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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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ich verzichte lieber darauf. Diese Klauen können einen Strick beim Trab zu leicht zerreißen. Es war eigentlich nichts weiter nötig, als ihm zu zeigen, wer der Boß ist. Noch ein paar Tage, um ihn halfterzahm zu machen, und wir werden mit dem Reiten anfangen. Ich glaube nicht, daß dieses Baby noch Fesseln braucht.«
    »Großartige Leistung, BB!« lobte Aiken.
    »Ich nehme an, du hast auf der Alten Erde mit Vieh zu tun gehabt«, meinte Alberonn.
    Benjamin Barrett Travis spuckte höflich über die Schulter. »Teufel, nein, Lord Alby. Nicht etwa, daß ich es nicht gern getan hätte! Nein - ich hatte den Schreibtisch meines Daddy als Geschäftsführer bei der Westex Foodex in El Paso geerbt, der größten Exportfirma von hispano-amerikanischen Lebensmitteln im Milieu.« Seine hellen Augen zwinkerten. »In meinem ganzen Leben möchte ich keine tiefgefrorene Bohne mehr sehen ...« Er zog seine Jeans hoch. »Ich würde jetzt gern gehen und mit dem mentalen Einbrechen bei einem wirklich erstklassigen weißen Hengst beginnen, Lords. Wollt ihr helfen? Wenn ihr alle nebenherreitet, verstärkt es die Programmierung.«
    »Das wäre doch herrlich!« begeisterte sich Alberonn.
    »Dann geh du mit Ben, Alby«, schlug Aiken vor. »Cull und ich haben noch etwas zu besprechen.« Zu dem Trainer sagte er: »Komm heute abend zum Essen zur Glasburg hinauf, BB, und bring Sally Mae mit!«
    »Geht in Ordnung, Schlachtenmeister.« Mit lässigem Winken schlenderte der Mann in den schlammbedeckten Jeans zusammen mit dem titanischen Krieger davon und erging sich telepathisch in Erinnerungen an aufsässige Reittiere, die er gekannt hatte.
    »Commander Congreve hat soeben mit mir ferngesprochen«, teilte Aiken dem Inquisitor mit. »Es ist ein großer Haufen von Rekruten angekommen, und du und ich sollten sie uns ansehen. Achtunddreißig Tanu und beinahe hundert Menschen - darunter zwölf Goldene und eine Schar von silbernen Technikern. Die meisten sind von Afaliah. Der alte Celadeyr hat eine Art Säuberungsaktion durchgeführt - seine menschlichen Funktionäre und leitenden Techniker hinausgeworfen und der Mischlingsaristokratie soviel Feuer unter dem Hintern gemacht, daß sie Hals über Kopf geflohen sind.«
    »Ich werde schnell herausgefunden haben, was da unten vorgeht.«
    »Die übrigen Neuankömmlinge sind aus dieser spanischen Stadt, die der Handwerksmeister übernommen hat. Calamosk.«
    »Blutende Göttin! Das müssen die Memmen aus der Retorte sein - der Abschaum, der am Ende des Wettstreits hätte hingerichtet werden sollen! Möchtest du dies Pack aufnehmen?«
    Aikens Knopfaugen blickten kalt. »Red keinen Quatsch, Schöngesicht! In diesem Vielfarbenen Land ist jetzt alles anders geworden. Hast du das vergessen? Und es hat einmal eine Zeit gegeben, als ich selbst für Abschaum galt! - Fliegen wir!«
    Sie zogen die transparenten Gesichtsschilde ihrer Kapuzen herunter und stiegen in die Luft. Kleine Regenschauer prasselten gegen ihre dahinsausenden Körper. Sie flogen über die Chaliko-Farm, die nördlich von Goriah an der Meerenge lang, überquerten Obstbäume, Olivenhaine und Gärten und näherten sich der Stadt selbst.
    Goriah war an einer hochgelegenen Stelle erbaut worden und bedeckte nahezu vier Quadratkilometer.
    Die meisten Gebäude, ausgenommen die herrliche, zentral gelegene Zitadelle und einige Wohnungen der Großen, waren aus sauber in Weiß getünchtem Stein gebaut und hatten rosenrote Ziegeldächer. Die Herrenhäuser der Tanu waren mit Türmchen und Filigranpfeilern in Rosa und Gold geschmückt, womit sie der Psychokinetischen Gilde des verstorbenen Nodonn Ehrerbietung erwiesen. Früher hatte auch die Glasburg diese Farben gezeigt. Doch seit der Ankunft des Usurpators waren die meisten rosenfarbenen Elemente entfernt und durch Akzente in Jettschwarz oder Mitternachtspurpur ersetzt worden. Diese einzigartigen Farbsymbole hatte der neue Schlachtenmeister für sich gewählt. Des Nachts wurde jedes Wohngebäude der Stadt mit Myriaden von Öllämpchen entlang der Dächer und Gartenmauern silhouettiert. Die Tanu-Gebäude wurden von metaaktivierten Feenlichtern in vielen verschiedenen Farben umrissen, und die Glasburg glänzte in Gold und Amethyst - leuchtender, als sie je während Nodonns Amtszeit gewesen war -, ein Signalfeuer, das bis zur Mündung der Laar in 30 Kilometer Entfernung zu sehen war.
    Als sich die beiden Levitanten auf das Gebiet nahe dem östlichen Stadttor, wo Neuankömmlinge empfangen wurden, niedersenkten,

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