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Kein Biss unter dieser Nummer

Kein Biss unter dieser Nummer

Titel: Kein Biss unter dieser Nummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Antichristen. »Dann trägst du wohl auch Kontaktlinsen, was? Okay, das ist wirklich nervig – viele Menschen
müssen
sie tragen. Aber du hast dir nur deswegen Kontaktlinsen angeschafft, um mir eins reinzuwürgen. Das ist so uncool, Laura! Deine Mutter war die Lady der Lügen, und du stehst ihr in nichts nach.«
    »Hier geht’s nicht darum, wer cool ist …«
    »Ich. Ich bin es.«
    »Oder wer es nicht ist.«
    »Das bist du.«
    »Verstanden?«
    »Du hast recht«, stimmte ich zu. »Deine kaputten, spröden Spitzen und der herauswachsende dunklere Haaransatz und die bevorstehende Augeninfektion sind ganz allein dein Problem. Du bist in diesem Fall kein Opfer, verstehst du? Du hast dich
freiwillig
dazu entschieden, geschmackloserweise dein Haar zu färben, und es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war, als du diese Entscheidung getroffen hast, doch jetzt musst du mit den Konsequenzen leben.«
    »Mit den …« Wow. Sie spuckte vor Wut und entschuldigte sich nicht einmal dafür. Sehr ungewöhnlich für jemanden, der sich sogar entschuldigt, wenn ihm jemand auf die Füße tritt. »Konsequenzen! Ausgerechnet du redest von Konsequenzen?« Wieder ein Spuckeregen und kein »Entschuldigung, ich weiß, das ist eklig. Sorry, aber ich bin aufgeregt«. Ich verlange ja nicht viel vom Antichristen; warum konnte sie mir nicht auf halbem Wege entgegenkommen? »Du weißt ja nicht einmal, was das Wort bedeutet.«
    »Oh doch, das weiß ich! Ich kann es sogar buchstabieren; beim Buchstabierwettbewerb in der siebten Klasse habe ich gegen Jessica gewonnen, und die Konsequenz daraus war, dass ich ein
Dairy-Queen
-Blizzard-Eis gewonnen habe. K-o-n-s-e-q-u-e-n-z.«
    Tina öffnete den Mund und schloss ihn schnell wieder, als Sinclair nur ein ganz klein wenig, kaum wahrnehmbar, den Kopf schüttelte. Gleichzeitig wirbelte Jessica herum und brüllte mich an, während ihr Gemüsesaft übers Kinn tropfte: »Lügnerin, es stand unentschieden, und das weißt du auch!«
    »Stand es nicht! Du hast gehustet, als du ›Euthanasie‹ buchstabieren solltest.«
    Mit der herkulesken Stärke, die nur unter einem Auto begrabene Mütter mit Babys und hormongesteuerte Schwangere aufbringen, stand Jess so schnell auf, dass sie beinahe vor Wut den Tisch mit den Oberschenkeln umgestoßen hätte. Nicht-Nick entfuhr ein Aufschrei, und es gelang ihm gerade noch, die Gläser vor dem Umkippen zu bewahren. Inzwischen war Jessica auf den Beinen und deutete mit einem unmanikürten Finger auf mich (offensichtlich saugte das Baby sogar den Nagellack durch die Nabelschnur mit auf, und
warum
war ich jetzt traurig, dass ich nie schwanger sein würde?). »Und
du
hast gehustet, als du ›Quarantäne‹ buchstabieren solltest. Für ein Stechen war keine Zeit, weil Jeff Perryman den Feueralarm ausgelöst hat und die ganze Schule evakuiert werden musste. Und da es nie zu einer Entscheidung kam, haben wir beide gewonnen!«
    »Aber als wir auf dem Lehrerparkplatz auf die Feuerwehrautos warteten, hattest du die Möglichkeit …«
    »Halt die Klappe, halt die Klappe, HALT DIE KLAPPE , HALT EINFACH DIE KLAPPE !!!«
    Der Raum erzitterte förmlich in der aufbrandenden (wortwörtlichen) Woge von Lauras Wutanfall. Selbst ein Gewitter war leise gegen sie.
    Ich wischte mir die Spucke von der Wange. »Wenn du deinen Geifer schon nicht bei dir behalten kannst, wäre ich dir dankbar, wenn du mir wenigstens nicht so dicht auf die Pelle rücken würdest. Ich habe zwar deine Mutter getötet, doch im Gegensatz zu dir sage ich das ganz normal und spucke es nicht aus.«
    Ihr Mund bewegte sich, heraus kam jedoch nur ein schrilles Gurgeln. Bis zu diesem Moment hatte ich nicht einmal gewusst, dass ein Gurgeln schrill sein konnte.
    »Wusstet ihr, dass ›Konsequenz‹ ein neutraler Begriff ist?« Marc tippte auf seinem iPhone herum, was enorm dazu beitrug, sein Gehirn auf Trab zu halten. »Es gibt gute und schlechte Konsequenzen; es ist ein anderes Wort für ›aus einer Sache resultierende Folgen‹. Jessica ist schwanger, und als Konsequenz hat sie Heißhunger auf verschiedene Dinge. Das ist weder gut noch schlecht, versteht ihr?«
    »Jetzt weiß ich auch, dass du sie noch nie erlebt hast, wenn sie Obst in Mayonnaise dippt«, sagte Dick-Nick und erntete dafür einen Stoß in die Seite von seinem obstdippenden Schatz. Jessicas Wutanfall schien vorüber zu sein. Hormongesteuerte Wutorgasmen waren so stürmisch und schnell vorüber wie echte Orgasmen, dem Himmel sei Dank!
    Großartig. Jetzt werde ich

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