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Kein Kerl zum Verlieben

Kein Kerl zum Verlieben

Titel: Kein Kerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nan Dee
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Künstlername.
    Der Fotograf war in Amerika geboren worden, lebte aber schon mehr als zwanzig Jahre in Thailand. Unzählige Falten zerfurchten sein wettergegerbtes Gesicht und machte es unmöglich, sein wahres Alter zu schätzen. Ergrautes Haar bedeckte seinen Kopf. Er nannte sich Master Pic, verstand sich als Künstler und sprach etwas geschwollen und abgehoben, war aber zu Ricky nett. Sein Assistent, ein Thai, hieß Somdet und schien Gefallen am Fahrer zu finden, der, ebenfalls Thai, kaum Englisch konnte und schweigsam den Kleinbus lenkte. Ricardas Ansicht über den Assistenten teilte Oliver allerdings nicht. Er saß neben ihr und wies aus dem Fenster auf Sehenswürdigkeiten hin, an denen sie vorbeikamen. Er wollte wissen, was sie gemeint hatte, als sie beide bei ihrem Chef gewesen waren und Ricarda erzählte erst ihre Geschichte und dann berichtete Oliver seine Idee, wie er Ricarda frei bekommen konnte.
    Als sie den älteren und kleineren Flughafen Don Muang hinter sich gelassen hatten und die Gegend ländlicher wurde, sagte Oliver: „Wir fahren in den ältesten und beinahe größten Nationalpark Thailands. Im Internet steht, es soll auch der schönste sein. Ich denke, in zwei Stunden machen wir ein kleines Frühstück und um Elf sind wir da. Die Chefin“, Er unterbrach sich und sah Ricky an. „Hab‘ ich dir erzählt, dass wir eine Chefin haben?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Also die Chefin hat in einer Lodge vier Bungalows reservieren lassen, einen für uns, einen für den Master, einen für Eyleen und einen für seinen Assi und den Fahrer.“
    „Das passt ja“, sagte Ricky und lachte. „Ich hoffe nur, du benimmst dich!“ Jetzt sah sie Oliver streng an und als er unwillig das Gesicht verzog, legte sie ihren Arm um seine Schulter. „Das musste ich noch einmal sagen, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst oder einen Rückfall erleidest. Nun red‘ weiter, was machen wir in den drei Tagen?“
    „Es wird keinen Rückfall geben“, grummelte Oliver. „Naja, die drei Tage sind der pure Luxus. Die Chefin meinte wohl, ein wenig Entspannung täte uns gut, denn die Fotosession dauert vielleicht zwei bis drei Stunden, mehr nicht. Heute ist nur Anreise, abends Entspannung am Pool. Morgen werden die Fotos geknipst und Sonntag schauen wir uns bis Mittag den Nationalpark an und dann geht’s heimwärts. Wir werden mit ein bisschen Glück Affen sehen, eventuell Elefanten und Hirsche, Berge, Seen und Wasserfälle.“
    „Das ist ja toll!“ Ricarda freute sich wirklich.
    Eyleen lehnte den Kopf zurück und hatte keinen Blick mehr für die Aussicht. Sie schloss die Augen und schlief. Master Pic versuchte ein Gespräch mit Ricarda und fragte sie nach Deutschland aus und was sie arbeitete. Doch er hatte weder Ahnung von Deutschland noch von Versicherungen und sein Interesse erlahmte schnell. Ricarda schaute sich auch lieber die Gegend an. Sie sog die Aussicht in sich auf und stieß Oliver an, als erste Hügel sichtbar wurden.
    An einer Tankstelle an der Schnellstraße machte sie Rast. Bein Aussteigen biss eine ungewöhnliche Kälte in Ricardas nackte Beine und sie fröstelte. Eyleen begann gleich übertrieben zu zittern und beschwerte sich über die Kälte. Sie befanden sich bereits einige hundert Meter über Meereshöhe, leichter Nebel schlich zum Horizont und die Temperatur betrug nur 18 Grad Celsius, wie Ricky an einem Thermometer ablas, welches sie erst für kaputt hielt.
    Sie besuchten die Toiletten und setzten sich in eine Art Freiluftimbiss. Sie speisten Reis mit Gemüse und Fleisch, dazu gab es Kaffee. Master Pic, Ricarda fand den Namen völlig blödsinnig, drängte zum Aufbruch. Es war ihm hier nicht great genug.
    Langsam wurde die Gegend interessanter, Hügel formierten sich zu Bergen, die Fels durchblicken ließen. Tempel oder große Buddhastatuen flogen vorbei. Ortschaften und Einzelgehöfte mehrten sich und überall standen Schilder mit Werbung für Unterkünfte, Lodges, Hotels. Der Nationalpark und ein weiter Umkreis um ihn herum waren Touristenmagnete und zogen Naturliebhaber, Wanderer, Tier- und Pflanzenbegeisterte und Entspannung Suchende aus nah und fern an. Sie schwenkten nach links ab und fuhren nicht mehr direkt in Richtung Khao Yai. Bald durchquerten sie Prachinburi, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und erreichten wenige Kilometer weiter gegen Mittag die Palm Garden Lodge.
    „Oh ist das schön hier“, schwärmte Ricarda nach dem Aussteigen. Sie zeigte auf Palmen, an denen Kokosnüsse

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