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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Besucher hereinrufe. Ist es Pyrus? Oder einer seiner Handlanger, du mir Bescheid sagen, dass sie bereit sind, mit der Zeremonie zu beginnen? Werde ich morgen noch ein Mensch sein?
    Ein Mann in Kellneruniform tritt mit einem Tablett voller Obst in den Raum. Meine Schultern entspannen sich, es ist nicht Pyrus. Der Mann schließt die Tür hinter sich, stellt das Tablett auf die Frühstückstheke, dreht sich dann zu mir um und nimmt den Hut ab. Ich schnappe nach Luft, als ich erkenne, dass es überhaupt kein Kellner ist... sondern Magnus.
    Ich weiß nicht genau, wie es passiert, aber ehe ich mich versehe, liegen wir einander in den Armen. Magnus drückt mich fest an sich und streicht mir mit den Händen durchs Haar, während er mein Gesicht küsst. Ich genieße seine Küsse und das Gefühl kühler Haut an meinen Lippen. Das ist vielleicht das letzte Mal, dass ich ihn jemals spüren kann. Ich werde das Beste daraus machen. . .
    »Geht es dir gut?«, fragt er, löst sich aus unserer Umarmung und mustert mich besorgt. »Sie haben dir doch nicht... wehgetan... oder?« Er geht zur Tür und verschließt sie von innen.
    Ich schüttle den Kopf und nehme seine Hände.
    »Nein«, versichere ich ihm. »Mir geht es gut. Ich meine, zumindest körperlich.«
    »Oh Sunny. Oh meine Liebe.« Magnus schüttelt den Kopf, lässt meine Hände los und starrt zu Boden. »Kannst du mir jemals verzeihen? Ich war so ein Narr. Ich hätte auf dich hören sollen.
    Ich hätte dir glauben sollen. Was ich getan habe, ist unentschuldbar.« Er sieht auf und seine Augen sind von Blutstränen gerändert. »Kannst du mir das jemals vergeben?«
    Ich strecke die Hände aus, um einen Blutfleck von seiner Wange zu wischen, und sehe ihn zärtlich an. »Da gibt es nichts zu vergeben«, flüstere ich. »Ich bin nur froh, dich zu sehen, auch wenn es zum letzten Mal ist.«
    Er zieht mich wieder an sich und sein Atem kitzelt an meinem Ohr, während er meinen Rücken streichelt. Ich erlaube mir, mich in seinen Armen zu entspannen, im Augenblick zu leben. Dabei springt mein Herz bei der Vorstellung, dass ich mich nicht länger hinter Lügen zu verstecken brauche. Magnus kennt die Wahrheit. Er kennt mein wahres Ich. Und er liebt mich trotzdem.
    Bedingungslos. Ich versuche, mir die eben erlebten Erinnerungen einzuprägen - jede Berührung, jede Liebkosung. Das wird alles sein, was ich habe, um mich in unzähligen kalten Nächten, die kommen werden, zu wärmen.
    Und dann küsst er mich. Voll und tief und mit einer Verzweiflung, die Bände spricht. Der Kuss dauert ewig... und doch endet er zu früh. Magnus löst sich von mir und Sorge erscheint in seinen dunkelblauen Augen. »Wir müssen reden«, sagt er. Ich weiß, dass er recht hat. Er führt mich zu der Chaiselongue und bedeutet mir, neben ihm Platz zu nehmen. »Ich habe versucht, Jareth zu erreichen - ihm Bescheid zu sagen, dass Lucifent tot ist und dass man Pyrus nicht trauen kann.
    Aber ich habe bisher keine Antwort von ihm erhalten.«
    Ich runzle die Stirn. »Ich hoffe, ihm und Rayne ist nichts passiert. Sie und noch eine Jägerin wollten versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, genau wie ich es bei dir versucht habe.«
    Bei meinen Worten windet Magnus sich. »Ich hoffe, Jareth ist zugänglicher, als ich es war«, klagt er. »Wenn ich dir doch nur geglaubt hätte.
    Ich hätte das alles verhindern können.«
    »Ja und ich hätte dein Angebot gleich annehmen sollen, mich zu deiner Blutsgefährtin zu machen«, erwidere ich. »Wenn ich schon zu dir gehören würde... und schon ein Vampir wäre . . .
    dann könnte Pyrus nicht...«
    Meine Stimme erstirbt und meine Augen weiten sich. Ich sehe Magnus an und frage mich, ob er das Gleiche denkt wie ich. Könnte es funktionieren?
    »Nein.« Er schüttelt den Kopf. »Das ist keine gute Idee. Du willst kein Vampir werden, weißt du noch? Du hast dich nie dafür gemeldet. Ich bin nicht Pyrus. Ich werde niemanden gegen seinen Willen verwandeln.«
    »Aber früher oder später werde ich sowieso ein Vampir«, wende ich ein. »Wenn Pyrus seinen Willen bekommt. Und du weißt, dass das immer so ist.« Ich sehe ihn flehentlich an. »Und glaub mir, wenn ich schon ein Vampir werden muss, dann viel lieber durch dich als durch ihn.«
    Aber Magnus schüttelt zum zweiten Mal den Kopf. »Es muss einen anderen Weg geben.« Er erhebt sich von der Chaiselongue und geht im Raum auf und ab. Ich sehe, wie er ans Fenster tritt und hinunterschaut. Unglücklicherweise sind wir wahrscheinlich hundert

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