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Kein Kerl zum Verlieben

Kein Kerl zum Verlieben

Titel: Kein Kerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
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und nahm sich vor, ganz oft zu kommen, die verschiedenen Gerichte zu probieren und hier ihr Thailändisch zu üben, das sie lernen wollte. Jetzt hatte sie keine Lust, lange etwas auszusuchen und zeigte auf das Erstbeste. Das Fleisch irgendeines Tieres in Soße mit Reis. Mehr konnte sie nicht erkennen, es war ihr auch egal. Es gelang ihr, der Verkäuferin und Köchin klarzumachen, dass sie die Speise mitnehmen wollte und bekam sie in eine Plastiktüte verpackt.
     

 
     
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    Um neun sollte Ricarda ihren ersten Arbeitstag antreten, halb neun stand sie vor dem Gebäude. Ganz Profi hatte sie eine einfache weiße Bluse angezogen und darüber ihr beigefarbenes Kostüm mit dem knielangen Rock an. Da sie sicher viel laufen und stehen würde, zierten ihre Füße Glam Rock Pumps von Louis Vuitton mit nicht zu hohen Absätzen. Schließlich musste sie als Chefsekretärin repräsentieren. Geschminkt hatte sie sich wie immer nur sehr wenig; etwas Rouge, einen Hauch Lidschatten und wenig dezentes Rot auf den Lippen.
    Die Allianz Versicherung belegte vier Etagen im oberen Viertel eines Hochhauses. Endlos hoch und völlig verglast taufte sie es gleich spontan auf Glaspalast. In der Empfangshalle orientierte sie sich und ließ sich anmelden. Nach oben durfte sie allein fahren. Die Sekretärin des Niederlassungsleiters empfing und begrüßte sie und nach vier Minuten durfte sie zum Chef. Olaf Brenner war Deutscher und sah auch so aus. Er besaß kurzes mittelblondes Haar mit dem Ansatz einer Glatze in der Mitte und einen Bierbauch, der sich unter seiner Brust nach außen wölbte. Weißes Hemd mit Schlips und dunkler Anzughose trug er wie unzählige andere Chefs in Deutschland auch. Er gab sich erfreut, sie zu sehen. Wie einen Pumpenschwengel schwenkte er Ricardas Hand auf und ab, ließ sie nur zögernd wieder los und bat sie in sein Büro. Er thronte hinter einem mächtigen Mahagonischreibtisch, im Rücken die Glasfront mit einem Ausblick über die Stadt, der den ihres Apartments weit in den Schatten stellte. Der Raum war schon beinahe ein Saal und beherbergte eine voluminöse Sitzecke aus schwarzem Leder, dem man schon ansah, wie weich es sein musste, wenn man im Sessel oder auf der Couch Platz nahm und darin versank.
    „Meine liebe Frau Schubert, haben Sie gut zu uns gefunden?“, er lachte und fuhr fort: „Ich hoffe, der Flug war angenehm und die Anreise nicht zu stressig gewesen und ich hoffe, Sie haben sich bereits in Ihrer neuen Wohnung eingelebt und die Stadt ein wenig kennengelernt. So sehr verschieden von Berlin finde ich Bangkok nicht, nur ist es hier eine Spur heißer.“
    Er lachte erneut und Ricarda dachte: ‚Eine Spur ist gut.‘ Sie lächelte dezent zurück.
    „Wie geht es denn dem guten Herrn Wintermann? Hat er alles in Berlin im Griff?“
    Er meinte den Leiter der Berlinzentrale der Versicherungsgruppe, ihren bisherigen Chef. „Herrn Wintermann geht es gut, er lässt Grüße ausrichten.“
    Brenner entschied, dass es nun genug smalltalk gewesen war und kam zur Sache. „Nun, Frau Schubert, wir haben Sie in unser Boot geholt, um eine wertvolle Bereicherung unserer neuen Abteilung zu werden. Wie Sie wissen, wollen wir gerade in Thailand, wo es keine gesetzliche Krankenversicherung für Arbeiter und Angestellte und kaum freie Anbieter einer solchen Dienstleistung gibt, einen profitablen Markt für diesen Versicherungszweig aufbauen. Thailand spielt in diesem Fall eine wichtige Vorreiterrolle, und wenn es uns gelingt, mit dem neuen Angebot einen erfolgreichen Stützpfeiler unserer Versicherungsgruppe aufzubauen, werden weitere Länder diesem Beispiel folgen. Als Sekretärin des Leiters der neuen Abteilung, Herrn Nat Wattanaprusek, werden Sie zuständig sein für die Kundenaquise, die Kundenbetreuung, sie werden Datenbanken über den Kundenstamm anlegen, Geschäftspost erledigen und Wünsche des Leiters erfüllen. Für eine Übergangszeit bekommen Sie einen Assistenten, den Herrn Phudthasith Serikhunkoenchai, der Ihnen bei der Einarbeitung helfen wird. Haben Sie noch Fragen oder ist alles klar?“
    „Voll und ganz klar!“, sagte sie und dachte: ‚Wie um Himmels willen heißt der Assistent?‘
    „Dann kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrem neuen Büro.“ Er fasste Ricarda am Arm und geleitete sie einige Räume weiter. Sie betraten einen kleinen Raum mit Schreibtisch, Computer, Drucker, Aktenordnern und Bürokram. An den Wänden standen Regale mit Ordnern, in der Ecke kämpfte eine Grünpflanze mit gelben Blüten

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