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Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Kein Lord wie jeder andere (German Edition)

Titel: Kein Lord wie jeder andere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Ihnen.«
    »Das sind Sie sehr wohl«, sagte Ian. Beth roch so gut, ihr Haar ergoss sich in dunklen braunen Wellen über ihre Schultern und malte Muster auf den goldenen Stoff. »Sie wollen nur nicht für ebenso verrückt gelten.«
    »Ich bin nicht verrückt«, gab Fellows zurück. »In diesem Zimmer gibt es nur einen Verrückten, Mylord .«
    »Wir sind alle ein wenig verrückt, jeder auf seine Weise«, sagte Ian. »Ich habe ein Gedächtnis, das kein Detail je vergisst. Hart ist von Politik und Geld besessen. Niemand kann mit Pferden besser umgehen als Cameron, und Mac malt wie ein Gott. Sie haben ein Auge für Einzelheiten, die Ihren Kollegen entgehen. Sie sind ein Gerechtigkeitsfanatiker und bekommen auf alle Fragen immer eine Antwort. Wir sind alle ein wenig verrückt, nur dass meine Verrücktheit am augenscheinlichsten ist.«
    Alle Augen waren auf Ian gerichtet, auch Beths. Unter ihren gestrengen Blicken fühlte er sich unwohl und verbarg das Gesicht in Beths Haar.
    Nach einer Weile sagte Mac: »Das zeigt nur einmal mehr, dass wir immer auf Ian hören sollten.«
    Fellows schnaubte. »Nun sind wir also eine einzige glückliche Familie! Wollen Sie es gleich den Zeitungen mitteilen? Einen Wohltätigkeitsfall aus mir machen? Verlorener Sohn des Herzogs im Schoß der Familie aufgenommen? Nein, danke.«
    Hart wählte eine Zigarre aus und entzündete sie mit einem Streichholz. »Nein. Die Zeitungen wissen nichts von unserem Privatleben, dazu sind sie viel zu sehr mit unserem öffentlichen Leben beschäftigt. Aber Sie gehören jetzt zur Familie, also werden wir uns um Sie kümmern.«
    »Wollen Sie mich bestechen? Wo mir doch eigentlich Ihre Erziehung und Ihr Geld zur Verfügung hätte stehen sollen, wollen Sie mich mit ein wenig Luxus blenden?«
    »Um Himmels willen, Inspektor«, fuhr Beth ihn an. »Wenn Ihr Vater Ihnen Unrecht angetan hat, wollen sie es wiedergutmachen. Niemand bietet Ihnen hier falsche Zuneigung an, aber zumindest wollen sie doch das Richtige tun.«
    »Wir hassen unseren Vater mehr, als Sie es je könnten«, warf Mac ein. »Sie hat er zwar im Stich gelassen, aber wir mussten mit ihm leben.«
    »Sie wollen sich am Vater rächen«, sagte Beth. »Das kann ich gut verstehen. Ich hätte selbst gern eine Unterredung unter vier Augen mit diesem Mann.«
    »Oh, das hätten Sie nicht«, sagte Cameron und griff seinerseits zu den Zigarren. »Glauben Sie mir.«
    »Jetzt ist er tot und kann niemandem mehr Leid zufügen«, sagte Beth. »Warum sollten wir sein Vermächtnis fortführen?«
    »Sie versuchen, mich um den Finger zu wickeln, Mylady. Sie gehören nun zu denen , wofür sollte ich dankbar sein?«
    Ian hob den Kopf. »Weil sie recht hat. Unser Vater ist tot. Zu Lebzeiten hat er uns allen viel Kummer bereitet, damit sollte jetzt Schluss sein. Beth und ich werden in ein paar Wochen in meinem Haus in Schottland noch einmal Hochzeit feiern.«
    Beth sah ihn mit glänzenden Augen an. »Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe, Ian MacKenzie?«
    Ian wusste nicht, welche Bewandtnis das nun gerade haben sollte, deshalb sagte er nichts. Doch alle anderen begannen, gleichzeitig zu reden. Ian blendete sie aus, versenkte sich in Beth. Allzu gerne hätte er sie in Ruhe gelassen, um sie nicht in Gefahr zu bringen, doch ihre Wärme und ihr Duft machten alle guten Vorsätze zunichte. Er brauchte sie einfach.
    »Zum Henker«, sagte Fellows. »Sie sind doch alle verrückt.«
    »Und Sie gehören zu uns«, sagte Hart mit grimmiger Miene. »Seien Sie also in Zukunft mit Ihren Wünschen vorsichtiger.«
    Cameron ließ sein dröhnendes Lachen ertönen. »Bringt dem Mann ein Glas. Der kippt uns hier sonst noch aus den Latschen.«
    »Ehe Sie sich versehen, werden Sie auch einen schottischen Akzent haben«, sagte Mac. »Den Frauen gefällt es.«
    »Um Gottes willen.«
    Daniel kicherte. »Sie meinen wohl › och noe‹.«
    Mac und Cameron brachen in raues Gelächter aus. »Wir sollten feiern«, rief Daniel. »Mit ordentlich Whiskey. Nicht wahr, Vater?«
    Eine Woche später stiegen Ian und Beth, Curry und Katie am Bahnhof Euston Station aus Harts Kutsche, um den Zug nach Norden zu nehmen. Die Brüder und Isabella hatten versprochen, rechtzeitig nachzukommen, um dem aufwendigen Hochzeitsfest, das Ian für Beth ausrichtete, beizuwohnen.
    Draußen regnete es, und Ian sehnte sich nach dem weiten schottischen Land. Während Curry die Fahrscheine löste und Beth schon bequem im Wartesaal der 1. Klasse saß, stand Ian noch auf dem Bahnsteig

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