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Kein Biss unter dieser Nummer

Kein Biss unter dieser Nummer

Titel: Kein Biss unter dieser Nummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Monopoly-Spiel (Tina war eine verdammte Halsabschneiderin), ein Leiterspiel mit kleinen Plastikaffen und ein Cluedo
-
Spiel (bei dem ich noch nie gewonnen habe).
    Der (ebenfalls dunkle) Tisch bot Platz für siebzig bis achtzig Leute – vielleicht auch zweihundert, was weiß ich, ich bin ja schließlich kein Kellner! Jedenfalls war er riesig. Darüber thronte ein whirlpoolgroßer Kronleuchter, der gut dreißig Leute unter sich begraben konnte, wenn er jemals herunterfiel.
    Und dann war da noch der Kamin, ebenfalls von enormen Ausmaßen. Er war so riesig, dass der Wind selbst dann noch durch den Schornstein pfiff, wenn der Rauchfang geschlossen war.
Hm, nach dem Pfeifen zu urteilen, scheint der Wind heute aus Südwesten zu kommen.
Es gibt ja diese Redewendung: »Dieser Kamin ist groß genug, um einen Ochsen darin zu grillen.« So groß war unser Kamin dann doch nicht; allenfalls hätte man darin eine kleine Kuh grillen können.
    Ich zweifelte am Verstand eines jeden, der das Zimmer als gemütlich, intim, behaglich oder brettspielfrei bezeichnet hätte. Und da war ich nicht die Einzige … Wie ich schon sagte, wir aßen alle lieber in der Küche.
    Das Geräusch des Mixers zermalmte meine Gedanken so effektiv wie die Preiselbeeren darin. Was bedeutete … yippie! Mein Dinner war fertig.
    »Ist es ein Fluch?«, fragte meine Mutter im selben Moment, als das lautstarke Dröhnen des Mixers verklang.
    Ich war überrascht, dass sie eine Frage wie diese so rundheraus stellte, bis mir klar wurde, dass sie das gar nicht getan hatte. Sie flüsterte mit Laura. Offenbar hatten die beiden vergessen, dass ich eine Grille furzen hören konnte, wenn ich mich konzentrierte.
    »Ich habe schon eine vage Idee … Aber ich will erst noch einige Nachforschungen anstellen, Dr. Taylor.«
    »Wirklich?« Mom klang zutiefst erleichtert und zu Tränen gerührt. »Ich wäre dir ja so dankbar dafür, Laura! Mir gelingt es einfach nicht, auch nur einen von ihnen dazu zu bewegen, sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt, ganz zu schweigen davon, sich darum zu kümmern. Vielen, vielen Dank!«
    Der Antichrist senkte lächelnd den Kopf. Fehlte nur noch, dass sie mit den Zehen über den Boden streichen und dazu murmeln würde: »Ach, vergessen Sie’s, Ma’m, das ist doch nicht der Rede wert!« Ich hoffte fast, sie würde es tun, denn das wäre wirklich zum Lachen gewesen.
    Worüber hatte sich Mom bloß mit Laura unterhalten?
Bitte, bitte, lass es nicht um Sex gegangen sein!
Allerdings wäre ihr eine unheilige Jungfrau dabei wohl kaum eine große Hilfe gewesen. Manchmal bedauerte ich den armen, namenlosen Bastard, dessen Schicksal es war, die Kirsche des Antichristen zu knacken.
    »Gehen Sie nicht so hart mit sich ins Gericht, Dr. Taylor! Betsy würde nicht einmal bemerken, was vor sich geht, wenn man sie mit der Nase darauf stoßen würde. Wozu Jessicas Bauch tatsächlich in der Lage wäre.«
    »Hey! Jetzt langt’s aber, Leute!«
    »Niemand redet mit dir«, kam die frostige Erwiderung.
    »Ihr redet aber
über
mich! Und das in meiner Nähe.« Inzwischen hatten wir uns alle im Esszimmer versammelt, außer Baby Jon, den Mom und ich für ein Nickerchen ins Bett gelegt hatten.
    Gelegt … hihi. Da muss ich an diese Szene in
Ghostbusters – Die Geisterjäger 2
denken, in der Sigourney Weaver Bill Murray bittet, das Baby ins Bett zu bringen, und Bill dann so etwas sagt wie: »Du bist klein, dein Bauchnabel guckt zu weit raus, und du bist eine furchtbare Last für deine Mama.« Ich konnte nicht viel mehr über Baby Jon sagen als: »Du bist eine Sabbermaschine.« Na schön, vielleicht noch: »Du bist
immer
noch undicht.«
    Tina hatte die Arbeit an den Tabellen und dem ganzen anderen Kram, mit dem sie sich immer in ihrem Büro beschäftigte, unterbrochen und war hinter mir ins Zimmer geschlüpft. »Wie läuft’s mit Laura?«, flüsterte sie mir zu, was höflich war, da sie vermutlich ohnehin alles gehört hatte.
    »Sie wird mich sicher im Schlaf ermorden«, raunte ich zurück.
    »Keine Sorge, meine Königin! Wir würden niemals zulassen, dass sie Euch etwas antut.«
    »Danke.«
    »Und falls wir das aus irgendeinem Grund nicht verhindern könnten, würden wir den Rest unsers untoten Lebens damit verbringen, Euch zu rächen.«
    »Das ist jetzt nicht ganz so tröstlich wie deine erste Bemerkung.«
    Lauras Stimme übertönte Tinas Antwort. »Und Betsy muss immer und jederzeit getröstet werden.«
    »Das stimmt«, sagte ich freundlich. »Danke für dein

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