(K)ein Mann für die Ewigkeit?
hochschwangere Frau in einem geblümten Sommerkleid, die sie anlächelte.
Issy reichte ihr die Hand. „Ich bin Issy Helligan“, sagte sie rasch, unsicher, wie sie die Frage beantworten sollte.
Hieß ragazza nicht Freundin? War sie Gios Freundin? Eher nicht. Nicht in dem üblichen Sinne.
„Ich bin eine Freundin von Gio“, sagte sie und fühlte sich sonderbar entmutigt. „Leider spreche ich kaum Italienisch.“
„Dann ist es ja umso besser, dass ich sehr gut Englisch spreche“, entgegnete die Frau, und ihre Augen funkelten schelmisch. „Sonst könnten wir nicht über meinen lang vermissten Cousin reden. Ich heiße Sophia – nach der Loren.“ Sie kräuselte die Nase. „Leider habe ich nur ihren Vornamen und nicht ihre Figur.“
Issy lachte; sie mochte Sophia auf Anhieb. „Wann ist es denn so weit?“, fragte sie.
Sophia sah auf ihren Bauch und strich mit einem seligen Lächeln darüber. „In zwei Wochen. Aber mein Mann sagt, es wird früher kommen. Unsere beiden Söhne waren ebenfalls zu früh, und er muss mich immer wieder daran erinnern.“
„Wie süß von ihm“, sagte Issy ein wenig neidisch.
Das Glück Sophias ließ sie fast wieder zum Taschentuch greifen. Diese Frau sah jünger aus als sie, sie hatte schon zwei Kinder, und das dritte war unterwegs. Und sie hatte einen Mann, der sie liebte.
Was habe ich nur mit meinem Leben gemacht?
„Komm. Sophia hakte sich bei Issy ein. „Meine Schwestern, Tanten und Cousinen haben mich gebeten, dich zu ihnen zu bringen.“ Sie zog Issy von Gio weg, der erschüttert und gestresst wirkte, während Carlo ihm immer mehr Verwandte vorstellte, die er noch nie gesehen hatte.
„Sie wollen alles über dich und Giovanni wissen“, erklärte sie. Dann fuhr sie in verschwörerischem Flüsterton fort: „Er ist wie der verlorene Sohn, nicht wahr? Und du bist wunderschön!“ Wohlwollend musterte sie Issy von oben bis unten. „Wir sind sehr neugierig.“
„Oh, Gio und ich sind nicht …“ Issy zögerte. „Wir sind kein …“ Wieder hielt sie inne. Sie wusste nicht, wie sie das Verhältnis, das sie zu Gio hatte, beschreiben sollte. „Ich könnte jedenfalls nicht allzu viel über ihn erzählen“, sagte sie und warf einen Blick über die Schulter. „Und ich habe ein schlechtes Gewissen, ihn alleine zu lassen. Ich war diejenige, die den Vorschlag gemacht hat, herzukommen.“
Gio, der gerade von mehreren älteren Männern, von denen Issy annahm, dass sie seine Onkel waren, herzlich begrüßt wurde, warf ihr einen wütenden Blick zu.
„Giovanni ist ein großer Junge“, sagte Sophia, tätschelte Issys Arm und zog sie in Richtung eines mit Köstlichkeiten gedeckten Tisches, der auf der auf Terrasse stand. „Außerdem ist er nicht allein.“
Zahlreiche Frauen und Mädchen standen in kleinen Grüppchen um den Tisch herum und sahen Issy unverhohlen neugierig an. Was Issys Gefühl, unfreiwillig zur Schwindlerin zu werden, noch verstärkte.
„Mein Vater hat mehr als zwanzig Jahre darauf gewartet, den Ragazzo Perduto wiederzusehen“, sagte Sophia. „Er wird ihn stundenlang herumzeigen. Aber wenn nachher getanzt wird, bekommst du ihn zurück.“
Tanzen? Bei dem Gedanken musste Issy lächeln. Komisch – sie hatte noch nie mit Gio getanzt.
Ohne Gios angstvollen, flehentlichen Blick zu beachten, folgte sie Sophia. Es würde ihm guttun, sich von seiner Familie feiern zu lassen. Genau deswegen waren sie hergekommen. Und auch ihr konnte es nicht schaden, eine Weile nicht in seiner Nähe zu sein. Um diese wundervolle, glückliche Großfamilie zu genießen, und um sich auf ihre eigenen Prioritäten zurückzubesinnen.
„Was bedeutet Ragazzo Perduto?“, fragte sie abwesend.
Sophia lächelte. „Carlo nennt Giovanni „den verlorenen Jungen.“ Seitdem er ihn vor Jahren einmal in Rom getroffen hat, macht er sich Sorgen um ihn. Er meinte, ohne die Familie hätte Giovanni niemanden, der ihn liebt und sich um ihn kümmert“, erzählte sie und fügte mit einem wissenden Lächeln hinzu: „Aber wenn ich sehe, wie du ihn anschaust, glaube ich nicht, dass er immer noch verloren ist.“
Issys Puls begann zu rasen.
Wie bitte?
„Lass uns tanzen, Isadora.“
Als sie sich nach der gebieterischen Stimme umwandte, spürte sie eine starke Hand nach ihrem Ellenbogen greifen. „Oh, hallo, Gio.“ Sie lächelte.
Er sah verwirrt, bedrängt und erschöpft aus.
„Also konntest du deinem Onkel entkommen?“, fragte sie fröhlich.
„Wag es nicht, dich über mich lustig zu
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