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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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niemals verraten, wo ich Mr Simpson finden kann, wenn du sie nicht mit deinem Charme bombardiert hättest. Ohne dich wäre ich verloren gewesen.« Christy legte einen Zahn zu, und die Absätze ihrer hohen Stiefel klapperten im Stakkatorhythmus über den staubigen Bürgersteig. »Wir müssen einen Besuch bei Clinton’s um eins einschieben, und wenn es uns umbringt, okay?«
    Toni sah sie verständnislos an, zuckte mit den Schultern und passte sich ihrem Tempo an.
    »Zuerst müssen wir Mrs Dallaglios Sachen aus der Reinigung holen. Wir sind schon eine Stunde zu spät dran. Das mit der Modelagentur schaffen wir jetzt also nicht …« Sie brach ab und sah ihren Freund schuldbewusst an.
    Er tätschelte ihr den Arm. »Ist cool, Christy.« Dann schenkte er ihr ein entwaffnendes Lächeln, das den meisten Frauen Herzrasen verursacht hätte. Aber Christy war zu beschäftigt. Sie grinste ihn nur an und konzentrierte sich dann wieder auf ihren Terminplan.
    Plötzlich blieb sie stehen und sah sich um. »Also gut«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Toni. »Wie kann ich in Überschallgeschwindigkeit zu dieser Reinigung kommen?
Warum war ich nur so dumm, mein Telefon zu verlieren! Ich muss diesen Will nochmal anrufen.«
    Bei diesem Gedanken begann ihr Herz zu rasen , in einer verwirrenden Mischung aus Anspannung und Aufgeregtheit. Was hatte das jetzt zu bedeuten?

7. Kapitel

    Will
12.00 Uhr mittags
     
     
    I ch dachte mir schon, dass Sie ein Individualisten-Auto fahren«, sagte Will, als er sich auf den Beifahrersitz von
    Ninas bejahrtem gelbem VW schwang. »Netter Käfer!«
    »Was meinen Sie mit Individualisten-Auto?« Nina ließ den Motor an und fuhr mit quietschenden Reifen los, in die grünen Vororte von New Brunswick.
    Verstohlen umklammerte Will den Türgriff. »Nichts Besonderes - einfach diese Art Boho-Chic, dieses freigeistige Künstlerleben, das Sie führen. Ich bin nur überrascht, dass der Wagen keine Gänseblümchen-Aufkleber hat.«
    »Er ist voll davon«, erwiderte Nina trocknen, »aber nur Freigeister können sie sehen. Außerdem ist es umweltfreundlicher, einen Wagen möglichst lange zu fahren, als sich ständig neue zu kaufen und die alten zu verschrotten.«
    »Wer könnte da widersprechen?«, sagte Will in spöttischem Ton.
    »Davon abgesehen«, konterte Nina mit vorgerecktem Kinn, »mag ich das Fahrgeräusch.«

    »Manche würden es auch als Krach bezeichnen«, entgegnete Will. Das Rattern und Brummen des Motors produzierte mehr Lärm als ein zwanzig Jahre alter Traktor.
    »Sie sind ein echter Menschenkenner, stimmt’s Will?«
    »Meinetwegen«, nickte Will. »Aber ich trage Ihre Zurechtweisung wie ein Mann. Ich bin es gewohnt, Menschen nach dem ersten Eindruck zu beurteilen. Ist eine Berufskrankheit, ich arbeite als Personalberater.«
    Nina nickte. »Ich weiß. Ihr Dad hat es mir erzählt.«
    Das überraschte Will. »Tatsächlich?« »Jetzt gucken Sie doch nicht so! Natürlich hat er mir erzählt, womit sein einziger Sohn seinen Lebensunterhalt verdient.«
    Will zuckte mit den Schultern. »Jede Wette, dass er betont hat, wie sehr es ihm auf die Nerven geht, einen geldgierigen Geschäftsmann als Sohn zu haben.«
    Nina wollte etwas entgegnen. Aber sie schwieg diplomatisch und setzte ihre nervenaufreibende Fahrt in Richtung Stadt fort.
    Es war Will nie in den Sinn gekommen, dass sein Vater auch nur einen Gedanken an ihn verschwendete. Sich vorzustellen, dass er mit Nina über ihn geredet hatte, war sonderbar. Will verspürte ein merkwürdiges Stechen - war das etwa Eifersucht?
    »Mich macht er schlichtweg wahnsinnig. Wie halten Sie es bloß den ganzen Tag mit ihm aus? Als würde man ein kleines Kind beaufsichtigen.«
    Nina trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. »So schlimm ist er gar nicht.«

    »Er ist ein Diktator!«, brauste Will erneut auf. Der Streit mit seinem Vater wirkte immer noch nach. »Ein eigenbrötlerischer, wortkarger Diktator. Entweder wird es so gemacht, wie er es will, oder gar nicht …«
    »Hey, das ist unfair«, beschwichtigte ihn Nina. Die meiste Zeit musste sie auf den Verkehr achten, aber hin und wieder sah sie zu ihm herüber. »Bleiben Sie locker! Mir kommt es so vor, als wärt ihr es alle beide gewohnt, euren Kopf durchzusetzen.« Sie kicherte. »Von wem Sie das wohl haben, hm?«
    »Ich bin nicht wie er«, protestierte Will aufgebracht.
    »Schon gut.« Nina hob kapitulierend die Hand. »Sie sind nicht wie er! Ich hab’s kapiert!«
    »Haben Sie gesehen, was er mit dem Vertrag

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