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Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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keine Waffe mitgenommen zu haben, aber es musste auch so gehen. Er nutzte die Verblüffung seines Gegners aus, um ihn umzuwerfen, bog dessen Arme nach hinten, so dass der Kerl sich nicht mehr bewegen konnte, und begann, eine alte Formel zu zitieren. Sie sollte den Dämon schwächen und an einer Metamorphose hindern, denn würde dieser sich erst einmal in seine natürliche Dämonenform verwandeln, so hatte Liam keine Chance mehr. Nicht ohne zusätzliche Bewaffnung.
    Während er laut die alten Worte sprach, spürte er, wie die Gegenwehr seines Gefangenen nachließ. Er glaubte, bereits gewonnen zu haben, als plötzlich das Licht eingeschaltet wurde - und eine hochgewachsene, schlanke Gestalt in sein Blickfeld trat.
    Die schwache Aura, fiel es Liam ein. Die hatte er ja ganz vergessen.
    Er hob den Kopf, sah in das Gesicht dieser zweiten Person - und jegliche Kraft floss aus seinem Körper. Völlig betäubt ließ er die zappelnden Arme des Gestaltwandlers los. Dieser kroch sofort aus seiner Reichweite, doch Liam interessierte das nicht mehr. Er hatte nur noch Augen für die Gestalt vor sich. Der junge Mann war Keeva wie aus dem Gesicht geschnitten - ein wenig größer, die Gesichtszüge etwas männlicher, aber ansonsten ein genaues Ebenbild seiner Tochter. Doch die Augen … was war nur mit seinen Augen geschehen?
    Liam hörte hinter sich ein leises Knacksen und das Geräusch von zerreißendem Stoff. Der Gestaltwandler nahm seine Dämonenform an, wie Liam klar wurde, doch noch immer war er nicht in der Lage, sich zu bewegen. Er fixierte nur das Gesicht seines Sohnes.
    Auch Gabriel blickte ihn unverwandt an. Ein leichtes Lächeln umspielte diesen so vertraut wirkenden Mund, und der Junge ging mit langsamen Schritten auf Liam zu. Liam wollte etwas sagen, doch sein Mund war staubtrocken und er krächzte nur. Das Lächeln auf Gabriels Gesicht wurde breiter, er blieb unmittelbar vor Liam stehen, ging in die Hocke, bis sein Gesicht auf der gleichen Höhe mit dem seines Vaters war, öffnete seine Lippen … und eine schwärzliche Dämonenzunge fuhr zwischen ihnen hervor.
    Liam war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Das Wesen, das einmal sein geliebter Sohn gewesen war, hob den Arm, gab seinem Komplizen, dessen Atem Liam mittlerweile in seinem Nacken spüren konnte, ein Zeichen und wandte sich anschließend wieder seinem Menschenvater zu.
    „ Hallo Dad“, zischte Gabriel mit einer Bösartigkeit, die Liam zusammenzucken ließ. Der Junge grinste. „Es ist schön, dich noch einmal zu sehen. Nur schade, dass wir nicht genug Zeit haben, um ein wenig zu plaudern.“
    Gabriel warf seinen Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Hals. Dann verstummte er abrupt, schloss seine Augen zu zwei bösartigen Schlitzen und nickte dem Gestaltwandler hinter Liam zu.
    „ Jetzt, Liekk“, befahl er mit kalter Stimme. „Bring diesen jämmerlichen Wurm um. Und dann lass uns mit unserer Arbeit weitermachen ...“
     
     

    *
     
     

    Robert Paddock bremste den Wagen direkt vor dem Eingang des viktorianischen Reihenhauses der Familie. Noch ehe er den Motor ausschalten konnte, waren die anderen drei bereits aus dem Auto gesprungen und zur Vordertür gelaufen. Er beeilte sich, hinterher zu kommen.
    „ Wir müssen uns aufteilen und möglichst leise sein“, flüsterte er, während Keeva die Haustür aufsperrte. „Falls sie wirklich schon hier sein sollten, hilft uns nur der Überraschungsmoment.“
    Keeva nickte. Ehe sie die Tür aufschob, verharrte sie kurz und deutete auf Shane und Theobald Truax.
    „ Shane, gehe du mit meinem Großvater in den Keller, um dort alles zu durchsuchen. Und ich gehe mit Theobald nach oben, in mein Zimmer. Wenn einer von uns etwas Ungewöhnliches entdeckt, dann informiert er sofort die jeweils anderen.“
    Die anderen nickten, zum Zeichen, dass sie verstanden hatten. Ehe sie jedoch in das Haus eintreten konnten, hielt Robert Paddock seine Enkelin mit einem sanften Grill an der Schulter zurück.
    „ Wir werden die unteren Räume durchsuchen und dann schnellstmöglich zu euch nach oben kommen“, flüsterte er. „Falls ihr oben wirklich auf jemanden stoßen solltet - bleibt, wenn möglich, in Deckung. Und wartet auf uns. Kein Alleingang, bitte. Der Feind, mit dem wir es eventuell zu tun haben, ist mächtiger, als du glaubst. Gehe bitte kein unnötiges Risiko ein!“
    Keeva nickte zustimmend, doch Robert sah an der Entschlossenheit in ihren Augen, dass sie - sollte ihrem Vater oder Emma Gefahr drohen - auf keinen Fall

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