Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
halte inne, dann füge ich hinzu: »Und ich weiß, dass du deine Meinung ändern wirst. Dass du dich verlieben wirst - und zwar in mich.«
    Jareth runzelt die Stirn. »Unmöglich!«
    »Wirklich?«, rufe ich. »Ist es so schlimm, dir eine Zukunft vorzustellen, in der du nicht voller Hass, Zorn und Rachsucht sein wirst? Wo du in der Lage sein wirst, deine tiefsten Ängste und die schmerzhaftesten Erinnerungen loszulassen und es zu wagen, jemand anderem außer dir selbst zu vertrauen?«
    »Das hast du dir ausgedacht«, beharrt Jareth wütend. »Du hast mir nichts erzählt, was du nicht allein hättest herausfinden können. Wenn du wirklich aus der Zukunft kommst – wenn ich dir von diesem sogenannten Schmerz tatsächlich erzählt habe, dann sag mir, was mein tiefstes Geheimnis ist. Das, was ich noch nie jemandem erzählt habe.«
    Ich nicke langsam und wünschte, ich müsste es nicht tun. Er verlangt es vielleicht, aber er will es nicht wirklich hören.
    »Du denkst, es sei deine Schuld, dass deine Schwester ermordet wurde«, sage ich endlich.
    »Weil du weggelaufen bist, statt ihr zu helfen.«
    Jareth wird weiß wie ein Geist. Er redet nicht. Er bewegt sich nicht. Er starrt mich nur an mit Augen, die getrübt sind vor Verwirrung und Furcht. Ich halte den Atem an und bete, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Dass er nicht in Wut gerät und mich auf der Stelle dafür tötet, dass ich es laut ausgesprochen habe. Aber ich musste ihn dazu bringen, mir zu glauben. Sonst spielt das alles keine Rolle mehr.
    Schließlich, nach einer Zeit, die mir vorkommt wie eine Ewigkeit, öffnet er den Mund, um zu sprechen. »Das habe ich nie jemandem erzählt«, sagt er mit leiser Stimme.
    »Noch nicht, nein«, verbessere ich ihn freundlich.
    »Aber du wirst es tun. Weil du mir vertraust. Und du weißt, dass ich dein Vertrauen verdiene.«
    Er schließt die Augen und in seinen Zügen tobt ein Kampf widerstreitender Gefühle. Ich warte geduldig darauf, dass er das verdaut, was ich gesagt habe. Ich weiß, es ist ziemlich viel auf einmal. Zu viel vielleicht. Aber die Uhr tickt. Und ich muss ihn davon überzeugen, dass ich es wert bin, dass er mir auch in anderen Dingen vertrauen kann, bevor wir landen und es zu spät ist.
    »Dein zukünftiges Ich vertraut mir deine schmerzhaftesten Geheimnisse an«, sage ich sanft. »Ich bitte dich nur, mir auch in dieser Sache zu vertrauen. Projekt Z ist nicht das, was du denkst. Pyrus wird die Zombies, die Lucifent ihm anbietet, dazu benutzen, Slayer Inc.
    auszulöschen, ja. Aber er wird sich damit nicht zufriedengeben. Er wird weitere Zombies erwecken - eine ganze Armee - und einen Krieg gegen die Menschheit anfangen. Und dann wird er die Menschen zu Vieh herabstufen, denen man nach Belieben Blut abzapfen kann. Vampire werden wieder zu den Monstern werden, die sie früher waren. Nicht mehr länger zivilisiert, nicht mehr bemüht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, sondern sie zu zerstören. Und es wird niemanden geben, der sie aufhält.« Ich werfe ihm einen kläglichen Blick zu. »Ich weiß, warum du Slayer Inc. hasst. Aber jetzt brauchen wir sie.
    Oder alles, wofür du im Laufe der Jahre so hart gearbeitet hast, wird zerstört werden.«
    Jareth geht im Raum auf und ab wie ein Tiger im Käfig und fährt sich mit der Hand durch seine zerzausten Haare. »Das ist unmöglich«, murmelt er leise. »Das muss irgendein Trick sein.«
    Meine Schultern sacken herunter. Besiegt. Er ist so stur – genau wie ich. Und wenn ich es nicht schaffe, dass er mir die Sache mit der Zeitreise glaubt, wird er mir auch glauben, was den Rest betrifft. Aber wie kann ich es ihm beweisen? Wie kann ich ihm zeigen, was ich alles gesehen habe? Damals, als wir Blutsgefährten waren, hatten wir eine Verbindung. Ich konnte nach ihm rufen, konnte Botschaften in sein Gehirn schicken. Aber jetzt...
    Das ist es. Meine Gedanken überschlagen sich, als mir die Idee kommt. Könnte es wirklich funktionieren?
    Ich muss es versuchen. Wir haben fast keine Zeit mehr.
    »Ich kann es beweisen!«, platze ich heraus, bevor der Mut mich verlässt. »Ich kann alles beweisen, was ich gesagt habe.«
    Er dreht sich auf dem Absatz um und schaut auf mich herunter und ein winziger Funken Hoffnung erhellt seine Züge. Er will mir glauben, erkenne ich. Unbedingt. »Wie k annst du es beweisen?«, fragt er zögernd.
    Ich strecke das Handgelenk aus. »Beiß mich.«
    »Was?«
    »Du willst die Wahrheit wissen? Du erfährst sie von mir. Sieh dir an, was ich

Weitere Kostenlose Bücher