Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
Vom Netzwerk:
dann über die Brooklyn Bridge …«
    »So kann ich das nicht«, unterbrach Christy ihn.
    »Wie meinen Sie das?« Das war der kürzeste Weg. Er war ihn schon eine Million Mal gegangen. »Sagen Sie bloß nicht, Sie wären Nixe und bräuchten einen Wasserweg.«
    Nina hörte die ganze Zeit zu und schnaubte jetzt verächtlich, während Will die Augen verdrehte.

    »Nein. Ich bin keine Nixe.« Will mochte es, wie ihre Stimme verriet, dass sie gegen das Lachen ankämpfte. »Mein Telefon hat eine Funktion, die mir den kürzesten Weg anzeigt, mit Straßennamen und der Zeit, die ich jeweils dafür brauche. Mit Sehenswürdigkeiten und Museen kann ich nichts anfangen.«
    »Wie bedauerlich. Das MoMA würde Ihnen gefallen.« Was faselte er da für dummes Zeug? Woher wollte er wissen, ob ihr das MoMA gefiel? Er kannte diese Frau doch gar nicht.
    »So habe ich das nicht gemeint! Sehenswürdigkeiten nützen mir nichts als Orientierungshilfe - das ist alles. Und natürlich liebe ich das MoMA. Jeder tut das. Okay? Würden Sie jetzt bitte auf die Taste unten rechts drücken? Nicht zu lange bitte.«
    »Wer hört sich denn jetzt an, als würde er seine Angestellten herumkommandieren? Obwohl Ihr Ton eher was von einem Oberlehrer hat.«
    »Und Sie sind kurz davor, in die Ecke geschickt zu werden!«
    Grüne Augen und Sinn für Humor. »Mit Vergnügen. Okay, ich habe die Taste gedrückt. Wow! Da ist ja eine komplette neue Galaxie in diesem kleinen Burschen. Warum sollten Sie jemals in die echte Welt raus, wenn Sie das hier haben! Kann es auch kochen?«
    »Will, ich habe es eilig.« Er hörte das Lächeln in Ihrer Stimme. »Meinen Sie, dass wir loslegen können?«
    Will bemühte sich, die Daten sorgfältig einzutippen. »Loslegen? Ich denke schon«, antwortete er. In dem Moment begann in seiner Jackentasche sein eigenes Handy
zu klingeln. »Wahrscheinlich … bleiben Sie kurz dran, das ist der Backstein.«
    »Wie bitte?«, fragte Christy irritiert.
    Nina, die immer noch zuhörte, warf ihm ebenfalls einen verständnislosen Blick zu.
    »Mein Handy. Ich nenne es Backstein. Es ist älter als die Sonne.« Er warf einen Blick auf das Display. Das war Mark Anderssen, der Anwalt seines Großvaters. »Ich muss da rangehen. Einen Moment bitte.«
    »Nein!« Christy klang verzweifelt.
    »Geben Sie mir nur eine Minute, ja? Und rühren Sie sich nicht von der Stelle.«
    »Sehr witzig! Ich kann ja nirgendwohin, solange Sie mir nicht gesagt haben, wie!«
    »Ich rufe Sie sofort zurück.« Er beendete das Gespräch, legte Christys iPhone auf seinen Schoß und nahm den Anruf des Anwalts entgegen. »Hallo?«
    Mark Anderssen stand kurz vor dem Ruhestand. Er war ein Mann der alten Schule, stets überaus korrekt. Außerdem vermittelte er einem immer das Gefühl, er habe alle Zeit der Welt zum Plaudern. Dies war eines der Geheimnisse seines Erfolges. Während er und Will nun höfliche Floskeln über das Wetter austauschten - Teil einer ausgeklügelten Einleitung zu dem, was auch immer gesagt werden musste -, versuchte Will mit der anderen Hand den interaktiven Stadtplan in Christys kostbarem iPhone zu aktivieren, damit er ihr den Weg zur Reinigung simsen konnte. Er hatte einige Mühe, den Überblick zu behalten.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, flüsterte Nina und lehnte sich zu ihm hinüber. Dabei nahm sie den Blick ein bisschen
zu lange von der Straße und brachte den Wagen ins Schlingern.
    »Vorsicht!«, schrie Will. Sie konnte gerade noch einem entgegenkommenden LKW ausweichen.
    Nina grinste ihn an. »Ist schon gut. In Europa fahren alle so. Es ist wie ein Spiel!«
    Will hörte ihr gar nicht zu. Er musste sich auf zu viele andere Dinge konzentrieren. Nachdem Mark Anderssen Will sein Leid geklagt hatte, wie mühsam es war, in seinem vollen Terminplan das Golfspielen unterzubringen, kam er auf den Grund seines Anrufs zu sprechen: Er hatte einen Ersatzvertrag für den Verkauf des Hauses besorgt und einige weitere Verträge bezüglich Sloane Thompsons Nachlass vorbereitet, die Will und sein Vater unterschreiben mussten.
    »Falls sich dein Dad dieses Mal an seinen richtigen Namen erinnert«, gluckste er. »Ronald Reagan - dein Vater ist wirklich ein Fall für sich.«
    »Ja, ein Fall für die Irrenanstalt«, murmelte Will.
    Nina warf ihm einen missbilligenden Blick zu, den Will jedoch ignorierte.
    »Achten Sie lieber auf die Straße!«, zischte er ihr zu.
    »Ich habe alles im Griff«, konterte sie grinsend.
    »Okay, wie geht es jetzt weiter? Soll ich die Verträge bei dir im

Weitere Kostenlose Bücher