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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Stockwerke über dem Boden.
    »Wenn ich meine Feenflügel hätte - dann vielleicht«, sage ich und begreife, was er denkt.
    »Aber so bin ich wie Rapunzel in diesem Turm gefangen - noch dazu nur mit schulterlangem Haar.« Mit anderen Worten, total hilflos.
    »Wie wäre es, wenn wir einfach gehen würden?«, schlägt er vor. »Du könntest meine Sachen anziehen und ...«
    Plötzlich klopft es an der Tür. Wir sehen einander entsetzt an. »Bitte, Magnus«, flehe ich. »Du musst mich verwandeln. Das ist die einzige Möglichkeit, mich jetzt noch zu retten, bevor Pyrus mich holt.«
    Magnus wendet gequält den Blick von mir ab.
    »Aber er wird dahinterkommen. Und er wird dich töten, wenn er erkennt, dass du keinen Nutzen mehr für ihn hast.«
    Ich zucke die Achseln. »Dann sterbe ich eben -
    ein zweites Mal. Glaub mir, eine Ewigkeit im Hades ist eine viel verlockendere Aussicht als ein ewiges Leben an Pyrus' Seite.«
    Magnus sagt nichts. Es klopft wieder. Uns läuft die Zeit davon.
    »Magnus!«, zische ich. »Wenn du mich liebst -
    wenn ich dir irgendetwas bedeute - , dann musst du es tun!«
    Meine Worte scheinen ihn aus seiner Trance zu reißen. Er stürzt in die Küche und schnappt sich ein Messer aus einer Schublade. Oh, Gott sei Dank. »Ich habe schon von deinem Blut getrunken«, sagt er, während er den Ärmel hochkrempelt. »Also brauchst du jetzt nur etwas von meinem zu trinken und die Bindung wird vollständig.« Er schneidet sich mit dem Messer ins Handgelenk und hält mir seinen blutenden Arm hin. Dann lächelt er mich kläglich an. »Nicht gerade der romantische Ablauf, den ich mir dafür vorgestellt habe«, bemerkt er.
    Mein Herz droht zu zerspringen, als ich auf ihn zugehe. »Ich liebe dich«, sage ich. »Ich liebe dich so.«
    Ich drücke den Mund auf seine Wunde, mache die Augen ganz fest zu und wage es, ein erstes Mal zu saugen. Das wird mich für immer verändern. Ich fange ganz langsam an und dann, als die Macht des Austauschs allmählich meine Sinne verzehrt, ertappe ich mich dabei, dass ich gierig das süße Blut schlucke. Meine Gedanken rasen und vermischen sich mit seinen, während ich trinke, und ich kann fast spüren, wie sich das Band zwischen uns festigt, sodass es nie wieder gelöst werden kann. Es ist so stark und überwältigend und so schön - ich frage mich, ob es nicht das war, was in unserer früheren Beziehung gefehlt hat.
    Viel zu früh zieht Magnus mich weg. Ich schaue zu ihm auf, meine Augen sind voller Staunen, während es mein Herz vor Sehnsucht beinahe zerreißt. »Ich bin dein«, flüstere ich und streiche mit einem Finger über seine Wange. »Ich bin für immer dein.«
    Magnus lächelt mich an mit solcher Zärtlichkeit, dass mir fast die Sinne schwinden. Dann küsst er mich hart auf die Lippen. »Oh Sunny«, flüstert er.
    »Ich hoffe, du wirst es nicht bereuen.«
    Ich schüttle den Kopf. »Niemals, ich schwöre es.«
    Ein Hämmern unterbricht uns, gefolgt von einem lauten Krachen, als die Tür nach innen splittert.
    »Versteck dich!«, befehle ich Magnus und wische mir das Blut vom Mund. »Wenn es Pyrus ist, werde ich ihn hier rausschaffen. Du suchst meine Schwester und Jareth. Vielleicht gibt es noch eine Chance, das alles in Ordnung zu bringen!«
    Ich brauche es Magnus nicht zweimal zu sagen.
    Er lässt sich hinter die Frühstückstheke fallen und ich renne zur Tür und ziehe sie auf, bevor unser ungebetener Besucher sie komplett eintreten kann. Dann lächle ich breit, als Pyrus durch die Tür tritt und sich argwöhnisch umsieht.
    »Warum hast du auf mein Klopfen nicht sofort reagiert?«, fragt er scharf. »Und warum ist die Tür abgeschlossen?«
    Ich zucke die Achseln. »Tut mir leid«, sage ich.
    »Ich habe mir die Haare geföhnt.« Ich hebe die Hand, um besagte Haare aufzubauschen, und hoffe, dass er nicht bemerkt, wie ungewaschen sie tatsächlich aussehen. »Ich wollte gut aussehen, wenn Sie kommen.«
    Er entspannt sich. Männer sind manchmal so einfach. Dann lächelt er mich an. »Es ist alles vorbereitet«, eröffnet er mir. »Die Zirkelmeister sind versammelt. Wir werden uns heute Nacht als Blutsgefährten miteinander verbinden.«
    »Ausgezeichnet«, erwidere ich und zwinge mich zu einem tapferen Lächeln. »Ich kann es kaum erwarten.«

26
    Für jemanden, der nicht viel Zeit für die Vorbereitungen hatte, hat Pyrus die Bühne für unser Ehegelübde als Blutsgefährten sehr gut arrangiert. Ich schätze, es ist hilfreich, dass die Zeremonie in der Heiratshauptstadt der

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