Kein Kerl zum Verlieben
möchte dich mitnehmen, Ricky.“
„Oh, das wäre bestimmt toll. Aber ich kann nicht. Ich bin noch keinen Monat hier bei der Arbeit und kann keine zwei Tage Urlaub nehmen. Samstag muss ich arbeiten. Und Sonntag will ich mich mit einer Freundin treffen, ihre Schwester ist in der Stadt und wir wollen uns Bangkok anschauen. Nein, es geht leider nicht.“
„Aber Lust hättest du schon gehabt, oder?“
„Ja, es ist schade. Ein anderes Mal, ja?“
„Wieder Freunde?“, fragte Oliver mit weicher Stimme und blickte Ricarda in die Augen.
„Ja! Aber nun hau ab“, sagte sie lächelnd.
10
Mittwoch Nachmittag musste Ricarda zum Chef. Als sie das Büro Herrn Wattanapruseks betrat, stockten ihr erst die Füße, die sie nicht mehr weiter in den Raum tragen wollten, dann der Atem. Im Sessel saß Oliver und schaute ihr entgegen.
„Guten Tag, Frau Schubert, das ist Herr Mantusek. Er sagt, Sie kennen sich.“
Ricarda nickte ihrem Chef zu, nickte bestätigend zu seinen Worten und nickte zu Oliver. Fragend schaute sie von einem zum anderen. Sie kam sich etwas überrumpelt vor und fragte sich, was Oliver bei ihrem Chef wollte.
„Herr Mantusek ist bei uns, weil er unsere Firma einmal genauer betrachten wollte. Er ist, wie Sie sicher wissen, bei einer Modelagentur angestellt und möchte sich privat krankenversichern. Er kam auf unsere Firma dank Ihrer guten Fürsprache. Dafür möchte ich Ihnen danken, Frau Schubert. Herr Mantusek berichtete mir im weiteren Gespräch von einem Problem, das er hätte und brachte die Bitte hervor, Sie für zwei Tage sozusagen ausleihen zu dürfen, da ein weibliches Model, welches seine Agentur an diesem Wochenende benötigt, ausfällt. Es geht um Fotoaufnahmen im Khao Yai Nationalpark, sie sind anscheinend sehr wichtig für Herrn Mantuseks Agentur. Ich helfe natürlich gern Herrn Matusek und seinem Arbeitgeber aus einem Engpass heraus, keine Frage. Deshalb gebe ich Ihnen Freitag und Samstag frei, Frau Schubert. Selbstverständlich werden Ihnen dafür zwei Urlaubstage abgezogen und normalerweise hätten Sie noch keinerlei Anspruch auf Urlaub nach der kurzen Zeit, die Sie für uns arbeiten. Aber diesmal will ich eine Ausnahme machen und Ihnen freigeben. Natürlich nur, wenn Sie das möchten.
Die Aktion sollte nicht, wie unser Ausflug zum Loy Krathong Fest, Gesprächsthema Nummer eins unter den Kollegen werden, sonst wird es keine weiteren Aktionen zwischen uns beiden geben, aber das wissen Sie.“
Ricarda nickte. „Natürlich möchte ich und ich helfe gern, auch wenn ich mich nicht als Model sehe. Vielen Dank, Herr Wattanaprusek und Sie können sich auf mich verlassen. Ich rede nicht darüber und am Montag bin ich wieder arbeitsbereit in der Firma.“ Sie brachte Oliver - Herrn Mantusek - hinaus. „Wie hast du das denn geschafft?“, zischte sie ihm zu.
„Ach, das erzähle ich dir am Freitag. Was meinte dein Chef mit dem Loy Krathong Fest und Gesprächsthema Nummer eins?“
„Ach, das erzähle ich dir am Freitag“, lächelte Ricarda. Da Sith gerade mit Gabi am Ende des Ganges erschien, lächelte sie noch mehr und fasste Oliver vertraut am Arm. Diese Chance konnte sie sich nicht entgehen lassen. Sith sagte etwas zu Gabi und verstummte mitten im Satz. Er starrte zu ihr herüber. Ricarda drehte ihm den Rücken zu und drückte für Oliver den Liftknopf. Nachdem sie die Fahrstuhltüren hinter ihm geschlossen hatten, ging sie zu Naree und sagte ihr die Stadtbesichtigungstour ab.
Naree zeigte volles Verständnis. „Du weißt doch, was Oom sagte: Für einen Mann darf man absagen.“
Freitag zum Sonnenaufgang fuhren sie los. Ein Fahrer brachte den Van mit Ricarda und Oliver, einem Fotografen plus Assistenten und dem angeblich verhinderten weiblichen Model aus Bangkok heraus. Anfangs bekam Ricarda böse Blicke von Eyleen, bis Oliver ihr klarmachte, dass Ricarda keine Konkurrenz für sie wäre, da sie kein Model sei. Und er wäre auch nicht an ihr interessiert, sondern an Ricarda, sie brauchte sich also keine Hoffnung auf ihn zu machen. Ricarda kam wegen ihm mit, Punkt. Und wenn das ihr, Eyleen, nicht passte, konnte er gern mit dem Fotografen reden, ob sie, Eyleen, wirklich von Nöten sei für die Werbeaufnahmen. Ab diesem Moment war Eyleen wie die beste Freundin für Ricarda. Ricky war es egal, ihr gefiel die vollbusige, schwarzhaarige Thaifrau mit den dicken Lippen nicht sonderlich und sie fragte sich, wie sie zu dem Namen Eyleen gekommen war. Sicher ein
Weitere Kostenlose Bücher