(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
anfühlten. „Susanna, ich bitte dich, dich mit niemandem über uns zu unterhalten, da nach meiner Erfahrung nicht alle Fans so sind wie du und es mir gönnen jemanden gefunden zu haben, den ich liebe. Hier sind sicher Einige die selbst auf dich eifersüchtig sein werden, wenn sie erfahren, dass du mich kennst, oder ich dich geküsst habe!“, mahnte er mich mit besorgter Stimme, worauf er sich umsah. Niemand war um uns herum. „Ich weiß ich soll das nicht tun, aber ...“, kam er näher und küsste meine Wange, ehe dass er seinen Satz vollendete „Vielleicht bringt es mir Glück!“ Er machte dann kehrt und folgte den Anderen auf die Bühne und ich blieb perplex zurück. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder ganz die Alte war, und folgte dem Gejubel, bis in den Bühnengraben. Die anwesenden Fans tobten vor Freude und die zu neunzig Prozent aus weiblichen Individuen bestehenden Fans himmelten Ville regelrecht an, oder zogen ihn mit ihren Blicken aus. Vor der Absperrung standen nur drei Sicherheitsleute, die die Fans in Schach halten sollten, doch beim näheren Hinsehen war mir aufgefallen, dass es keinerlei Gedränge gab. Ich war so fasziniert davon, dass die Fans regelrecht vorbildlich waren, dass ich schon gar nicht mehr daran gedacht hatte, dass auf der Bühne Illusion stand und das Beste aus sich herausholte. Gerade als ich mich herumdrehen wollte, um hinaufzusehen, fiel mir auf, dass SIE auch da war. Katja starrte mich regelrecht mit ihren komplett schwarz geschminkten Augen zu Tode, während sich ihre blutroten Lippen zu einem diabolischen und verschwörerischen Grinsen verzogen, dass mir angst und bange wurde. Schnell wendete ich mich von der Unheil versprechenden Kreatur ab, die sie in meinen Augen geworden war, und widmete mich Illusion. Erst jetzt war mir klar geworden, was für ein verdammtes Glück ich doch hatte hier unten stehen zu können und genoss es, wie Tuomas seine langen blonden Haare in der Luft kreisen ließ, ebenso Karmelon, bei dem es jedoch etwas unbeholfen aussah. Mika war lässig in seinem schwarzen ledernen Overall an den Keyboards gestanden und nickte im Takt der Musik mit, während Bruno sich an den Drums verausgabte und Schweiß seine kahle Stirn hinunter rann. Als ich dann aber zu Ville kam, konnte ich meinen Blick nicht mehr von ihm lösen. Wie sich der Mann bewegte und stilvoll seine Arme und Beine im Takt bewegte, war einfach unfassbar. Sein Blick richtete sich während jedem Song, den er sang an eine Stelle hinten im Raum, damit er niemandem ins Gesicht sehen musste, was ihn unglaublich sexy und unnahbarer wirken ließ. Genau das war es was bei den Frauen vor der Bühne ankam. Ich war da keine Ausnahme! Im Gegenteil. Ich war vermutlich von allen am meisten in seinen Bann gezogen worden, so sehr, dass die Erinnerungen in mir erneut aufflackerten und sich meine Lippen anfühlten, als wäre der Kuss nie vergangen. Langsam führte ich meine Fingerkuppen zu meinen Lippen, schloss meine Augen und verspürte ein plötzliches Verlangen. Ich wollte ihn küssen, in meine Arme schließen und noch vieles mehr, egal ob Verlobte hin oder her. „Oh mein Gott!“, erschrak ich mich vor meinen eigenen Gedanken, wandte mich von der Bühne ab und eilte dahinter, um diese unsittlichen Gedanken los zu werden. Noch immer gegen mein Begehren nach diesem verdammt gutaussehenden Sänger hörte ich, wie die Musik abebbte und Ville ein paar wenige Worte auf Englisch zu seinen Fans sagte, die von überall aus der Welt diese wenigen Konzertkarten gewonnen hatten. „Jetzt kommt ein Song, den ich heute Morgen erst komponiert habe! Bitte habt Nachsicht mit mir, wenn er noch nicht ausgereift ist, aber diesen widme ich einer ganz besonderen Person, die momentan mein Leben bestimmt! Hier ist Sure in love“ „Anne!“, dachte ich laut und seufzte wehmütig. Einen Trost gab es dabei wenigstens. Das verdammte Gefühl von Verlangen ebbte ab und ich konnte zuhören, was Ville für Anne geschrieben hatte. Die Klänge einer Westerngitarre drangen melodisch in jede Ritze des Clubs, worauf er mit ruhiger und sanfter Stimme anfing, auf Englisch zu singen, wie die meisten seiner Songs „Ich war mir so sicher ...Ich war so sicher in der Liebe ...Doch dann kamst du ... Von da an war ich nicht mehr derselbe ...“ Im ersten Moment dachte ich noch an Anne, da ich mir bildlich vorstellen konnte, wie stark seine Liebe zu ihr gewesen sein musste. Langsam setzte auch die Band ein, da sie den Takt heraushörten, worauf auch
Weitere Kostenlose Bücher