(K)ein Mann für die Ewigkeit?
Vorkehrungen, zog einen Bademantel von Gio über und ließ sich niedergeschlagen auf den Badewannenrand sinken.
Aber sie konnte doch froh sein, dass sie nicht schwanger war!
Sich unter diesen Umständen eine Schwangerschaft zu wünschen, wäre völlig irrsinnig. Sie war noch nicht bereit, Mutter zu werden. Und ganz sicher war Gio nicht bereit, Vater zu werden. Das hatte ihr gestriger Ausflug ganz klar gezeigt.
Doch das änderte nichts daran, dass ein großer Druck auf ihrer Brust lastete und ihr den Atem nahm.
Sie stand auf und holte sich Taschentücher, um sich die Tränen von den Wangen zu wischen. Dann putzte sie ihre Nase, fuhr sich durch die Haare und sah mit leerem Blick in den Spiegel, doch der Druck auf ihrer Brust verschwand nicht.
Während sie ihr Spiegelbild anstarrte, dachte sie daran, wie Gio gestern, als sein Onkel ihm auf Wiedersehen sagte, rote Wangen bekommen hatte.
Zärtlichkeit, Sehnsucht und Hoffnung überfielen sie. Und der Druck auf ihrer Brust wurde so groß, dass sie keine Luft mehr bekam.
Mit zitternden Knien ließ sie sich auf den Wannenrand fallen.
„Das kann nicht sein“, flüsterte sie. „Es waren doch nur ein paar Tage.“
Stöhnend ließ sie den Kopf in die Hände sinken. Jetzt hatte sie ihren Gefühlen freien Lauf gelassen, und was war passiert? Sie hatte sich hoffnungslos in Giovanni Hamilton verliebt. Schon wieder.
Nur ungern gestand sie sich die Wahrheit ein. Doch plötzlich ergaben all diese abwegigen Gefühle einen Sinn.
Ihr blauäugiges Bestehen auf einem Ausflug zu Gios Familie. Ihre übergroße Freude über die wiederbelebte Freundschaft. Ihre Versuche, Gios Kindheitstraumata zu verstehen und ihm zu helfen, sie zu überwinden. Und diese abwegige Enttäuschung darüber, dass sie nicht schwanger war.
In ihrer tollen Affäre war es nie um Sex gegangen oder um Freundschaft oder darum, alte Fehler aus der Welt zu schaffen. Das waren alles nur Vorwände gewesen.
Erst nach zehn Minuten war Issy fähig, wieder aufzustehen.
Aber in dieser Zeit war es ihr gelungen, sich etwas Wichtiges klarzumachen.
Dass sie sich wieder in Gio verliebt hatte, war nicht unbedingt eine Katastrophe.
Der Mann, als den sie ihn jetzt kennengelernt hatte, war nicht mehr der mürrische, unglückliche Junge, der er einmal gewesen war. Er war wesentlich ruhiger, zufriedener und erwachsener als damals. Genau wie sie.
Die Verbindung, die während der letzten Tage zwischen ihnen entstanden war, hätte sie nicht für möglich gehalten. Gio war nicht unbedingt ein hoffnungsloser Fall. Doch sie wusste auch, dass es in Anbetracht all dessen, was ihm als Kind widerfahren war, nicht leicht für ihn werden würde, sich zu entspannen und hinzunehmen, dass sie ihn liebte. Vor allem nicht nach nur drei Tagen!
Nachdem sie sich die Augen mit kaltem Wasser gewaschen hatte, übte Issy vor dem Spiegel einen erleichterten Gesichtsausdruck, den sie aufsetzen würde, wenn sie Gio verkünden würde, dass sie nicht schwanger war.
Er musste nicht wissen, wie sie sich wirklich fühlte. Nicht bevor sie wusste, wie sie weiter vorgehen würde. Dieses Mal musste sie ruhig und besonnen handeln. Anders als damals mit siebzehn. Und das hieß, dass sie Gios Gefühle ausloten musste, bevor sie mit ihren eigenen Empfindungen herausplatzte.
Dankbar für die Dunkelheit, die noch im Zimmer herrschte, verließ sie das Bad und schloss die Tür hinter sich.
„Was ist los? Geht es dir gut?“
Seine tiefe, schlaftrunkene Stimme ließ sie zusammenzucken.
„Ja, es geht mir gut“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
„Sicher?“ Er rieb sich die Augen. „Du warst ewig im Bad.“
In die Kissen gelehnt und die Decke über die Hüfte sah Gio umwerfend aus, und wieder verspürte sie den Druck auf der Brust.
„Es geht mir sogar mehr als gut. Es gibt gute Neuigkeiten“, begann sie, streifte den Bademantel ab und schlüpfte ins Bett. „Ich habe meine Tage.“
Gio runzelte die Stirn, und etwas regte sich in seinem Blick, doch es war zu dunkel, um es zu erkennen. „Also bist du nicht schwanger“, sagte er tonlos und legte seine Hand auf ihre Hüfte.
Issy kuschelte sich an ihn, den Rücken gegen seine Brust gedrückt.
„Was für eine Erleichterung, nicht wahr?“, sagte sie und schluckte die Worte hinunter, die ihr auf den Lippen lagen. „Und es bedeutet, dass wir die Pille danach nicht brauchen. Weder hier noch zu Hause. Ein Glück“, sagte sie, und das Wort „zu Hause“ ließ den Druck auf ihrer Brust
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