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Kein Biss unter dieser Nummer

Kein Biss unter dieser Nummer

Titel: Kein Biss unter dieser Nummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Mann! Du hältst das hier für das wahre Leben?«
    »Wahrer wird es für uns wohl nicht werden.«
    »Mmm.« Ich sah auf meine aberwitzig glänzenden Füße hinunter. »In Ordnung. Also werde ich gleich mal die Hacken aneinanderschlagen. Hör zu!« Ich suchte nach den richtigen Worten, fand sie nicht und versuchte es trotzdem. »Ich weiß, dass du mir nicht helfen wolltest. Aber danke, dass du es getan hast.«
    »Warum denn nicht? Ich habe mich köstlich dabei amüsiert.« Auf meinen Blick fuhr sie fort: »Was denn? Hier gibt es kein Fernsehen und keine DVD s. Dich von einem Problem ins nächste stolpern zu sehen, wobei du alles immer nur noch schlimmer machst, ohne den leisesten Schimmer zu haben, warum, und dann mitzuerleben, wie du letztendlich wieder das Opfer deiner eigenen Blödheit wirst … Das ist besser als jeder Film. Sogar besser als jeder Sommer-Blockbuster.«
    »Und schon hasse ich dich wieder.« Klack. »Nochmals danke, blöde Schnepfe!« Klack. »Ach ja, es ist nirgends so schön wie daheim. Es gibt nirgends ein Bad voller Schleim. Es trinkt nirgends ein Gnom seinen Leim.« Klack.
    »Was machst du denn jetzt schon wieder?«, fragte sie fassungslos.
    »Hey, wenn sich das alles hauptsächlich in meinem Gehirn abspielt statt in der echten Welt, dann sollte es auch keine Rolle spielen, was ich sage, solange das Bild in meinem Kopf stimmt. Ha!« Triumphierend bemerkte ich, wie der Höllennebel sich aufzulösen begann und der Schatten meiner Stiefmutter verblasste. »Ich hatte recht! Es funktioniert! Da bist du platt, was, Antonia! Ach ja, und nochmals danke.«
    Sie öffnete den Mund, doch ihre Erwiderung hörte ich schon nicht mehr. Ha! Ein Riesendankeschön, Silberschuhe!

28
    »Menschen ändern sich nicht«, informierte mich der kindische Antichrist, während die anderen ihre Jacken anzogen und sich anschickten, Dr. Taylors Haus zu verlassen. »Sie möchten nur gern glauben, dass sie sich geändert haben, und daher behaupten ä… manche Leute das gern. Aber das ist nur so dahergeredet.«
    Tina, Dr. Taylor und mir war nicht entgangen, dass sie eigentlich »ältere Leute« hatte sagen wollen. Ich wechselte einen Blick mit meiner alten Freundin.
Ruhig bleiben! Bleib ruhig!
Der sicherste Weg, ein Kind zu verärgern, ist, seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass es eben ein Kind …
    »So ein Unfug!«, platzte meine Schwiegermutter ungehalten heraus. »Laura, es tut mir leid, doch ich weigere mich, eine solch verallgemeinernde Alle-in-der-ganzen-weiten-Welt-sind-gleich-Behauptung von jemandem hinzunehmen, der seit noch nicht einmal drei Jahren das Wahlrecht besitzt. Sicherlich bist du mehr als nur ein hübsches Mädchen, aber einige Dinge sind und bleiben wahr, ganz egal, wie dein Stammbaum aussieht.«
    »Was hat denn mein Aussehen damit zu tun?«, murmelte sie, und ich musste ihr insgeheim zustimmen.
    »Ich weiß, dass du paranormale Fähigkeiten von außergewöhnlicher Macht besitzt, vielleicht bist du auch die leibhaftige Apokalypse in Menschengestalt. Doch das bist du gerade mal seit zwei Jahrzehnten. Du bist noch nicht einmal berechtigt, dir ein Auto zu leihen. Also spar dir diese pauschalisierenden Weisheiten über die Menschheit!«
    »Und wie steht es mit der Nicht-Menschheit?«, giftete sie.
    »Wie bitte?«
    »Ich meine ihn!« Aha. Ihr Finger deutete auf mich. »Den Ehemann Ihrer Tochter, den König der Vampire! Betsy hat den Teufel getötet, und Sinclair ist nur hier, um mich zu piesacken, damit ich sie zurückhole.«
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte ich hilfsbereit. »Ich bin lediglich hier, um dir zu sagen, dass ich dich töten werde, wenn du die Königin nicht zurückholst.«
    »Das ist kein Piesacken«, stimmte Tina zu. »Es ist ein offen ausgesprochenes Wenn-nicht-dann-Versprechen.« Sie wandte sich an Jessica, die heftig den Kopf schüttelte. Marc machte die Kopf-ab-Geste über seiner Kehle, und Detective Berry stützte das Kinn in die Hände. »Was denn?«
    »Nichts«, murmelten sie unisono, und Jessica fügte flüsternd hinzu: »Sollen wir nach draußen gehen, damit sie es ausfechten können? Oder nach Hause fahren?«
    »Der Festplattenrekorder gibt nichts Neues mehr her«, erinnerte Marc.
    »Scheiß drauf!«, erwiderte die werdende Mutter.
    »Laura, du hast mich noch nie leiden können«, sagte ich. »Und auch die Königin hast du immer missbilligt. Das alles war mir jedoch egal, bis du sie aus der Welt verschleppt hast. Deine Abneigung uns gegenüber gründet nicht etwa auf dem, was

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