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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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»Ich werde Perkins mitteilen, dass wir unseren Fall nächsten Donnerstag zur Anhörung vorbringen werden.«
    »Warum verhaftest du sie nicht einfach?«, fragte Steffi.
    Schon beim Gedanken, Alex müsste einige Zeit im Gefängnis verbringen, wurde Hammond übel. Trotzdem hielt er es für klug, keine weiteren Proteste mehr zu erheben.
    Gott sei Dank erledigte Smilow das für ihn. »Weil Perkins faules Spiel schreien und uns zu einer offiziellen Anklage zwingen würde, ehe wir sie hinter Schloss und Riegel bringen können. Außerdem hätte er sie gegen Kaution sowieso innerhalb von Stunden wieder draußen.«
    »Steffi, er hat Recht«, sagte Hammond, der sich fühlte, als hätte man ihm eine Gnadenfrist gewährt. »Falls man sie anklagt,
hätte ich gerne als Rückendeckung eine Klageerhebung vor dem großen Schwurgericht.«
    Smilow ging hinaus und überließ ihnen sein Büro.
    Mitfühlend schaute Steffi Hammond an. »Bist du auch ganz sicher in der Lage, diesen Fall vorzubereiten? Dieser Überfall hat seinen Tribut gefordert, ob du’s nun zugibst oder nicht. Wahrscheinlich wirst du dich in den nächsten Tagen sogar noch schlimmer fühlen, wenn erst der richtige Wundschmerz einsetzt. Ich würde dir diese Verpflichtung gerne abnehmen.«
    Rein oberflächlich betrachtet klang das, als ob sich eine besorgte Kollegin erböte, einem anderen Kollegen einen Gefallen zu tun. Und doch war sich Hammond nicht sicher, ob diese Geste gänzlich unegoistisch war. Sie hatte diesen Fall haben wollen und ärgerte sich vermutlich, weil er ihn bekommen hatte.
    Außerdem konnte sich hinter ihrem Angebot eine sorgfältig getarnte Falle verbergen. Nach ihrer Andeutung, er könne Alex nicht aus den Augen lassen, war er auf der Hut. Sollte Steffi auch nur den leisesten Verdacht hegen, dass er sich für Alex interessierte, würde sie ihn mit Adleraugen beobachten. Jedes seiner Worte, jede Handlung müsste den Filter ihres Argwohns passieren. Sollte sie entdecken, dass diese Anziehung sogar ihren Verdacht bei weitem übertraf, käme dies einer Katastrophe gleich, für ihn wie für Alex. Er durfte sich auf keinen Fall anmerken lassen, dass er ihre Verdächtige favorisierte.
    Andererseits konnte Steffis Angebot auch völlig unegoistisch sein und ihre Sorge ehrlich. Wegen der Trennung hatte sie jedes Recht, auf ihn wütend und böse zu sein, dennoch hatte das ihre berufliche Zusammenarbeit bisher nicht getrübt. Er war derjenige, der verborgene Motive hegte.
    Verdrossen dankte er ihr für das freundliche Angebot. »Ich weiß das zu schätzen, aber noch bleibt mir eine Woche zum Erholen. Nächsten Donnerstag bin ich sicher wieder der Alte und sitze in den Startlöchern.«
    »Solltest du’s dir noch anders überlegen…«

30
    »Draußen steht die Presse?«, fragte Frank Perkins wütend und ungläubig zugleich.
    »Wurde mir so gesagt«, erwiderte Smilow verbindlich. »Meiner Ansicht nach hätte man Sie warnen sollen.«
    »Wer hat da nicht dichtgehalten?«
    »Keine Ahnung.«
    Der Anwalt schnaubte: »Na klar, Sie doch nicht.« Dann wandte er sich ab, nahm Alex beim Arm und geleitete sie Richtung Aufzug.
    Steffi schlich sich mit der Bemerkung an Smilow heran: »Ich kann kaum bis Donnerstag warten.«
    »Wird nicht einfach.«
    Sie schaute den Detective an, sein entmutigter Tonfall überraschte sie. »Sag ja nicht, dass Hammonds Pessimismus ansteckend wirkt? Ich dachte schon, du würdest deine Detectives mit Zigarren belohnen.«
    »Hammonds Argumente haben etwas für sich«, meinte er nachdenklich. »Erstens muss er das Gericht davon überzeugen, dass Alex Ladd eine strafbare Tat begangen hat. Für den Fall einer Anklageerhebung muss er vor einem Schwurgericht beweisen, dass sie ohne jeden vernünftigen Zweifel schuldig ist. Wir haben lediglich einen Indizienbeweis. Trimbles Aussage bekommt auf Grund seines Charakters Flecken. Damit kann ein Staatsanwalt nicht gerade viel anfangen.«
    »Noch vor Prozessbeginn werden mehr Beweise auftauchen.«
    »Falls es mehr gibt.«
    »Es muss einfach mehr geben.«
    »Nicht, wenn sie’s nicht getan hat.« Sie musterte ihn schärfer, aber er tat so, als hätte er nichts bemerkt, und wandte sich ab. »Auf mich wartet ein Haufen Arbeit.«
    Niedergeschlagen über seine Bemerkungen trödelte sie im Flur herum, bis Hammond aus der Herrentoilette auftauchte. Zusammen stiegen sie in den Fahrstuhl. »Draußen steht die Presse.«
    »Hab’s gehört.«
    »Bist du dazu im Stande?«, wollte sie wissen, wobei sie besorgt die Schulter

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