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Kein Friede den Toten

Kein Friede den Toten

Titel: Kein Friede den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Computer kurz benutzen?«, fragte Loren.
    »Selbstverständlich.«
    Loren probierte es mit einer einfachen Google-Suche nach der Telefonnummer. Nichts.
    »Suchen Sie die Nummer?«, fragte Schwester Katherine.
    »Ja.«
    »Ich bin dem Link auf der Verizon-Homepage gefolgt. Die Internetseite, auf die ich dann komme, behauptet, es wäre eine Geheimnummer.«
    Loren sah sie an. »Sie haben es schon versucht?«
    »Ich habe alle Nummern auf der Liste überprüft.«
    »Verstehe«, sagte Loren.
    »Nur um klarzustellen, dass wir nichts übersehen haben.«
    »Das war sehr sorgfältig.«
    Schwester Katherine nickte selbstbewusst. »Ich nehme an, Sie sind in der Lage, Geheimnummern ausfindig zu machen.«
    »Das bin ich.«
    »Wollen Sie jetzt Schwester Mary Roses Zimmer sehen?«
    »Ja.«
    Das Zimmer sah aus, wie sie es erwartet hatte – klein, kahl, weiß verputzte Wände, ein großes Kreuz über einem Einzelbett, ein Fenster. Wie in einem Wohnheim. Es hatte die Wärme und den Charakter eines Zimmers einer billigen Hotelkette. Es gab
fast nichts Privates, nichts, was einem irgendetwas über die Persönlichkeit der Bewohnerin verriet – und erweckte fast den Eindruck, als wäre genau das Schwester Mary Roses Absicht gewesen.
    »Die Leute von der Spurensicherung werden in etwa einer Stunde hier sein«, sagte Loren. »Sie werden nach Fingerabdrücken, Haaren und so weiter suchen.«
    Schwester Katherine hob langsam die Hand zum Mund. »Dann glauben Sie, Schwester Mary Rose wurde …?«
    »Interpretieren Sie da nicht zu viel hinein, okay?«
    Ihr Handy klingelte. Loren ging ran. Es war Eldon Teak.
    »Hallo, Süße, kommst du heute noch bei mir vorbei?«, fragte er.
    »In einer Stunde«, sagte sie. »Was gibt’s?«
    »Ich hab den aktuellen Besitzer unseres Silikon-Busen-Herstellers gefunden. SurgiCo gehört jetzt zur Lockwood Corporation.«
    »Der großen Firma in Wilmington?«
    »Ja, zumindest irgendwo in Delaware.«
    »Hast du da angerufen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Ist nicht gut gelaufen.«
    »Wieso?«
    »Ich hab gesagt, wir hätten eine Leiche und eine Seriennummer auf einem Brustimplantat und bräuchten eine Identifikation.«
    »Und?«
    »Und sie wollen sie uns nicht geben.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Die haben geredet und geredet und dabei immer wieder die Begriffe Privatsphäre und ärztliche Schweigepflicht eingestreut.«

    »Die sollen nicht so eine Sch …« Schwester Katherine schürzte die Lippen. Loren bremste sich. »Ich besorg mir einen Gerichtsbeschluss.«
    »Das ist eine ziemlich große Firma.«
    »Die werden schon klein beigeben. Sie wollen sich nur rechtlich absichern.«
    »Das dauert aber.«
    Sie dachte darüber nach. Wahrscheinlich hatte Eldon Recht. Der Firmensitz der Lockwood Corporation lag in einem anderen Bundesstaat. Wahrscheinlich brauchte sie einen Bundesrichter, damit der ihr einen Gerichtsbeschluss ausstellen konnte.
    »Da ist noch was«, sagte Eldon.
    »Ja?«
    »Anfangs hatten sie mit der ganzen Sache anscheinend überhaupt kein Problem. Ich hab angerufen, wurde mit einer Frau verbunden, und die wollte die Seriennummer für mich prüfen. Ich will nicht unbedingt sagen, dass es für die eine Routineangelegenheit ist, aber so ein Aufhebens bräuchten die eigentlich auch nicht davon zu machen.«
    »Aber?«
    »Aber dann hat ein Anwalt mit wichtig klingendem Namen angerufen und mein Ersuchen kurz und bündig abgelehnt.«
    Loren überlegte. »Wilmington ist doch nur ungefähr zwei Stunden von hier entfernt.«
    »So wie du fährst, könntest du es in einer Viertelstunde schaffen.«
    »Die Theorie sollte ich vielleicht mal überprüfen. Hast du den Namen von dem wichtigen Anwalt?«
    »Den hab ich mir irgendwo aufgeschrieben. Ja, hier ist er, Randal Horne, von Horne, Buckman & Pierce.«
    »Ruf doch bitte Mr Horne an. Sag ihm, ich bin auf dem Weg da hoch und würde ihm einen Gerichtsbeschluss präsentieren.«

    »Du hast keinen Gerichtsbeschluss.«
    »Das weißt du doch nicht.«
    »Oh, schon klar.«
    Sie legte auf und machte einen weiteren Anruf. Eine Frau meldete sich. Loren sagte: »Ich brauche eine Geheimnummer.«
    »Name und Dienstnummer, bitte.«
    Loren nannte sie ihr. Dann las sie die Geheimnummer vor, die Schwester Mary Rose angerufen hatte.
    »Einen Moment bitte«, sagte die Frau.
    Schwester Katherine tat, als wäre sie beschäftigt. Sie sah in die Luft und schaute sich im Zimmer um. Sie spielte mit ihrem Rosenkranz. Im Handy hörte Loren eine Tastatur klicken. Dann: »Haben Sie was zu

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