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Kein Sex ist auch keine Loesung

Kein Sex ist auch keine Loesung

Titel: Kein Sex ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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die es mir unmöglich machen, auch nur ein Zahnputzglas
     unterzubringen, und ich liebe es, wenn du bei voll aufgedrehter Heizung die Fenster öffnest, weil du frische Luft brauchst.
     Und deswegen frage ich dich jetzt   –»
    Ich hole tief Luft.
    Will ich es wirklich?
    Ja, ich will.
    «Willst du wieder bei mir einziehen?»
     
    Wenn Engel pinkfarbene Unterwäsche tragen, dann liegt gerade einer neben mir. Elisas goldene Locken bedecken ihre Schultern
     und ihre Brüste, und ich wünschte, wir hätten jeder vier Glas Glühwein weniger getrunken.
    |315| Die Feier ging bis spät in die Nacht. Und wie jedes Jahr gab es natürlich auch noch eine handfeste Krise, diesmal zwischen
     Vince und Susanne, die sich uneins darüber waren, wessen Eltern sie Heiligabend besuchen sollen.
    Elisa hat uns beiden – und damit meint sie eigentlich mich, sagt es aber taktvollerweise nicht – eine Bewährungsfrist eingeräumt,
     nach deren Ablauf sie wieder bei mir einziehen will. Sie hat aber immerhin schon wieder bei mir übernachtet. Und nun schläft
     sie neben mir und verströmt den Duft frischer Brötchen.
    Schließlich ist es aber nicht unbändige Lust, sondern das Telefon, das mich aus den Träumen reißt. Um Elisa nicht zu wecken,
     schnappe ich mir das Mobilteil und verschwinde in der Küche.
    «Hi, Tom, ich bin’s, Lydia.»
    Ogottogott.
    Kann man Hormone jetzt auch schon durch das Telefon riechen?
    «Äh   … Hey, na, wie geht’s? Frohe Weihnachten!» Ich bemühe mich, ihren Namen nicht laut auszusprechen, schließlich hat mein neues,
     solides Leben gerade erst begonnen, und da kann man nicht schon wieder eine Ausnahme machen.
    «Ja, das wünsche ich dir auch», flötet sie. «Ich wollte mich nur schnell bei dir für das wundervolle Weihnachtsgeschenk bedanken.
     Du wirst es nicht bereuen, Tom. Über die Formalitäten können wir uns ja später einigen, zum Beispiel, wenn du das nächste
     Mal in München bist. Aber eins kann ich dir versichern: Es wird sich auch für dich lohnen.»
    Mein Grips schwimmt noch im Glühwein, und sonntags |316| morgens bin ich sowieso nicht der Hellste. Ich habe daher keinen Schimmer, was sie mir sagen will. Wie eine Drohung hört es
     sich aber nicht an.
    «Hä? Ich verstehe kein Wort.»
    «Ach, Tom, du hast doch sonst nicht so eine lange Leitung.» Ich kann sie am anderen Ende förmlich grinsen hören. «Ich bin
     schwanger!»
    Tja, das ist ja toll für sie. Hat der alte Urs es also doch noch zustande gebracht, das Wunder, das Lydia jetzt zur Millionärin
     machen wird. Damit hat sie es geschafft, ihre finanzielle Zukunft ist gesichert. Jetzt hoffe ich nur, dass sie dabei auch
     glücklich wird und, was uns betrifft, weiterhin ihre Klappe hält.
    «Na, herzlichen Glückwunsch, ich freu mich für dich!»
    «Okay, das wollte ich nur berichten, wie gesagt, wir reden dann nochmal ausführlich. Ciao Tom und einen guten Rutsch!»
    «Dir auch. Alles Gute euch dreien!»
    Ich lege auf und beginne das Frühstück zu machen. Der anfänglichen Unsicherheit zum Trotz werte ich es als gute Nachricht,
     denn Lydia wird vorerst damit beschäftigt sein, Mutter zu werden. Damit steht meiner sexuellen Unabhängigkeit, zumindest was
     sie anbelangt, nichts mehr im Weg.
    Doch was hat sie nur mit «Es wird sich auch für dich lohnen» gemeint? Und was für Formalitäten? Das ist ja eigentlich auch
     ganz schön schnell gegangen mit der Schwangerschaft.
    Vielleicht hat ihr unsere kleine Affäre zu neuem Selbstbewusstsein verholfen, und sie ist seitdem so entspannt, dass auch
     Urs endlich mal zum Schuss gekommen ist. Oder sie hat sich einen potenten Liebhaber zugelegt.
    |317| Himmel!
    Was, wenn das Kind von mir ist???
    Aber das kann schlecht möglich sein, schließlich bin ich für eine andere bestimmt und befinde mich seit letzter Woche auf
     dem Abstieg vom Gipfel der Katastrophen   – Umkehr ausgeschlossen.
    Mit zitternder Hand bereite ich ein Tablett mit Kaffee, Toast, Orangensaft und etwas Süßem vor und trage es ans Bett.
    Als ich ihr den duftenden Toast unter die Nase halte, muss Elisa niesen.
    Mit aufgerissenen Augen starrt sie mich an. «Gut, dass du mich geweckt hast. Ich habe gerade etwas Furchtbares geträumt.»
    Sie reibt sich die Augen und richtet sich in den Kissen auf.
    «Irgendetwas war schiefgelaufen, mit dem Pudding-Etat.»
    Sie rückt das Tablett auf ihrem Schoß zurecht und greift nach dem Nutellaglas.
    «Und dann hat man dir die Schuld dafür gegeben und dich entlassen.» Mitleidig

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