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Kein Kerl zum Verlieben

Kein Kerl zum Verlieben

Titel: Kein Kerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
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hingen, dann auf Bungalows, die sich harmonisch in die Gartenlandschaft einfügten. Ihr Finger wanderte weiter und wies auf kleine Beete.
    „Chili, Ananas und Süßkartoffel“, erklärte Oliver. Er zeigte auf Bäumchen mit dünnem Stamm und großen Blättern. „Das ist Papaya. Daneben die Bananenstauden erkennst du ja sicher allein.“
    Ricarda lachte. „Jepp!“
    Master Pic warf einen Blick in die Runde und sagte: „Great. Lohnenswert zum Fotografieren.“ Er hakte sich bei Ricarda unter und zog sie zum Hauptgebäude. Eyleen trippelte hinterher und murmelte etwas von zu viel Sonne und nicht gut für ihre Haut. Oliver kümmerte sich mit den anderen beiden um das Gepäck. Sie checkten ein, richteten sich in den Bungalows ein und versammelten sich eine halbe Stunde später unter einem Sonnendach an einem Tisch. Es gab Essen im Freien. Ricarda fühlte sich wie in einem wundervollen Urlaub, oder war alles nur ein Traum? Ein wundervoller Traum!
    Wie eine Familie saßen sie am Tisch, aßen Fisch in Kokosmilch, den allgegenwärtigen Som Tam und Oliver erzählte mit Eyleen abwechselnd von ihren Fotoshootings in Chiang Mai, Chiang Rai und im Süden, am Meer. Master Pic erklärte Ricarda die Kamera, die er immer um den Hals trug und ließ sie ein paar Fotos machen. Er heiße John, sagte er zu ihr und lobte, was sie digital geknipst hatte. Ricarda fragte sich, ob er sie anbaggerte, aber vielleicht war er einfach immer so.
    Nach zwei Stunden Siesta in der größten Hitze fuhren sie noch eine Runde durch die Gegend und landeten am Khao Eto See. Der See erstreckte sich über mehrere hundert Meter und besaß kristallklares blaues Wasser von angenehmer Temperatur. Fische huschten durch das Wasser und blitzten im Sonnenlicht auf. Die Badesachen lagen in den Bungalows, aber zurückzufahren und sie zu holen, hatte keiner von ihnen Lust.
    Am Abend gab es ein Lagerfeuer und Thaifondue in einem Topf mit Brühe, der auf glühenden Kohlen stand. Sie spießten Fleisch auf Holzpflöcke und hielten sie wahlweise in den Topf mit der kochenden Brühe oder ins Feuer. Die Lodgebesitzer, ein fröhliches Paar, gesellten sich zu ihnen, da sie nur wenige Gäste hatten.
    John erklärte Ricarda, dass sie gerade zu dieser Zeit in den Nationalpark und zum berühmten Wasserfall für die Werbeaufnahmen gekommen waren, weil sehr bald alles von Touristen überlaufen sein würde. Er wollte keine Touristen auf den Fotos haben. Und vorher, in der Regenzeit, sei der Wasserfall zwar spektakulärer, aber jetzt wäre das Wetter besser.
    „Aha“, machte Ricarda und beugte sich zu Olaf, der an ihrer anderen Seite saß. „Was meint er mit berühmten Wasserfall ?“
    „Die Fotos morgen machen wir am Haew Suwat Wasserfall. Dort wurden Aufnahmen für den Film The Beach mit Leonardo di Caprio gedreht, kennst du den Film?“
    „Oh, ja, na klar kenne ich den Film. Di Caprio springt mit seinen Begleitern einen Wasserfall herunter ...“ Sie verstummte, weil es DER Wasserfall aus dem Kinofilm war, den sie morgen besuchen wollten. „Wow!“
    Der Abend war Romantik pur. Pechschwarz spannte sich ein Tuch über den Himmel und ließ nur an einer Seite durch winzige Löcher einzelne Lichtpunkte hindurch. Das Feuer knisterte und knackte, der flackernde Schein beleuchtete die Gesichter und huschte zu den nahen Palmen und Bungalows. Von irgendwo drangen Tierschreie zu ihnen und der leichte Wind milderte die Hitze der Glut, die auf den Wangen brannte. Zu vorgerückter Stunde schenkte der Gastgeber eine Runde Palmblütenschnaps aus. Dann verabschiedete sich das Paar, um schlafen zu gehen. Ricarda befand sich in einer beschwingten Stimmung und glaubte beinahe, zu schweben. Als sie sich auch zurückzogen, bat Ricky Oliver, mit ihr noch ein paar Schritte zu gehen.
    Sie entfernten sich nicht weit von der Anlage, doch in der Dunkelheit konnte man glauben, auf einem anderen Planeten zu sein. Stille herrschte, nur wenige Insekten zirpten. „Warum wolltest du, dass ich mitkomme?“, fragte sie ihn. „Was hälst du von mir als Frau? Denkst du, das mit uns könnte etwas Tieferes werden?“
    Sie war nicht der Typ, der so direkt aussprach oder fragte, was er wollte, wenn es um Liebesdinge ging. Doch jetzt hier und heute war es eine besondere Situation, eine besondere Stimmung und sie wollte genau jetzt klären, woran sie mit Oliver war.
    Oliver ging weiter neben ihr her. Er nahm ihre Hand. „Ich finde dich toll, Ricarda. Du bist hübsch, verständnisvoll, klug, interessant, ja, ich

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