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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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bewegte sich mit einer natürlichen Anmut. Ob sie wusste, dass ihr Männe hinter einer abgehalfterten Chanteuse herhechelte? Wenn ich die Wahl zwischen ihr und Luna hätte …
    Â»Ich muss ihn schon persönlich sprechen. Es geht um das gestrige Konzert von Luna Mancini, bei dem der Kronleuchter von der Decke gefallen ist. Als Mancinis Sicherheitschef klappere ich nun alle Konzertbesucher ab und höre nach, ob jemandem etwas aufgefallen ist. Reine Routine.«
    Â»Davon hat er heute beim Frühstück erzählt. Schrecklich, nicht wahr? Aber Hans-Joachim meinte, dass es ein Unfall gewesen sei. Deswegen verstehe ich Ihre Rolle in dieser Angelegenheit nicht so ganz.«
    Â»Ich überprüfe, ob es wirklich ein Unfall war. Es könnte sich nämlich auch um ein Attentat handeln. Aber das ist bisher nur ein vager Verdacht.«
    Sie seufzte und goss schwarzen Tee in eine Tasse vom Fremdenverkehrsverein Münster.
    Â»Mein Mann verehrt diese Frau geradezu. Nicht auszudenken, falls ihr etwas zustoßen sollte«, seufzte sie und nippte an der Tasse. »Möchten Sie vielleicht auch einen Tee? Oder Kaffee?«
    Ich lehnte dankend ab.
    Â»Ich mag ihre Musik nicht besonders. Unter uns gesagt verstehe ich nicht, was mein Göttergatte an diesem Schlagergesäusel findet. Aber solange das sein einziges Laster ist …« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
    Wenn man vom Beelzebub sprach: Die Bürotür öffnete sich schwungvoll, und der Schlagerfan kam mit einem großen Stapel Fertigpizzen ins Büro gestolpert.
    Â»Verdammte Hacke! Das Kühlaggregat im Wagen ist erneut ausgefallen. Nie wieder kaufe ich einen Transporter von den Polacken. Scheiß was auf die Mehrkohle, die du für ein deutsches Fabrikat löhnen musst, aber diese slawischen Geldabschneider haben verkackt, und zwar für immer und ewig. Bring die Ware sofort ins Kühlhaus, damit der Schaden nicht noch größer wird«, rief Bredenbach seiner Frau zu.
    Da seine Sicht durch die Kartons versperrt war, stieß er gegen den Bürotisch, und die italienischen Leckereien landeten auf dem Boden. Erst jetzt bemerkte mich der Rothaarige, der in einem blau-weiß gestreiften Brefrost-Anzug steckte. Erinnerte stark an die Farben eines Fußballvereins aus der Nähe von Wanne-Eickel.
    Â»Wer sind Sie denn?«, zeterte er unfreundlich, während Regina die Packungen wegschaffte, vernünftigerweise in kleineren Losgrößen.
    Â»Dieter Nannen, Luna Mancinis Security-Chef. Übrigens bin ich polnischer Abstammung. Bis zur Eindeutschung unseres Namens hießen wir Nanninowski.«
    Â»Das habe ich doch nur so dahergesagt. Ich habe nichts gegen unsere polnischen Nachbarn. Wirklich. Natürlich gibt es patente Menschen und viele gute Dinge in Polen. Vortreffliche Wurst machen Ihre Landsleute. Und Schnaps«, ergänzte er und hob den Zeigefinger. »Der polnische Sliwowitz ist schließlich weltberühmt. Prima Sache.«
    Â»Eher die serbische Variante. Aber unser Śliwowica kann sich auch sehen beziehungsweise trinken lassen.«
    Â»Natürlich. Und wenn Sie für Luna arbeiten, müssen Sie ein herausragender Mensch sein, denn für Luna ist nur das Beste gut genug.«
    Â»Sollen wir nicht besser unter vier Augen sprechen? Ich denke nicht, dass Ihre Frau unser Gespräch mitbekommen sollte.«
    Als Regina erschien, um die übrigen Kartons abzuholen, bekam Hans-Joachim einen roten Kopf. Wie süß.
    Â»Selbstverständlich, Herr Nanninowski, ich zeige Ihnen gerne unser Firmengelände.« Und zu seiner Frau: »Bestellst du bitte fünfzig Kilo Scampi bei den Tomatenpflückern?«
    Draußen stellten wir uns in eine mit leeren Kartons gepflasterte Ecke.
    Â»Ich weiß nicht, was Sie meinen«, raunte er und zog einen Kaugummi aus der Brusttasche. Mir bot er keinen an, also steckte ich mir eine Zigarette ins Gesicht.
    Â»Sie waren gestern auf dem Konzert. Wir vermuten, dass es kein Zufall war, dass der Kronleuchter auf die Bühne gesegelt ist.«
    Â»Ach nee, das ist ja interessant.«
    Â»Haben Sie eventuell bemerkt, dass sich jemand an der Beleuchtung zu schaffen gemacht hat?«
    Â»Nein, bedaure, ich habe nur Augen für Luna gehabt. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass nirgendwo rumgeschraubt worden ist, seit ich den Saal betreten hatte. Alles lief professionell ab, wie immer bei ihren grandiosen Konzerten.«
    Â»Wo waren Sie vor dem

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