Tag passieren, wenn einer der Stationsbeamten mit einem Beschlagnahmebefehl von irgendwoher aufkreuzte, oder wenn ein scharfäugiger Docksvorsteher oder Zollbeamter auf die Idee kam, seine Papiere genauer zu überprüfen), an dem Tag, überlegte er, würden sie ihn umbringen müssen. Aber sie würden ihn ganz schnappen, wenn sie konnten, weil das Stationsgesetz unerbittlich menschlich war und weil die Union so wenig vom Niederschießen auf den Docks hielt wie von Diebstählen. Sie würden ihn in den Tank stecken und seinen Verstand umbauen, damit er hinterher dabei glücklich sein konnte, Böden zu wischen und einen sesshaften Lebensunterhalt zu verdienen, ein mustergültiger Bürger der Union.
    Stationen machten ihm Angst, dass ihm die Spucke wegblieb. Und dieser redselige alte Mann, der

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