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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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bin über diesen Fall nicht informiert und habe keine Ahnung, was Ihnen zur Last gelegt wird. Und ich weiß nicht, wer Terri ist.«
      Entsetzen malte sich auf seinem Gesicht. »Was soll das heißen?«
      »Dass man mich nur hinzugezogen hat, um Ihre Verletzungen zu untersuchen, und ich mich einverstanden erklärt habe. Außerdem bin ich vermutlich nicht die Person, mit der Sie sprechen sollten. Da mir Ihr Wohlergehen sehr am Herzen liegt, fühle ich mich verpflichtet, Ihnen zu sagen, dass Sie sich in noch größere Gefahr bringen, wenn Sie mir weiter von Terri und den Vorfällen erzählen.«
    »Sie sind genau die richtige Person.«
      Er wischte sich Nase und Augen ab und musterte sie, als dächte er über etwas wirklich Wichtiges nach.
      »Sie haben Ihre Gründe«, stellte er schließlich fest. »Vielleicht wissen Sie ja etwas.«
      »Sie sollten sich einen Anwalt nehmen. Dann würde jedes Wort, das Sie von sich geben, ohne Einschränkung unter das Anwaltsgeheimnis fallen.«
      »Sie sind doch Ärztin. Ärzte unterliegen der Schweigepflicht. Sie dürfen nicht zulassen, dass sich die Polizei in meine medizinische Behandlung einmischt. Die Polizei hat kein Recht auf irgendwelche Informationen, solange ich Sie nicht von der Schweigepflicht entbinde oder eine richterliche Anordnung vorliegt. Sie müssen meine Menschenwürde schützen. So lautet das Gesetz.«
      »Im Gesetz steht aber auch, dass die Staatsanwaltschaft oder die Verteidigung mich gerichtlich zur Herausgabe meiner Unterlagen zwingen kann, wenn Ihnen eine Straftat zur Last gelegt wird. Das sollten Sie sich vor Augen halten, bevor Sie mir weiter schildern, was letzte Nacht mit Terri geschehen ist. Bei einer Vorladung wäre ich zu einer Aussage verpflichtet«, betonte sie.
      »Jaime Berger hatte ausreichend Gelegenheit, mit mir zu sprechen. Sie kann Ihnen nicht das Wasser reichen und sollte gefeuert werden. Sie hat es verdient, genauso zu leiden wie ich und auch jemanden zu verlieren. Sie ist an allem schuld.«
      »Möchten Sie Jaime Berger Schaden zufügen?«, fragte Scarpetta.
      »Ich füge niemandem Schaden zu. Sie hat sich die Suppe selbst eingebrockt. Es ist ihre Schuld, und das Universum wird sich dafür rächen. Wenn sie einen geliebten Menschen verliert, hat sie sich das selbst zuzuschreiben.«
      »Ich möchte Sie noch einmal darauf hinweisen: Falls Sie wegen eines Verbrechens angeklagt werden sollten, könnte ich vorgeladen werden. Dann bliebe mir nichts anderes übrig, als alles auszusagen, was ich gehört und gesehen habe. Ich wiederhole: Jaime Berger wäre berechtigt, mich vorzuladen. Haben Sie das verstanden?«
      Oscars verschiedenfarbige Augen musterten sie; sein Körper war starr vor Wut. Scarpetta dachte an die schwere Stahltür und fragte sich, ob sie sie öffnen sollte.
      »Sie werden keine tragfähigen Beweise finden, um mir die Sache anzuhängen«, meinte er. »Ich habe ihnen freiwillig meine Kleidung ausgehändigt, mein Auto übergeben und ihnen gestattet, meine Wohnung zu durchsuchen, weil ich nichts zu verbergen habe. Sie können sich ja selbst anschauen, wie ich leben muss. Ich möchte, dass Sie es sehen, ich bestehe sogar darauf. Ich habe die Bedingungen gestellt, dass die Polizei die Wohnung nur betreten darf, wenn Sie zugegen sind. Nichts beweist, dass ich Terri getötet habe, solange sie mir nichts unterschieben. Vielleicht ist das ja der Plan. Aber Sie werden mich beschützen, weil Sie meine Zeugin sind. Sie passen auf mich auf, ganz gleich, wo ich bin. Und falls mir etwas zustößt, werden Sie wissen, dass eine Verschwörung dahinter steckt. Aber Sie dürfen niemandem etwas verraten, von dem ich nicht möchte, dass es bekannt wird. Im Moment verbietet Ihnen das Gesetz, mit einem anderen Menschen über das zu sprechen, was hier zwischen uns geschieht. Nicht einmal mit Ihrem Mann. Ich habe ihm erlaubt, mich psychologisch zu untersuchen, und er wird Ihnen bestätigen, dass ich nicht geisteskrank bin. Ich traue seinem Urteil. Und was noch wichtiger ist: Ich wusste, dass er Sie überreden würde herzukommen.«
    »Haben Sie ihm dasselbe erzählt wie mir?«
      »Ich habe mich nur von ihm untersuchen lassen. Er sollte meinen Verstand unter die Lupe nehmen, Sie den Rest. Ansonsten würde ich nicht kooperieren. Sie dürfen ihm nicht sagen, was wir besprochen haben. Nicht einmal ihm. Und falls sich daran etwas ändert, man mich unter falschen Anschuldigungen vor Gericht stellt und Sie vorgeladen werden? Bis dahin werden

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