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Kein Friede den Toten

Kein Friede den Toten

Titel: Kein Friede den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Dienstleistungsunternehmen, das Computernetzwerke in kleinen und mittelständischen Unternehmen einrichtet. Auf der Homepage von DataBetter stehen Kurzlebensläufe der Angestellten. In ihrem wird erwähnt, sie sei Absolventin der University of Virginia. Das ist die Universität, auf der deine Olivia Murray anfing, als du ihr vor so vielen Jahren begegnet bist.
    Du versuchst, die ganze Sache wieder zu vergessen.
    Du gehörst nicht zu den Menschen, die an Schicksal oder Kismet glauben – ganz im Gegenteil –, aber ein halbes Jahr später beschließen die Teilhaber von Carter Sturgis, dass das Computersystem
erneuert werden muss. Midlife weiß, dass du während deiner Auszeit im Gefängnis auch Programmierkurse gemacht hast. Er schlägt vor, dass du dich an dem Ausschuss beteiligst, der für die Entwicklung des neuen Büronetzwerks gebildet wird. Du schlägst vor, mehrere Firmen anzuschreiben, die Angebote abgeben sollen.
    Eine der Firmen, die ihr anschreibt, ist DataBetter.
    Zwei Personen von DataBetter kommen ins Büro von Carter Sturgis, um ihre Lösung zu präsentieren. Du gerätst in Panik. Am Ende schützt du einen Notfall vor und gehst nicht zur Präsentation. Das wäre zu viel – da einfach so aufzutauchen. Du verlässt dich auf die anderen drei Ausschussmitglieder. Du bleibst in deinem Büro. Dir zittern die Beine. Du kaust auf den Fingernägeln. Du kommst dir vor wie ein Idiot.
    Mittags klopft jemand an deine Bürotür.
    Du drehst dich um, und Olivia steht vor dir.
    Du erkennst sie sofort. Du fühlst dich, als hätte dir jemand in den Bauch geschlagen. Das wohlige Summen in der Brust ist wieder da. Du bekommst kaum ein Wort heraus. Du schaust ihre linke Hand an. Den Ringfinger.
    Da ist nichts.
    Olivia lächelt und erzählt dir, dass sie hier bei Carter Sturgis eine Präsentation macht. Du versuchst zu nicken. Ihre Firma habe sich beworben, das neue Computernetzwerk in der Kanzlei einzurichten, sagt sie. Sie hat deinen Namen auf der Liste der Personen gesehen, die an der Sitzung teilnehmen sollten, und sich gefragt, ob das der Matt Hunter ist, den sie vor vielen Jahren einmal kennen gelernt hat.
    Noch immer etwas benommen fragst du sie, ob sie eine Tasse Kaffee trinken möchte. Sie zögert, sagt aber ja. Als du aufstehst und an ihr vorbeigehst, riechst du ihr Haar. Der Duft von Flieder und Beeren ist noch da, und du hast Angst, dass dir Tränen in die Augen steigen.

    Ihr erspart euch den üblichen Austausch über das, was ihr seit damals gemacht habt – was dir natürlich sehr gelegen kommt. Du erfährst, dass sie im Lauf der Jahre auch an dich gedacht hat. Der Verlobte ist längst Vergangenheit. Sie war nie verheiratet.
    Dein Herz rast, sogar wenn du den Kopf schüttelst. Du weißt, dass das absolut unmöglich ist. Ihr glaubt beide nicht an so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.
    Aber was soll man machen.
    In den nächsten Wochen erfährst du, was wahre Liebe ist. Sie bringt es dir bei. Schließlich erzählst du ihr die Wahrheit über deine Vergangenheit. Sie kommt darüber hinweg. Ihr heiratet. Sie wird schwanger. Ihr seid glücklich. Ihr feiert die freudige Botschaft mit dem Kauf von Fotohandys.
    Und dann kriegst du plötzlich einen Anruf und siehst die Frau, die du in den längst vergangenen Frühjahrsferien kennen gelernt hast – die einzige Frau, die du je geliebt hast – mit einem anderen Mann in einem Hotelzimmer.

    Warum sollte ihn jemand verfolgen?
    Matt hatte das Lenkrad fest im Griff, obwohl ihm von den diversen möglichen Antworten der Kopf schwirrte. Außerdem überzeugten sie ihn alle nicht.
    Er brauchte jemanden, der ihm wirklich weiterhelfen konnte. Deshalb fuhr er zu Cingle.
    Er würde zu spät zu seinem Termin mit dem Haus-Sachverständigen kommen. Das störte ihn kaum. Die Zukunft, die er sich zu erträumen gewagt hatte – Haus, Palisadenzaun, die ewig hübsche Olivia, die zwei Komma vier Kinder, der Labrador –, erschien ihm plötzlich schrecklich unrealistisch. Wahrscheinlich hatte er sich wieder einmal etwas vorgemacht. Ein wegen Totschlags verurteilter Straftäter, der in den Vorort zurückkehrt,
in dem er aufgewachsen ist und dort die perfekte Familie gründet – plötzlich klang das wie ein Drehbuch zu einer schlechten Seifenoper.
    Matt rief bei Marsha, seiner Schwägerin, an, um seine Verspätung anzukündigen, erreichte aber nur den Anrufbeantworter. Er hinterließ eine Nachricht und bog auf das Grundstück ein.
    In einem glänzenden Glasbau unweit von Matts Büro

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