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Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Titel: Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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neues Geschäft vor: einen hebräischen Stadtplan von London zu drucken, für die Besucher aus Israel. Er, Avigdor, würde dem Unternehmen seinen Namen zur Verfügung stellen, Topol das Geld.
    »Unsinn«, widerspricht Billitzer, der sich einen Platz an Topols Seite erkämpft hat. »Für ihn darf es jetzt nichts anderes geben als den Film. Solange er noch berühmt ist, muß er das ausnützen. Mein Schwager kennt einen Filmproduzenten in
    Brasilien... «
    Ein Team des britischen Fernsehens bemüht sich vergebens, die Kamera in Stellung zu bringen. Das britische Fernsehen möchte den »König des Musicals«, wie er von der Presse genannt wird, beim Abschminken in seiner Garderobe zeigen, kann aber infolge technischer Schwierigkeiten nicht bis zu ihm vordringen.
    »Ich habe Topols Vater gekannt, als Sie, Mister, noch gar nicht wußten, daß es einen Topol gibt.« Mit diesen Worten drängt Frau Wexler einen Kameramann zurück, der sie beiseiteschieben wollte. »Also seien Sie gefälligst etwas bescheidener, und erzählen Sie mir nicht, wo ich stehen soll.«
    Topol öffnet die inzwischen eingetroffenen Telegramme. »Besorgt Babysitter für 27. Juli Friedmann«, lautet das erste.
    Topol reicht den Auftrag an seinen Garderobier weiter und macht einen unvermuteten Panthersatz in Richtung Badezimmer, wo er endlich ungestört ein paar Worte mit Danny Kaye wechseln kann. Einige Israelis fühlen sich durch sein Benehmen gekränkt und verlassen demonstrativ den Raum, um Verstärkung zu holen.
    »Er ist wirklich nicht schlecht«, wendet sich Herr Billitzer an einen neben ihm stehenden Herrn. »Nur der Akzent stört ein bißchen.«
    »Finden Sie?« erwidert kühl und abweisend der Herzog von Kent, der mit der Herzogin gekommen ist, um dem Star der Aufführung zu gratulieren. Billitzer - nachdem ihm klargeworden ist, mit wem er es zu tun hat - stellt sich vor und fragt das herzogliche Paar, ob man für ihn vielleicht eine Audienz bei der Königin arrangieren könnte oder etwas Ähnliches.
    Ein Anruf von der israelischen Botschaft, dessen Inhalt der Garderobier durch die Badezimmertür an Topol weitergibt, kündigt für den 8. August eine Gruppe von vierzehn Parlamentariern aus Jerusalem an, und Herr Topol möchte so freundlich sein, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, womöglich Mitte.
    Avigdor berät sich mit einem Anwalt, den er aus Tel Aviv kennt, und ist einverstanden, die Partnerschaft mit Topol auf eine neue Grundlage zu stellen: 45% für ihn und 55% für To-pol, der aber unverzüglich das Investitionskapital flüssigmachen muß.
    Topol erscheint in der Badezimmertür. Siebzehn Photographen lassen gleichzeitig ihre Blitzlichter aufflammen, die übrigen Anwesenden stürzen auf Topol zu und verlangen Autogramme in ihre Programmhefte, in ihre Notizbücher oder auf ein von Topol bereitzustellendes Blatt Papier. Der Bürgermeister von London verabredet für Donnerstag ein Rendezvous mit Frau Wexler.
    Der Herzog von Kent sucht vergebens nach seinem Theaterglas, das ihm im Gedränge entfallen ist.
    Die von einem israelischen Reisebüro organisierte Gruppe macht sich zum Abendessen mit Topol bereit. Es ist eine in Großbritannien, Irland und dem gesamten Commonwealth wohlbekannte Tatsache, daß ein Teil des Publikums nach jeder Vorstellung auf Topols Kosten in einem der besseren Restaurants diniert. Tradition, Tradition. Sogar die Taxichauffeure wissen das und empfangen die aus der Bühnentür Hervorquellenden mit dem Ruf: »Topol-Tour! Topol-Tour!«
    Topol schwingt sich in das erste Taxi, die Mitglieder der israelischen Dinnergesellschaft verteilen sich auf die nächsten neun Fahrzeuge und folgen dem ersten.
    Der Konvoi schlägt die Richtung zum Viertel der teuersten Abendrestaurants ein. Topol sieht in seiner Brieftasche nach, ob er genug Bargeld bei sich hat, um für 40 Personen zu zahlen (36 Israelis und 4 Engländer, die sich der Gruppe auf gut Glück angeschlossen haben). Er zeigt leise Anzeichen von Müdigkeit, die sich niemand erklären kann.
    »Na ja«, bemerkt Billitzer zu seiner Schwester. »Der Erfolg steigt ihm eben zu Kopf. Das ist nicht mehr der alte, freundliche Topol, wie wir ihn aus Tel Aviv kennen. Schade.«
     

Der Broadway ist off
     
    Das Wichtigste für eine Off-Broadway-Theaterproduktion ist das Theater selbst. Diese verhältnismäßig kleinen Kunststätten stehen niemals leer. Sie werden ständig von produktionsgierigen Unternehmern belagert und, kaum daß sich die geringste Chance bietet, geschnappt, ohne

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