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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ganz schön groß. Es tat irre weh und er wollte partout weitermachen, obwohl er ihn gar nicht reinbekommen hat.“ Leandros Schritte stockten und er wandte hastig den Blick ab.
    „Du hast …“, er rang offensichtlich nach Worten. Seine Finger zitterten kaum merklich.
    „Scheiße, ich kann mir das gar nicht vorstellen“, brach es aus ihm hervor. „Das ist doch … eklig.“
    „Nicht, wenn man vorher geduscht hat und halt immer Kondom und Gleitgel verwendet“, konterte Hendrik. Sein Herz pochte härter. Hoffentlich machte Leandro keinen Rückzieher, nur weil er sich schon einmal hatte vögeln lassen. Störte ihn diese Vorstellung so sehr?
    „Das zweite Mal hat Erich mich gelassen und das war voll klasse“, fügte er leise, ein wenig mutloser hinzu und ergänzte hastig: „Aber müssen wir ja gar nicht. Es gibt viele, die nie solchen … Sex haben.“
    Seufzend kam Leandro näher, packte Hendriks Hand fester und lächelte scheu.
    „Ich habe noch nie“, gab er zögernd zu und lächelte schief, „weder mit einem Mädchen noch ...“ Er schüttelte vehement den Kopf. „Ich kann mir das gar nicht vorstellen.“
    „Och, es gibt ganz viel Tolles, was wir sonst machen können“, meinte Hendrik wieder mutiger geworden, leckte sich fahrig über die Lippen. Wenn er daran dachte, wie er Leandro verwöhnen könnte, wurde ihm jetzt schon heiß. Alleine die Vorstellung, seine blanke Haut zu berühren, ihn mit Lippen, Fingern, Zunge zu liebkosen, ihn stöhnen zu hören, ließ Hendrik schon hart werden.
    „Aber wir machen eh nur, was du machen möchtest. Wenn du es willst, okay?“, erklärte er fürsorglich. Auf gar keinen Fall wollte er Leandro verschrecken.
    Dessen schwarzbraune Augen schauten ihn fragend an und ohne zu überlegen, überbrückte Hendrik den Abstand zwischen ihnen und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Zaghaft erwiderte dieser ihn, schien noch immer Probleme damit zu haben, dass er nun wissentlich einen Jungen küsste.
    „Los, lass uns was essen“, schlug Hendrik vor und zog ihn energisch weiter.
    Ihr Gespräch drehte sich beim Essen um weitaus unverfänglichere Themen. Hendrik erzählte endlich mehr von seiner Familie und erfuhr einiges von Leandros, der ein Einzelkind war. Sein Vater hatte einen Weinhandel und legte viel Wert auf seine adelige Abstammung. Auf die Frage, was dieser wohl dazu sagen würde, wenn er von Hendrik erführe, zuckte er nur die Achseln.
    „Keine Ahnung. Gut würde er es vermutlich nicht finden“, meinte Leandro und hob entschlossen das Kinn. „Aber letztlich geht es ihn nichts an. Viele Männer sind bisexuell, habe ich mal gelesen. Und heutzutage ist es nicht schlimm. Wie haben es deine Eltern denn aufgenommen?“
    „Eigentlich ganz gut“, erzählte Hendrik. „Mein Vater meinte sogar, er hätte in seiner Studienzeit, bevor er meine Mutter kennengelernt hat, auch mal was mit einem Mann laufen gehabt. Er hat mir ganz viele Tipps gegeben. Meine Schwester fand es sogar cool, glaube ich, und erzählt mir nun alles von ihren Freunden.“ Hendrik lachte glucksend auf.
    „Nur mein Bruder fand es scheiße. Der hat ganz lange kaum mit mir geredet und mich immer komisch angesehen. Ich glaube, der hatte Angst, dass jemand von seinen Freunden es herausfindet und deswegen nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Er hat halt auch nicht so viele Freunde.“ Seufzend nahm Hendrik einen Schluck seiner Cola.
    „Muss toll sein, Geschwister zu haben.“ Leandro wirkte nachdenklich.
    „Ab und an, ja“, gab Hendrik zu. Leandro war viel stiller, viel unsicherer als bei ihrem letzten Treffen. Einiges an Selbstsicherheit war verschwunden. Andererseits wirkte er auch authentischer und verletzlicher. Er spielte keine Rolle mehr, hatte den überfürsorglichen Kavalier abgelegt. Dies war der echte Leandro, der nicht ständig einem antrainierten Verhaltenskodex unterlag.
    Lange saßen sie so beieinander, unterhielten sich, bis Leandro schließlich hörbar Luft holte, Hendrik direkt ansah und fragte: „Kommst du vielleicht noch mit zu mir?“
    Schlagartig schoss Hendrik das Blut in die Wangen. Sein Herz vollführte einen Salto und schien dabei abzustürzen. Mit zu Leandro? Wollte er etwa ...
    „Zu dir?“, brachte er mit leicht krächzender Stimme hervor. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie sich das letzte Mal geküsst hatten. Immer wilder. Daran, wie Leandro auf ihm zu liegen gekommen war … leider auch an das, was folgte. Aber heute nicht. Dieses Mal wusste Leandro, wer und was er

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