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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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nicht richtig.
    »Wenn du erst mal im Gebäude bist, würdest du das Alarmsystem vollständig deaktivieren können?«, fragte Alex.
    »Nicht, wenn es schon ausgelöst wurde«, antwortete Harvey trocken. »Erzähl mir erst mal mehr darüber, dann kann ich abschätzen, was ich tun kann.«
    »Okay.« Alex überlegte kurz. »Das Alarmsystem wird durch Veränderungen im elektromagnetischen Feld ausgelöst, das sich in einem Radius von fünf Metern rings um das Gebäude erstreckt. Setzt also jemand seine Psy-Kräfte in der Nähe des Feldes ein, wird automatisch ein Impuls freigesetzt, der alle Menschen mit Psy-Kräften ausschaltet, die sich im Feld aufhalten. Die Wirkung ist stärker als bei den mobilen Anti-Psy-Waffen. Gleichzeitig wird das gesamte Gebäude automatisch verriegelt, sodass man weder hinaus noch hinein kann. Das System ist aber so programmiert, dass es einen Impuls pro Minute auslöst, und dieser Impuls dauert jeweils nur zehn Sekunden. Sonst würde er noch die Computernetzwerke im Gebäude zum Absturz bringen. Aus demselben Grund dürfen auch keine mobilen Anti-Psy-Waffen ins Gebäude mitgenommen werden. Aber die Teams tragen natürlich normale Schusswaffen.«
    »Okay«, sagte Harvey. »Ich brauche alle Informationen über das System, die du kriegen kannst. Ich muss ein paar Nachforschungen anstellen.«
    »Rein- und rauszukommen, ist eine Sache, aber wie können wir die Labors zerstören?«, fragte Alicia. »Ich gehe nicht aus dem Camp, bevor ich nicht sämtliche Informationen vernichtet habe, die sie über uns gesammelt haben. Und ihre gesamten verdammten Forschungsergebnisse.« Sie warf meinem Vater einen giftigen Blick zu.
    Ringsum war zustimmendes Gemurmel zu hören.
    »Und was ist mit Lila?«
    Was sollte mit mir sein? Ich blickte Key verblüfft an.
    Als niemand antwortete, fragte er noch einmal: »Was ist mit Lila? Was sie mit Wasser machen kann – könnte das nicht hilfreich für uns sein?«
    »Was kann sie denn mit Wasser machen?«, fragte Alex erstaunt.
    Jetzt waren alle Augen auf mich gerichtet.
    »Nichts! Ich kann nichts mit Wasser machen!«, rief ich und wedelte abwehrend mit beiden Händen.
    »Sie kann Wasser bewegen, wie sie will.«
    Hilfe – das klang, als sei ich Moses am Roten Meer oder so.
    »Kann ich nicht … nicht richtig …«, stotterte ich verlegen.
    Alex stand auf, füllte ein Glas mit Wasser und stellte es auf den Tisch.
    »Zeig’s uns«, forderte er mich auf.
    »Das funktioniert bestimmt nicht richtig, wenn mich alle anstarren«, murrte ich. Es wurde völlig still im Raum.
    Ich konzentrierte mich auf das Glas und plötzlich schoss ein Wasserstrahl wie ein Geysir senkrecht in die Höhe, klatschte gegen die Decke und kam als Sprühregen wieder herab. Alex sprang erschrocken zurück.
    »Ich hab dich gewarnt«, sagte ich und zuckte die Schultern.
    Demos fand als Erster die Sprache wieder. »Und was ist mit Feuer?«, wollte er wissen. Seine Augen glitzerten. »Funktioniert das auch mit Feuer?«

38
    Ich ließ mich aufs Bett fallen. Alex legte sich neben mich und zog mich an sich.
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe«, murmelte ich in seine Schulter.
    »Du schaffst es«, flüsterte er. »Du bist die eigensinnigste Person, die ich kenne. Du gibst nie auf. Du brauchst nur noch ein bisschen mehr Übung.«
    »Nein.« Ich kuschelte mich enger an ihn.
    »Doch, natürlich. Wir reden hier über ein ganzes Gebäude, das zerstört werden muss. Deshalb musst du üben.«
    »Womit denn?«
    »Wir fangen mit einer Kerze an.«
    Warum nur musste ausgerechnet ich damit beauftragt werden, ein Gebäude mitten in einem Militärcamp in Schutt und Asche zu legen? Eine gut gezielte Rakete hätte den Job wahrscheinlich zuverlässiger erfüllt, aber angeblich waren diese Dinger nicht so einfach zu bekommen. »Ich bin überhaupt nicht sicher, ob Demos’ Idee so gut ist. Ich denke, wir sollten uns einen anderen Plan einfallen lassen.«
    »Dazu haben wir keine Zeit mehr, Lila. Wir müssen morgen zuschlagen. Und Demos hat Recht: Es ist notwendig, Richard Stirling und die Einheit unschädlich zu machen. Vor allem müssen wir die Forschungsergebnisse und all ihre Daten und Aufzeichnungen vernichten. Damit sie euch nicht mehr verfolgen können.«
    »Und was ist mit Stirling? Wird er auch im Gebäude sein?«
    »Nein. Wir wollen nicht, dass jemand Schaden nimmt«, antwortete Alex. Es lag ein warnender Ton in seiner Stimme.
    Ich hob eine Augenbraue.
    »Wenn es nicht absolut unvermeidbar ist«, gab er nach. »Die

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