(K)ein Mann für die Ewigkeit?
Trotzdem schob sie den Gedanken beiseite. Es war höchst unwahrscheinlich, dass sie schwanger werden würde. Und dieser Tag war aufreibend genug gewesen.
Als Letztes sagte sie Sophia auf Wiedersehen, die sie heftig drückte, während Gio in den Ferrari stieg.
„Ihr beiden müsst unbedingt auch zur nächsten Taufe kommen – zu der von meinem Baby“, flüsterte Sophia, bevor sie einen Schritt zurücktrat und Issy zuzwinkerte. „Und wenn Gio Carlos Rat befolgt, findet die Taufe danach vielleicht bei euch statt.“
Issy warf ihr einen letzten Gruß zu, während Gio auf dem Feldweg wendete, kämpfte mit den Tränen und versuchte, sich Sophias kleinen Spaß nicht allzu sehr zu Herzen zu nehmen.
Doch als die ganze Familie ihnen zum Abschied winkte, konnte sie die Tränen nicht zurückhalten. So fühlte es sich an, dazuzugehören, Teil von etwas zu sein, was über einen selbst hinaus ging.
„So schlimm war es gar nicht“, sagte Gio und legte Issy eine Hand auf das Knie, als er auf die Straße abbog.
Issy ließ sich in den Ledersitz sinken und sah die dunklen Umrisse der Türme von San Gimignano in der Nacht verschwinden, als Gio beschleunigte. Überwältigt von der Fülle der Gefühle dieses Tages lehnte sie den Kopf an die Wagentür und legte eine Hand auf ihren Bauch.
„Wirst du wieder hinfahren?“, fragte sie.
Ein paar Sekunden lang sagte er nichts. „Ich bezweifele es“, antwortete er schließlich.
Trotz seiner Antwort musste Issy lächeln. Wünschte sie sich das nur, oder hatte seine Stimme weniger überzeugt geklungen als sonst?
Gio ließ die Handbremse los und starrte die Frau an, die fest schlafend neben ihm saß. Sie war unglaublich gewesen heute. So schön, so hinreißend und gleichzeitig so beruhigend. Er hatte ihre Anwesenheit auf eine Art gebraucht, die er nie für möglich gehalten hätte.
Den ganzen Nachmittag und Abend hatte er immer, wenn es ihm zu viel wurde, instinktiv zu ihr gesehen. Sobald er sie erblickt hatte und sich ihre Blicke getroffen hatten, war das erdrückende Gefühl von Angst und Verwirrung schwächer geworden, und sein Herzschlag hatte sich normalisiert.
Einmal hatte sie gerade den kleinen Carlo auf dem Arm gehalten. Er hatte sich gewundert, warum sie so entspannt und glücklich ausgesehen hatte, ganz, als würde sie zur Familie gehören, obwohl diese Menschen Fremde für sie waren. Und dann hatte sein Onkel ihm ins Ohr geflüstert: „Sie wird eine wunderbare Mutter für deine Kinder sein.“
Der alte Mann war sehr traditionsverbunden und hoffnungslos sentimental, das wurde Gio schnell klar. Aber seine törichten Worte hatten Gios Herz schneller schlagen lassen. Auch jetzt klopfte es wild.
Im Mondlicht starrte er sie immer noch an. Ihr volles rotes Haar umrahmte ihr blasses herzförmiges Gesicht, und ihre Hand lag auf ihrem Bauch. Vor seinem inneren Auge sah er ihren schönen Körper hochschwanger. Er stellte sich ihre Brüste vor, die noch voller wären, und den runden Bauch. Und das Verlangen packte ihn.
Dies schien mehr zu sein als vorübergehender Wahnsinn. Es schien sich in eine ernsthafte Besessenheit zu verwandeln.
Gio rückte seine Hose zurecht und wartete in der Dunkelheit darauf, dass er sich wieder so weit beruhigte, damit er Issy ins Haus tragen konnte, ohne sich dabei zu verletzen. Sie rührte sich kaum.
Doch als er sie auszog, ins Bett legte und zudeckte, wollte die Vision von ihrem schwangeren Körper noch immer nicht verschwinden.
Es war nicht sein Verlangen nach ihr, was ihm Sorgen bereitete, als er sich neben sie legte. Dass sie sich magisch voneinander angezogen fühlten, war für ihn völlig normal. Also war es kaum verwunderlich, dass er sich auch von ihr angezogen fühlen würde, wenn sie schwanger wäre.
Was ihn beunruhigte, war die tief empfundene Sehnsucht, die mit dem Verlangen einherging.
Die Angst, die er den ganzen Tag über mit eisernem Griff im Zaum gehalten hatte, packte ihn mit voller Wucht.
Als Issy erwachte, begann es gerade zu dämmern. Eine Hand auf ihre Hüfte gelegt lag Gio ruhig atmend neben ihr. Stöhnend griff sie nach ihrem Bauch, als sie einen ziehenden Schmerz verspürte. Der Schmerz, den sie gut kannte, konnte nur eins bedeuten: Sie bekam ihre Tage. Tränen schnürten ihr den Hals ab.
Issy biss sich auf die Unterlippe, griff nach seiner Hand und legte sie neben sich. Sie wollte nicht, dass er aufwachte und sie in diesem Zustand sah. Lautlos schlüpfte sie aus dem Bett und eilte ins Bad.
Dort traf sie die nötigen
Weitere Kostenlose Bücher