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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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springe ich zur Seite in eine leere Reihe, sodass sie einander rammen und umwerfen. Ich bin kurzfristig gerettet, sitze aber in der Falle, als zwei weitere Zombies in meine Richtung kommen.
    »Männer können echt Mistkerle sein«, höre ich Spider unserer Erzfeindin über den Lärm hinweg versichern. »Aber Sie sind so eine tolle Frau! Ich meine, Sie sind eine Zombiekönigin - das ist doch cool! Dafür allein lohnt es sich schon zu leben.«
    Mein Blick fällt auf das unberührte Gehirn auf dem Tablett vor mir. Mir wird vage bewusst, dass ich in meiner Reihe bin. Der mit meiner Tasche unter dem Sitz. Ich weiß, Jareth hat gesagt, wir sollten im Flugzeug keine Feuerwaffen nutzen, aber jetzt denke ich, dass wir das Risiko vielleicht doch eingehen sollten. Ich knie mich hin und wühle unter dem Sitz nach meiner Waffe. Über mir ragen drei Zombies sprungbereit auf.
    »Ich weiß«, erwidert Glenda währenddessen klagend. »Aber ich war halt so einsam...«
    Hab sie! Ich ziehe die Waffe aus meiner Tasche, tauche zwischen die Beine des Zombies und versuche dabei, meinen Ekel einigermaßen zu unterdrücken. Als er merkt, wo ich geblieben bin, bin ich schon wieder halb den Gang hinunter.
    »Spider!«, rufe ich und wedle mit der Waffe.
    »Geh beiseite!« Ich bleibe stehen, um zu zielen.
    Ich kann die Zombies hinter mir schlurfen hören.
    Ich habe nicht viel Zeit für diesen Schuss.
    »Warte!«, ruft Spider. Zu meiner Überraschung stellt sie sich schützend vor Glenda.
    »Was tust du da?«, schreie ich.
    Die Züge meiner Freundin zeigen jetzt nur noch Entschlossenheit. Das habe ich schon so oft erlebt. Wenn sie auf dem Kriegspfad ist und für irgendeine Sache kämpft. »Sie hat es nicht verdient zu sterben!«, eröffnet sie mir mit klarer, kräftiger Stimme. »Die arme Frau ist betrogen worden. Genau wie alle anderen.«
    Ein Zombie packt mich am Pferdeschwanz und reißt mich zurück. Ich kann seinen heißen stinkenden Atem an meinem Hals fühlen. Oh Gott.
    »Spider!«, flehe ich. Der Zombie öffnet den Mund und zerrt mich näher zu sich heran, damit er gut zubeißen kann.
    Meine Freundin dreht sich zu Glenda um und wirft ihr einen flehenden Blick zu. Die Zombiekönigin seufzt laut.
    »Na schön, na schön!«, sagt sie. »Aber dass das klar ist, ich tue es für dich, nicht für sie.«
    Sie hebt die Hände, klatscht zweimal und singt etwas in einer Sprache, die ich nicht kenne. Der Zombie erstarrt mitten im Biss und fällt mir leblos vor die Füße. Den anderen Zombies ergeht es nicht besser. Als hätte man ihnen die Luft herausgelassen. Ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus und lasse mich auf den nächsten Sitz fallen.
    »Das war verdammt knapp«, murmle ich. Ich lehne mich in den Gang und schaue nach vorn.
    Glenda - die immer noch (tut mir leid) billig wirkt -
    sieht Spider mit einem Ausdruck des Erstaunens an. »Du hast mir das Leben gerettet«, flüstert sie. »Das hat bisher noch nie jemand für mich getan.«
    Spider legt den Arm um die Zombiekönigin und führt sie zu einem Sitz. »Wir Mädchen müssen zusammenhalten«, erklärt sie ihr. »Wir dürfen nicht zulassen, dass die Mistkerle uns in die Knie zwingen.«
    Glenda lächelt sie an. »Du bist ein guter Mensch«, sagt sie. »Ich würde mich gern für deine Freundlichkeit erkenntlich zeigen.«
    »Nein, das brauchen Sie nicht«, erwidert Spider bescheiden. »Es ist, hm, meine Bestimmung und so was.«
    »Nein. Deine Bestimmung war es, mich zu töten« , ruft Glenda ihr ins Gedächtnis. »Aber du hast Mitgefühl gezeigt. So etwas ist selten.« Sie schürzt die Lippen. »Und darum werde ich dir einen Wunsch gewähren. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich ihn dir erfüllen. Ganz gleich, was es ist.«
    Spider denkt einen Moment lang nach, dann wirft sie mir einen Blick zu und der Schalk blitzt aus ihren Augen. Ich zucke verwirrt die Achseln und habe null Ahnung, was sie mir mitzuteilen versucht. So wie ich sie kenne, könnte es alles Mögliche sein. Spider grinst, dann wendet sie sich wieder Zombiekönigin zu.
    »Ich habe den perfekten Wunsch«, erklärt sie.
    Sie beugt sich vor und flüstert Glenda etwas ins Ohr. Ich versuche mitzubekommen, was sie sagt, aber ich kann es nicht ganz verstehen.
    Doch Glenda versteht es und sie bricht in Lachen aus. Sie schlägt Spider auf den Rücken und steht von ihrem Platz auf. »Absolut«, sagt sie und lächelt meine Freundin an. »Das lässt sich absolut machen.«

25 Sunny
    Zuerst denke ich, dass Pyrus mich packen und mich

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