Kavaliersdelikt-Liebe ist universell
griff nach den Chips. Leandro setzte sich neben ihn und schnappte ihm grinsend die Tüte weg.
„Nicht alle“, erklärte er, während er sie öffnete. „Meistens macht Carsti die und Nils dann den Text. Der ist besser in Englisch als ich.“
Er bot Hendrik die Chipstüte an, der sich sogleich eine große Handvoll nahm. Verliebt betrachtete er Leandro, der ihm immer wieder Blicke zuwarf und verlegen lächelte. Sie beide spürten die Spannung, waren aufgeregt, nervös und sehnten dennoch den Moment herbei, der sie einander näher bringen würde. Ihre Gespräche waren nur Verzögerungstaktik; Sie wussten es beide.
Unruhig rutschte Hendrik hin und her. Seine Hände wollten sich dauernd selbstständig machen und sich auf Leandros Bein legen, welches nur wenige Zentimeter neben seinem war. Leandro sah ihn immer wieder unstet an und senkte hastig den Blick. Unmerklich kam er jedoch näher, neigte den Kopf dichter.
Hendrik vernahm seine schnelle Atmung. Wild jagte sein eigenes Herz, sein Körper bettelte darum, berührt zu werden.
Leandro ist so toll, schwärmte Hendrik sehnsüchtig. Diese schwarzen Haare und wie er sich nervös in die Wange beißt. Vorsichtig rückte er näher heran.
Sie sprachen nicht, gaben keinen Ton mehr von sich. Die Chipstüte lag vergessen neben ihnen auf dem Bett. Nur die leisen Laute ihres raschen Atems waren zu hören, das kaum merkliche Geräusch, wenn die Zunge die Lippen benetzte.
Ihre Finger krochen aufeinander zu, zuckten bei der ersten Berührung zurück, nur um sie sofort zu verstärken, sich ineinander zu drängen.
Leandro hob den Kopf, blickte Hendrik an. Seine Augen bewegten sich unruhig, schienen jedes Detail seines Gesichts erfassen zu wollen. Die rechte Hand schob sich unendlich vorsichtig in Hendriks offene Haare. Leise seufzend lehnte sich dieser dagegen. Er lechzte nach diesen Zärtlichkeiten, wollte es so sehr. Wochenlang waren seine Nächte von den Vorstellungen erfüllt gewesen, wie Leandro ihn halten, ihn streicheln würde.
Real war es viel schöner.
Er neigte den Kopf, lehnte sich impulsiv gegen Leandro.
„Deine Haare sind so weich“, brachte dieser stockend hervor. „Du bist echt … schön.“ Verlegen lächelte er und zog seine Hand prompt zurück.
„Ich weiß nicht“, gab Hendrik zweifelnd zu. „Ich mag sie nicht besonders, wollte sie mir neulich sogar endlich ganz abschneiden. Ganz kurz, dann locken sie sich nicht so dämlich.“
„Was? Wieso das denn?“ Leandro wirkte regelrecht entsetzt und griff abermals nach den Haaren, ließ sie bewundernd durch seine Finger gleiten und entdeckte wohl die fehlende Strähne, denn er machte ein betroffenes Geräusch.
„Doch nicht wegen … mir?“, fragte er bestürzt nach. „Weil ich Idiot gedacht habe, du wärst ein Mädchen? Ich muss total blind und blöd gewesen sein.“ Hart schluckte er und fügte leise hinzu: „Entschuldige.“
Lächelnd legte Hendrik seine Hand an Leandros Wange, strich zärtlich darüber.
„Schon okay. Du warst ja nicht der Erste, dem das passiert ist.“
Sein Atem ging flach, beschleunigte sich mit jeder Bewegung seiner Finger. Behutsam erkundete er Leandros Gesicht, ließ seine Hand vom Kinn aus über den Hals tiefer wandern.
Leandro keuchte verhalten und legte seinerseits seine Hände um Hendriks Gesicht. Weich strich der Daumen über dessen Lippen und er beugte sich vor, liebkoste sie mit einem hauchzarten Kuss.
„Deine Lippen“, stieß er hervor und küsste Hendrik schneller, fester, „Deine Küsse. Ich konnte sie nicht vergessen. Das war so toll. So habe ich noch nie geküsst, mich noch nie so gefühlt.“
Heiß rann pures Glück durch Hendriks Adern, entzündete wilde Freudenfeuer entlang all seiner Nervenbahnen und ein besonders intensives tief in seinen Lenden.
Leandros warme, schwitzige Hände fanden ihren Weg in Hendriks Nacken und dieser folgte willig der Aufforderung zum leidenschaftlicheren Küssen. Zunge stieß an Zunge, eroberte, tastete, liebkoste.
Hendriks Hände strichen über Leandros Hals, glitten zu dessen Schultern. Er spürte ihn beben, konnte seine Erregung fühlen, meinte sie schon zu riechen. Er wollte mehr spüren, nackte Haut kosten, Leandro stöhnen hören.
Auch Leandros Hände waren auf Wanderschaft, tasteten sich über Hendriks T-Shirt tiefer. Er zögerte nur einen Moment, dann glitt die erste Hand darunter, entlockte Hendrik ein zufriedenes Seufzen. Schaudernd genoss er das Gefühl der ihn erkundenden Finger und ließ sich rückwärts auf
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