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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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angestellt hat? Er hat mit Ronald Reagan unterschrieben.«
    »Habe ich gesehen.« Nina seufzte. »Er wird seine Gründe haben.«
    »Ach ja? Plant er vielleicht einen Putsch?«
    »Andere Gründe, Will.« Rabiat schaltete sie runter in den Zweiten und ignorierte das Protestgeheul des Getriebes. »Haben Sie sich je gefragt, warum er sich manchmal so verrückt aufführt?«
    Will öffnete den Mund, um sich zu verteidigen. In diesem Moment klingelte Christys Handy in seiner Tasche.
    »Ich muss da rangehen«, murmelte er. »Entschuldigen Sie bitte.«
    »Hey, hübscher Klingelton«, bemerkte Nina und wirkte irritiert. Will wunderte das nicht. Es gab auf dieser Welt nicht viele männliche Dolly-Parton-Fans - zumindest nicht viele heterosexuelle.

    »Das ist nicht mein Handy«, erklärte er.
    Ninas Miene veränderte sich jedoch nicht.
    »Ja, hallo?« In Wills Kopf drehte sich alles. Er schloss die Augen und versuchte sich auf den Anruf zu konzentrieren.
    »Will, hier ist Christy. Ähm, tut mir leid, aber ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Schießen Sie los«, erwiderte er schroffer als beabsichtigt.
    »Ich muss herausfinden, wie ich am schnellsten zu dieser Reinigung komme. Die in Manhattan, die Sie mir vorhin genannt haben.«
    »Okay … und warum rufen Sie mich dann an?«
    Es folgte eine kurze bedeutungsvolle Pause. »Ähm, wissen Sie …«
    »Wo sind Sie?«
    »Am unteren Ende des Prospect Park in Brooklyn. Ich muss zu dieser Reinigung, und auf meinem iPhone kann man sich einen Stadtplan anzeigen lassen.«
    »In Manhattan?«, unterbrach Will sie.
    »Ja.«
    Will glaubte, dass er diese Reinigung kannte. Er arbeitete in Manhattan und brachte manchmal seine Anzüge während der Mittagspause dorthin. »Das dürfte nicht allzu schwierig sein«, unterbrach er sie wieder. »Ich mache es kurz, schreiben Sie also besser mit. Ich habe heute noch eine Menge zu erledigen.«
    »Reden Sie mit allen Menschen so?«, fragte Christy.
    Damit erwischte sie ihn kalt. Ihm war nicht klar gewesen, in welchem Ton er sprach.

    »Wie bitte?«
    »Reden Sie mit allen Menschen so, als wären es Ihre Angestellten?«, antwortete Christy. »Das heute Morgen hat mir schon gereicht, aber da habe ich wohl in einem ungünstigen Moment angerufen. Jetzt tun Sie es allerdings schon wieder.«
    »Was soll das?«, rief Will. »Ich versuche Ihnen zu helfen!«
    »Wirklich? Könnten Sie sich dann vielleicht ein bisschen mehr Mühe geben?«
    »Hä?« Will traute seinen Ohren nicht. Er tat diesem Mädchen einen Gefallen … aber vielleicht war er dabei nicht gerade charmant. Er spürte ihre Ungeduld.
    »Will, wenn es nicht wirklich wichtig wäre, würde ich Sie nicht anrufen.«
    Wenn sie ihre Stimme senkte, so wie jetzt, klang sie unheimlich sexy. Will schlug einen mäßigeren Ton an. »Für jemanden, der anscheinend beruflich anderen aus der Klemme hilft, sind Sie nicht sonderlich gut darin, selbst um Hilfe zu bitten - haben Sie vielleicht ein kleines Problem mit Ihrer Selbstbeherrschung?«
    Christy lachte sarkastisch. »Haben Sie zufällig mit meiner Schwester gesprochen?«
    »Mit wem? Verkauft sie draußen vor der Penn Station Zeitungen? Großes Mädchen mit Schnäuzer?«
    »Sehr lustig. Nein, aber sie macht die ganze Zeit solche Bemerkungen. Ach vergessen Sie’s … also. Hören Sie zu: Es tut mir leid, dass ich Sie angerufen und nicht gerade höflich darum gebeten habe, etwas für mich zu tun. Ich habe heute einen fürchterlichen Tag …«

    »Dachte ich mir schon.« Da war sie nicht die Einzige.
    »Ja, und ich sollte es nicht an Ihnen auslassen.«
    »Entschuldigung angenommen.«
    »Ich habe mich nicht entschuldigt!«
    »Doch, haben Sie.«
    »Also gut. Sorry.«
    Will lächelte.
    »Ich bin wohl ein bisschen aus der Übung, wenn es darum geht, andere um Hilfe zu bitten. Normalerweise sind mein Telefon und ich durchaus in der Lage, mein Leben zu managen - und das von vielen anderen noch dazu.«
    »Und Sie machen nie einen Dreier?«, zog Will sie auf. »Sie und Ihr Telefon? Dann lassen Sie mich Ihnen kurz versichern, dass Ihr Telefon und ich während unseres Zusammenseins nichts getan haben, dessen man sich schämen müsste.«
    »Haha. Könnte ich Ihnen jetzt bitte erklären, wie man die Satelliten-Navigationsfunktion aktiviert?«
    »Wozu? Um nach Manhattan zu kommen? Dafür brauchen Sie keine Satelliten-Navigation.« Das war nicht Wills Ding, aber sich auf kurzen Wegen durch Manhattan zu bewegen - das konnte er! »Gehen Sie die Flatbush runter, an der Universität vorbei und

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