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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Und du und deine Schwester, ihr habt uns gewarnt.«
    Seufz. »Ja«, gebe ich zu. »Unser Fehler. Es hat sich herausgestellt, dass sie tatsächlich einen guten Grund hatten, ihn auszuschalten.«
    »Und der wäre...?«
    »Ähm, weil er eine Armee von Zombies auf die Welt loslässt?«, rufe ich ihm in Erinnerung und deute auf die vordere Kabine. »Du musst zugeben, dass das ziemlich übel ist.«
    »Ich versichere dir noch einmal...«
    »...dass ihr nur hinter Slayer Inc. her seid. Das hast du gesagt. Aber woher willst du das wirklich wissen?« ,
    »Und woher willst du das wirklich wissen? Du hast dich ja schon einmal geirrt.«
    Ich wusste, dass er das sagen würde. Und was soll ich darauf erwidern? Dass der zukünftige Jareth mir in einem Traum erschienen ist und mich vor Pyrus' wahren Absichten gewarnt hat?
    Das kauft er mir absolut nicht ab.
    »Mann, ich verstehe vollkommen, dass du auf Rache aus bist und so«, sage ich und versuche es mit einer anderen Taktik. »Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die ganze Sache mit >Auge um Auge< im richtigen Leben nie funktioniert. Und du musst zugeben, dass Slayer Inc. in seiner heutigen Form eine wertvolle Polizei der Anderwelt ist. Sie erhalten den Frieden. Sie beschützen sowohl Menschen als auch Vampire vor denen, die ihnen Böses wollen.
    Stell dir vor, wie die Welt ohne sie wäre. Es wäre das reinste Chaos. Keine Ausgewogenheit, keine Kontrolle. Keine Gesetze. Jeder miese Diktator könnte einfach von einem Moment auf den nächsten reinrauschen und die Welt verwüsten.«
    Ich zucke die Achseln. »Fazit: Lucifent lebt noch und man hat ihm kein Haar gekrümmt. Wäre es nicht das Beste, Friedenzu schließen und weiterzuleben?«
    »Ich werde niemals mit Slayer Inc. Frieden schließen«, erklärtJareth mit Nachdruck. »Du warst nicht dabei. Du hast nicht das Gesicht meiner Schwester gesehen, als die Jägerin ihr einen Pflock ins Herz gerammt hat.«
    Vielleicht nicht, würde ich gern sagen, aber ich habe deine Schwester und den Rest deiner Familie gesehen, wie sie glücklich bis ans Ende aller Tage in einer umwerfenden Burg unten im Hades leben und ihr Jenseits lieben.
    Wenn es doch nur einen Weg gäbe, wie ich Jareth das Lächeln seiner Schwester zeigen könnte. Und wie er das Lachen seiner Mutter hören und den Duft vom Grill seines Vaters riechen könnte. Ich habe das Gefühl, dass er, erst wenn er weiß, wie glücklich und sicher sie sind und wie sehr sie sich wünschen, dass er ebenfalls glücklich und sicher sein möge - dass er es erst dann schafft, sich von dem Hass, dem Zorn und den Schuldgefühlen zu befreien, die er so viele Jahre lang mit sich herumgetragen hat.
    Ich drehe mich zu Spider um. »Hast du was dagegen, wenn ich kurz allein mit Jareth rede?«, frage ich.
    Sie wirkt zögerlich. »Du willst doch nicht, dass ich . . . wieder... da rausgehe?«, entgegnet sie argwöhnisch und zeigt mit einem ihrer zittrigen Finger auf die Zombiekabine.
    Guter Einwand. Ich lasse den Blick durch den Raum wandern. »Wie wär's mit dem
    Waschraum? Wir brauchen nicht lange, ich schwöre es.«
    Zum Glück nickt sie. »Gute Idee. Dann kann ich mir diesen abscheulichen Zombiesabber abwaschen.« Sie hüpft zum Waschraum hinüber, verschwindet darin und schließt die Tür hinter sich. Sobald sie weg ist, dreht Jareth sich zu mir um.
    »Also, erzähl mir«, sagt er mit gepresster Stimme. »Wer bist du wirklich und wo kommst du her? Und tisch mir nichts mehr von diesem Blödsinn auf, von wegen du wärst eine einfache Sterbliche. Ich weiß, du verheimlichst mir etwas, und ich will wissen, was es ist.«
    »Du hast recht«, antworte ich und hole tief Luft.
    Also raus damit. »Ich bin Rayne McDonald. Und ich komme aus der Zukunft.«
    »Genau.« Er schnaubt. »Der Witz ist gut.«
    »Er ist gut, weil er wahr ist«, beharre ich. »Denk doch mal eine Sekunde lang nach. Woher sollte ich sonst alles wissen, was ich weiß? Über deine Familie. Über dich.«
    »Und was, bitte schön, weißt du über mich?«
    Da ist so viel. Wo soll ich nur anfangen?
    »Ich weiß, dass du früher Bildhauer warst«, antworte ich. »Und dass man noch immer viele von deinen Werken überall in Europa sehen kann. Ich weiß, dass du deine Kunst geliebt hast, dass du sie aber aufgegeben hast, nachdem deine Familie gestorben war - eine zu schmerzhafte Erinnerung an das, was du verloren hast. Ich weiß, dass du nach ihrem Tod geschworen hast, allein auf Erden zu wandeln und nie wieder jemanden zu lieben.« Ich

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