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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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lediglich in Ruhe ihr Leben leben möchten. Wahrscheinlich ist er noch übler vorgegangen, als er vorgibt.«
    »Ist er«, meinte Smilow. »Mein Ermittler berichtet von brennenden Kreuzen, Prügelorgien und anderen typischen Ku-Klux-Klan-Aktionen. Trimble war der Organisator der Schlägerbande.«
    »Lieber Himmel«, sagte Hammond angewidert.
    Wäre es denkbar, dass sein eigener Vater in derartige Gräueltaten verwickelt gewesen war? Preston hatte behauptet, er wisse
nichts von Pettijohns Terroraktionen, und außerdem habe er seinen Anteil verkauft, als er davon Wind bekam. Hammond hoffte inständigst, dass es stimmte.
    Er kam noch einmal auf Bobby Trimble zurück und meinte höhnisch: »Und das ist unser zuverlässiger Kronzeuge?«
    Ohne auf diesen Kommentar einzugehen, meinte Steffi: »Trimble behauptet, er hätte seine Irrwege eingesehen und sich geweigert, weiter für Pettijohn die Drecksarbeit zu machen. Höchstwahrscheinlich hatte er einfach die Nase voll. Besagte Insel bietet nicht viel Unterhaltung. Die Sache kann nicht annähernd so aufregend gewesen sein wie sein Geschäftsführerjob im Strip-Club.«
    »Lute war ein mistiger Geizhals«, sagte Smilow. »Sicher hat er Trimble nicht allzu viel bezahlt. Außerdem konnte Bobby auf Speckle seine hübschen Sachen kaum ausführen.«
    Mit einem Blick auf ihre handschriftlichen Notizen fuhr Steffi fort: »Hat er nicht erwähnt, dass die Inselbewohner störrisch waren? Vielleicht waren seine Einschüchterungsversuche doch nicht so erfolgreich. Möglicherweise war Pettijohn mit dem Ergebnis unzufrieden und hat gedroht, ihn zu feuern.«
    »Jedenfalls war Trimble ein missgelaunter Angestellter, dessen Boss das Gesetz beugte und zufällig eine Menge Geld besaß.«
    »Mit anderen Worten: Erpressung hing buchstäblich in der Luft.«
    »Ganz genau. Ein Erpressungsplan macht, ökonomisch gesehen, voll Sinn«, merkte Smilow mit einem ironischen Lächeln an. »Trimble kam dahinter, dass er eigentlich viel zu hart arbeitete, während er aus Pettijohn mit der Drohung, die Vorgänge drüben auf Speckle zu enthüllen, wesentlich mehr Geld herausholen konnte.«
    »Glaubst du, Bobby hat diese Schweinereien auf Pettijohns Befehl gemacht? Leute verprügeln? Feuer legen? Oder hat er übertrieben?«
    »Ich bin sicher, dass einiges übertrieben war«, sagte Smilow. »Aber wenn du mich fragst, ob Lute zu derart ruchlosen Taktiken im Stande war, lautet die Antwort: Ja. Er hätte alles getan, um zu bekommen, was er wollte.«
    »Jedenfalls muss er ein ziemlich krummes Ding gedreht haben, egal, was es war, denn immerhin war er einverstanden, Bobby hunderttausend Dollar auf die Hand zu bezahlen, damit er den Mund hält.«
    Smilow nahm den Faden wieder auf. »Um es mit Bobbys eigenen Worten auszudrücken: Er sei doch nicht ›von gestern‹. Lute hat vor seinen Forderungen fast zu schnell kapituliert. Bobby misstraute dieser Eile. Das Geld einzusammeln, war riskant. Selbst Bobby war schlau genug, sich auszurechnen, dass er möglicherweise in eine Falle lief.«
    »Auftritt der Schwester.«
    »Halbschwester«, korrigierte Hammond. »Außerdem war’s kein ›Auftritt‹.«
    »Okay, er hat sie aufgegabelt und angeworben.«
    »Er hat sie nur zufällig gefunden, weil er ihr Bild im Post and Courier gesehen hat.«
    Zweifelsohne bereute Alex den Tag, als sie sich freiwillig erboten hatte, bei der Organisation des Weltfests zu helfen, ein zehntägiges Filmfestival, das jeden November in Charleston stattfand. Ein scheinbar harmloser Zeitungsartikel samt begleitendem Gruppenfoto hatte sie ihrem finsteren Schicksal in die Arme getrieben.
    Auf dem Band hatte Trimble gesagt: »Ich wollte meinen Augen nicht trauen, als ich Alex’ Foto in der Zeitung sah. Ich habe den Namen zweimal gelesen, bis mir klar wurde, dass sie ihren geändert haben muss. Ich habe ihre Adresse im Telefonbuch nachgeschlagen, ihr Haus überwacht, und dann stand fest: Dr. Ladd war meine lang vermisste Halbschwester.«
    Hammond sagte: »Bis er diesen Artikel sah, wusste er nicht einmal, dass sie in Charleston lebte. Nachdem sie sich jahrelang hinter ihrer neuen Identität vor ihm versteckt hat, war sie nicht erfreut, ihn zu sehen.«
    »Behauptet sie jedenfalls«, meinte Steffi.
    »Wenn er dein Bruder wäre, wärst du dann glücklich, wenn er wieder in deinem Leben auftauchen würde?«
    »Vielleicht. Wenn wir früher erfolgreiche Partner waren.«
    »Partner, meine Güte. Steffi, er hat sie sexuell auf unvorstellbare Weise

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