Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
der Dunkelheit verschwand.«
      »Das muss nichts zu bedeuten haben«, antwortete Berger. »Heutzutage schreibt doch jeder SMS.«
      »Wirklich seltsam«, sagte Lucy. »Sie trifft sich mit ihm in einem dunklen Park. Sind die zwei etwa ... ?«
      »Ich habe versucht, es mir vorzustellen«, sagte Marino. »Unmöglich.«
      »Er hat so eine Art, seinen Mitmenschen auf die Pelle zu rücken«, merkte Berger an. »Vielleicht sind sie ja befreundet. Aber mehr sicher nicht. Nein, sie ist ganz bestimmt nicht sein Typ.«
    »Außer er ist nekrophil«, spöttelte Marino.
      »Ich dulde nicht, dass hier so über irgendjemanden gesprochen wird«, rügte Berger ihn.
      »Eigentlich wollte ich darauf hinaus«, entgegnete Marino, »dass ich darüber verwundert war. Ich kann mir nämlich nicht denken, dass sie jemandem persönlich nahe genug steht, um ihm eine SMS zu schicken.«
      »Wahrscheinlich hat sie dem Chief Medical Examiner geschrieben«, sagte Berger. »Nur eine reine Vermutung. Aber es würde zu ihr passen, die Informationen an ihn weiterzugeben, insbesondere, wenn sie die Lorbeeren für die Arbeit eines anderen einstreichen kann.«
      »Außerdem rettet sie so ihren Hintern, weil sie sicher eine Menge übersehen hat«, ergänzte Lucy. »Deshalb hat sie sofort ihren Chef verständigt. Ich müsste an seine Mails ran, um das herauszufinden. «
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, protestierte Berger. Bei diesen Worten schmiegte sie ihre Schulter an die von Lucy.
      Lucy war sich jeder Bewegung von Berger, jedes Geräuschs und jedes Geruchs so überdeutlich bewusst, als wäre sie auf LSD. Zumindest stellte sie es sich nach dem, was sie darüber gelesen hatte, so vor: erhöhte Herzfrequenz und Körpertemperatur, außerdem Wahrnehmungsverzerrungen wie das Hören von Farben oder das Sehen von Geräuschen.
      »Es könnte so gewesen sein«, meinte Marino. »Sie ist ein Pilotfisch, der den Haien nachschwimmt und sich von deren Hinterlassenschaften ernährt. Damit verspotte ich sie nicht. Es ist die Wahrheit.«
      »Und was hat das mit Terri zu tun?«, erkundigte sich Berger.
      »Das Foto wurde an sie geschickt«, antwortete Lucy. »Und zwar an das Benutzerkonto mit dem Namen Lunasee.«
    »Von wem?«, hakte Berger nach.
      »Scarpetta612 hat es ihr am ersten Montag im Dezember zugesendet, also am dritten. Was keinen Sinn ergibt, ist, dass Terri - wenn es Terri war - und der Absender es anschließend gleichzeitig gelöscht haben, weshalb es nicht im Papierkorb war. Ich musste es mit dem neuralen Netzwerkprogramm wiederherstellen. «
      »Das heißt, das Foto wurde am 3. Dezember verschickt und dann von beiden Parteien noch am selben Tag sofort wieder gelöscht?«, wiederholte Marino erstaunt. »Ja.« »War eine Nachricht dabei?«, fragte Berger. »Die zeige ich euch gleich.«
    Lucys Finger berührte das Mauspad. »Bitte sehr«, sagte sie.
    Datum: Montag, 3. Dezember 2007, 12:16:11 Von: »Scarpetta«
    An: »Terri«
    Terri,
    da ich weiß, dass Sie die Dinge gern aus erster Hand erfahren, hier ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für Ihr Buch. Allerdings darf niemand wissen, dass Sie es von mir haben. Ich werde es abstreiten, wenn man mich darauf anspricht. Ich verrate Ihnen auch nicht, wer der Fotograf ist - es geschah ohne meine Zustimmung (der Idiot hat mir eine Kopie gegeben, in der Annahme, ich würde mich darüber freuen). Deshalb bitte ich Sie darum, das Foto einer Word-Datei zuzuordnen und es aus Ihrer E-Mail zu löschen, wie auch ich es gerade getan habe.
    Scarpetta
    »Terri Bridges wollte ein Buch schreiben? «, erkundigte sich Marino.
      »Keine Ahnung«, erwiderte Lucy. »Aber ausgehend von dem, was Jaime und ich von ihrer Magisterarbeit gesehen haben, ist es durchaus möglich.«
      »Insbesondere, wenn sie glaubte, dass das Material wirklich von Kay stammte, und da bin ich ziemlich sicher«, ergänzte Berger. »Ich bin überzeugt, dass Lunasee Terri war, auch wenn ich es nicht beweisen kann.«
      »Das denke ich auch«, stimmte Lucy zu. »Allerdings ist die wichtigste Frage, ob die Person, die sich als meine Tante ausgegeben und diese E- Mails an Terri geschickt hat, auch der Mörder ist.«
    »Was ist mit der IP-Adresse?«, wollte Marino wissen. »Wann könnt ihr den Provider dazu bringen, den Namen des Kunden herauszurücken? Denn die Adresse, die ich ermittelt habe, befindet sich irgendwo in den ZwanzigerBlocks in der Upper East Side, und da sind das Guggenheim Museum, die Metropolitan Opera und das

Weitere Kostenlose Bücher