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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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umdrehte, war sein Gesicht in der Dunkelheit kaum zu erkennen. »Offenbar hast du stark abgenommen«, sagte Lucy.
      »Ich habe die Nahrungsaufnahme eingestellt«, erwiderte er. »Keine Ahnung, warum außer mir noch niemand auf den Gedanken gekommen ist. Ich könnte ein Buch darüber schreiben und viel Geld verdienen.«
    »Dann tu es. Aber eines mit leeren Seiten.«
      »Eine prima Idee. Kein Essen und ein leeres Buch. Das müsste klappen.«
      Lucy spürte, dass er beobachtete, wie dicht sie und Berger beieinander saßen. Marino verfügte über ein feines Gespür, welche Beziehung Menschen zueinander und auch zu ihm hatten. In seinem Denken waren diese beiden Dinge miteinander vernetzt.
      Lucy beobachtete, wie Berger den Text auf dem Bildschirm des MacBook las.
    Hallo, Leute,
    ich heiße Terri Bridges und studiere forensische Psychologie. Ich würde gern Dr. Kay Scarpetta kennen lernen. Falls jemand Kontakt zu ihr hat, wäre es nett, wenn derjenige meine E-Mail-Adresse an sie weitergeben könnte. Ich versuche nämlich schon seit dem letzten Frühjahr, Kontakt mit ihr aufzunehmen, um sie für meine Magisterarbeit zu interviewen. Danke.
    TB
    Lucy las Marino den Text vor.
      Dann öffnete sie eine andere Datei, und das Foto von Scarpetta aus der heutigen Kolumne von Gotham Gotcha erschien auf dem Bildschirm.
    »Das war auf demselben Schwarzen Brett?«, fragte Berger. Lucy hielt den Laptop so, dass Marino das wenig schmeichelhafte Foto von Scarpetta sah, auf dem sie in einem Autopsiesaal ein Skalpell auf jemanden richtete.
      »Das Originalfoto«, erklärte Lucy. »Also wurde der Hintergrund nicht mit Photoshop wegretuschiert. Wie du dich sicher erinnerst, ist auf dem Foto in Gotham Gotcha nur meine Tante zu sehen, sonst nichts. Man kann bloß annehmen, dass sie sich in einem Autopsiesaal befindet. Doch hier haben wir den Hintergrund mit einer Arbeitsfläche und dem Monitor einer Überwachungskamera vor uns. Dahinter befinden sich eine Wand aus Betonbausteinen und Hängeschränke. Ich habe das Bild noch ein wenig bearbeitet« - sie berührte das Mauspad und öffnete eine weitere Datei - »Und bin zu folgendem Ergebnis gekommen.«
      Sie zeigte den anderen eine Vergrößerung von Scarpettas transparentem Gesichtsschutz aus Plastik. Darin spiegelte sich verschwommen eine andere Person.
      Mit dem Mauspad öffnete Lucy die nächste Datei, so dass die im Plastikschild reflektierte Person nun besser zu erkennen war.
    »Dr. Lester«, sagte Berger.
      »Das hätte ich mir denken können«, meinte Marino. »Jemand wie sie hasst Scarpetta bestimmt.«
      »Wir erkennen hier einige Dinge, die miteinander zusammenhängen können, aber nicht müssen. Das Foto, das heute Morgen ins Netz gestellt worden ist, wurde in der New Yorker Gerichtsmedizin aufgenommen, und zwar während einer Autopsie oder mehrerer Autopsien, bei denen Dr. Lester anwesend war. Offenbar spricht meine Tante gerade mit ihr. Dr. Lester kann das Foto unmöglich selbst gemacht haben, aber sie weiß vermutlich, wer es war - außer sie hat es nicht bemerkt ... «
      »Das hat sie ganz sicher«, stellte Berger mit Nachdruck fest. »Sie wacht nämlich mit Argusaugen über ihr Reich.«
      »Außerdem habe ich das Foto nicht auf der Website des John Jay gefunden«, fuhr Lucy fort. »Auch wenn es sicherlich im Internet im Umlauf ist und ein Fan es an Gotham Gotcha geschickt hat.«
      »Wie kannst du sicher sein, dass es nicht Dr. Lester selbst war? «, erkundigte sich Marino.
      »Dazu müsste ich Zugriff auf ihre E-Mails haben«, erwiderte Lucy.
      »Das wirst du schön bleibenlassen«, protestierte Berger. »Es ist auch nicht Lenoras Stil. Sie versucht ihre klägliche Existenz eher dadurch aufzuwerten, dass sie ihre Mitmenschen klein macht und herunterputzt. Niemals würde sie die Aufmerksamkeit auf jemanden lenken. Mit Ausnahme von sich selbst natürlich.«
      »Ich habe heute Abend beobachtet, wie sie und Morales die Köpfe zusammensteckten«, berichtete Marino. »Sie haben sich im Park am Bellevue neben dem DNA-Labor getroffen, und zwar auf einer Parkbank, kurz nachdem Benton und Scarpetta die Gerichtsmedizin verlassen hatten. Es war reiner Zufall, weil ich auf die beiden gewartet habe, um sie hierherzufahren. Ich habe den Verdacht, dass Dr. Lester Morales über Scarpettas neueste Erkenntnisse in der Gerichtsmedizin informieren und ihm erzählen wollte, was sie herausgefunden hat. Außerdem hat Dr. Lester jemandem eine SMS geschickt, während sie in

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