Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Kerl zum Verlieben

Kein Kerl zum Verlieben

Titel: Kein Kerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
Vom Netzwerk:
mir.“
    „Mache ich, Rida. Ruf bald mal wieder an, wir freuen uns. Alles Gute.“
    Ricarda trennte die Verbindung. Jetzt fühlte sie sich besser. Sie ging zurück ins Bett und schlief schnell ein.
     

 
     
7
     
    Statt der üblichen Begrüßung und der Frage, wie ihr Sonntag verlaufen war, erhielt Ricarda Montag Morgen nur ein knappes Nicken von Sith. Er erklärte ihr, dass sie nun allein zurechtkommen müsse und er einen eigenen Aufgabenbereich zugewiesen bekommen habe, dem er seine volle Aufmerksamkeit und Arbeitskraft widmen müsse.
    „Ja, in Ordnung“, sagte Ricarda. „Aber wir wollten doch noch das Programm durchgehen, das die Kundendaten mit der Adressbank verknüpft, wie hieß es noch gleich?“
    „Sie schaffen das schon. Ich habe leider keine Zeit mehr.“ Und weg war er.
    ‚Ich schaffe das auch allein‘, dachte sie und zuckte die Schultern. Dann komm mir aber ja nicht wieder an und texte mich zu mit Essen gehen.
    Zum Mittag gab es Schnitzel mit Pommes. Ricarda freute sich, darauf hatte sie Appetit. Das Thaiessen schmeckte ihr und war okay, aber ab und zu deutsche Kost war wie ein Gruß aus der fernen Heimat. Zwei Kolleginnen traten grinsend zu ihr. Sie waren aus Heidelberg und aus Frankfurt und Ricarda hatte schon mehrmals mit ihnen geplaudert. Meistens saßen sie beim Mittagessen zusammen an einem Tisch. Die beiden blickten sie seltsam an.
    „Wie war das private Treffen gestern mit dem Chef?“, fragte Gabi, eine korpulente Mitvierzigerin. Andrea, Sekretärin in der Buchhaltung, fügte hinzu: „So kommt man natürlich am Schnellsten die Kariereleiter nach oben.“ Sie grinste Gabi an, die zurückgrinste und mit einem Auge zwinkerte.
    „Wir waren nur zum ...“, weiter kam Ricarda nicht, da sich die beiden umdrehten und gingen. Sie setzten sich nicht, wie sonst immer, zu ihr an den Tisch. Was war denn mit denen los?
    „Hat der feine Herr Serikhunkoe-dings getratscht? Na super!“, murmelte Ricarda und stocherte lustlos in den Pommes herum. Der Appetit auf das deutsche Essen war ihr vergangen. Was ging es die beiden an, mit wem sie wohin ging? Und wieso glaubten sie dem Getratsche Siths und fragten nicht bei ihr nach, ob stimmte, was er behauptete? Sollten Frauen nicht zusammenhalten? Alles Quatsch mit Käse, sinnierte sie. Schon im Mittelalter war Tratsch die beliebteste Freizeitbeschäftigung gewesen, naja, vielleicht die zweitbeliebteste, nach Sex. Wieso sonst wurden so viele Frauen und Mädchen als Hexen verbrannt ...
    Den Rest des Arbeitstages bekam sie Sith nicht mehr zu Gesicht, auch Gabi und Andrea konnte sie nicht zur Rede stellen. Dafür erhielt sie von verschiedenen Kollegen anzügliche Blicke. Das Gerede machte die Runde.
    Am Abend überlegte Ricarda, bei Oliver vorbeizuschauen, aber sie konnte sich nicht entschließen, es zu tun, sie wollte sich nicht aufdrängen. Sie fuhr nach unten zum Pool, eine Runde schwimmen. Vielleicht sah man sich ja. Ein junger Mann mit Badekappe und Brille kreiste im Becken und nahm nichts von seiner Umwelt wahr. Der Japaner war wieder da, er fragte sie, ob sie zum Loy Krathong Fest gewesen war. Das erinnerte sie wieder an die Arbeit und den Tratsch über sie und den Chef. Ihre Stimmung sank wieder. Trotzdem unterhielt sie sich höflich ein paar Minuten mit ihm, bevor sie einige Bahnen durchzog. Im Shop kaufte sie sich ein Eis und schlenderte am Pool vorbei. Sie kam am Fitnessraum vorbei und erinnerte sich, da war doch noch was gewesen? Aber nicht heute.
    Wieder oben, aß sie, was sie sich zum Abendessen gekauft hatte. Diesmal gab es Hühnchenspieße mit Erdnusssoße, etwas Salat und Obst. Das Thaiessen schmeckte ihr jeden Tag besser und es störte sie nicht, dass es meistens Reis gab. Sie hatte schon mehrmals gegrillte Fische gesehen. Seltsame Fische mit breitem Maul und Haut und Flossen, von denen wollte sie in den nächsten Tagen einen probieren. Als es acht war, ging sie ohne große Hoffnung online. In Deutschland zeigte die Uhr 14 Uhr an und Susi musste bestimmt arbeiten. Doch sie erwischte ihre Freundin und bekam sie vor die Webcam.
    „Hey Süße, ich habe heute frei. Wie geht es dir?“
    „Naja, ganz gut.“
    „Was ist denn los? War das Lichterfest nicht schön?“
    „Doch, das war echt fantastisch. Wir waren am See und die Lichter der Hochhäuser spiegelten sich im Wasser. Der Vollmond stand am Himmel. Ach, und Dao, die Tochter vom Chef ...“ Sie erzählte ausführlich vom Fest und erwähnte auch Oliver.
    „Hey, du schwärmst ja vom Fest,

Weitere Kostenlose Bücher