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Kein Engel so rein

Kein Engel so rein

Titel: Kein Engel so rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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sie sollen sich auf dem Parkplatz des Checkers an der Ecke La Brea und Sunset mit uns treffen. Und die zwei von der Sitte sollen auch dort hinkommen.«
    Bosch gab Edgar ein Zeichen, dass sie los mussten.
    »Äh, noch eine Sache«, sagte Mankiewicz.
    »Ja, was?«
    »Die Verstärkung, eine davon ist Brasher. Macht das was?«
    Bosch schwieg einen Moment. Er hätte Mankiewicz gern gesagt, er solle jemand anders schicken, aber er wusste, dazu war er nicht befugt. Wenn er aufgrund seiner Beziehung zu Brasher Einfluss auf die Einsatzverteilung oder sonst etwas zu nehmen versuchte, machte er sich anfällig für Kritik und eventuell sogar für eine IAD-Untersuchung.
    »Nein, kein Problem.«
    »Sehen Sie, ich würde das nicht tun, aber sie ist noch grün hinter den Ohren. Sie hat schon einige Fehler gemacht und braucht diese Art von Erfahrung.«
    »Ich habe gesagt, kein Problem.«

31
    Sie planten die Festnahme von Johnny Stokes auf der Motorhaube von Edgars Auto. Die zwei von der Sitte, Eyman und Leiby, zeichneten den Grundriss der Washateria auf einen Block und kreisten die Stelle unter dem Zeltdach ein, wo sie Stokes Wachs auf die Autos hatten auftragen sehen. Die Waschanlage war auf drei Seiten von Betonmauern und Gebäuden umgeben. Die an die La Brea grenzende Seite war fast fünfzig Meter lang, aber die einzigen Öffnungen in der eins fünfzig hohen Mauer waren Ein- und Ausfahrt an den beiden Ecken. Falls Stokes abhauen wollte, hätte er über die Einfassungsmauer klettern können, aber wahrscheinlicher war, dass er versuchen würde, durch eine der zwei Öffnungen zu entkommen.
    Der Plan war einfach. Eyman und Leiby würden die Einfahrt der Waschanlage übernehmen, Brasher und ihr Partner Edgewood die Ausfahrt. Bosch und Edgar würden wie Kunden in Edgars Wagen auf die Anlage fahren und sich Stokes vorknöpfen. Sie stellten ihre Funkgeräte auf eine taktische Einheit und vereinbarten einen Kode; rot bedeutete, Stokes war ausgebüchst, und grün bedeutete, er war friedlich gestellt worden.
    »Behaltet vor allem eines im Auge«, sagte Bosch. »Fast jeder, Wischer, Polierer, Einseifer und Staubsauger auf diesem Gelände läuft wahrscheinlich vor irgendwas davon – und wenn es nur la migra (die Einwanderungsbehörde) ist. Selbst wenn wir Stokes also ohne Probleme stellen können, machen vielleicht die anderen Zoff. Wenn in einer Waschanlage Cops auftauchen, ist das ungefähr so, als würde man in einem Theater Feuer rufen. Alle stürmen einfach Hals über Kopf davon, bis sie merken, wem das Ganze gilt.«
    Alle nickten, und Bosch sah ausdrücklich Brasher an, die Anfängerin. In Einklang mit dem Plan, den sie am Abend zuvor gefasst hatten, ließen sie sich nicht anmerken, dass sie sich näher standen als zwei Kollegen. Aber jetzt wollte er sichergehen, dass ihr klar war, mit wie viel Unwägbarkeiten eine solche Aktion verbunden war.
    »Verstanden, Rookie?«, fragte er.
    Sie lächelte.
    »Ja, verstanden.«
    »Gut, dann wollen wir uns mal konzentrieren. Los.«
    Er bildete sich ein, dass das Lächeln in Brashers Gesicht blieb, als sie mit Edgewood zu ihrem Streifenwagen ging.
    Er und Edgar gingen zu Edgars Lexus. Bosch blieb stehen, als sie ihn erreichten, und plötzlich wurde ihm bewusst, dass der Wagen aussah, als wäre er gerade gewaschen und gewachst worden.
    »Scheiße.«
    »Was soll ich sagen, Harry? Ich pflege mein Auto eben.«
    Bosch sah sich um. Hinter dem Fastfood-Restaurant war eine betonierte Nische mit einem offenen Müllcontainer. Sie war vor kurzem sauber gespritzt worden und auf dem Boden war noch eine schwarze Pfütze.
    »Fahr ein paar Mal durch diese Pfütze dort«, sagte er. »Damit dein Wagen etwas dreckig wird.«
    »Harry, diese Scheiße kommt mir nicht an mein Auto.«
    »Jetzt stell dich nicht so an. Dein Auto muss so aussehen, als hätte es eine Wäsche nötig, sonst ist das vielleicht ein verräterischer Hinweis. Du hast doch selbst gesagt, dieser Typ wird versuchen abzuhauen. Da wollen wir ihm doch keinen Grund dafür geben.«
    »Aber wir werden den Wagen doch gar nicht waschen lassen. Wenn ich ihn mit dieser Brühe da vollspritze, bleibt der ganze Dreck dran.«
    »Weißt du was, Jerry. Wenn wir diesen Kerl schnappen, lasse ich ihn von Eyman und Leiby auf die Station bringen, damit du dein Auto waschen lassen kannst. Ich zahle es sogar.«
    »Scheiße.«
    »Los, jetzt fahr schon durch diese Pfütze. Wir vergeuden bloß unsere Zeit.«
    Nachdem sie Edgars Auto eingedreckt hatten, fuhren sie schweigend zur

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