(Kein) Sex mit dem Ex
weil ich das Beste für dich wollte, und das war nicht ich. Ich bin gegangen, weil ich das Beste für mich wollte, und ich wusste, dass ich mich eines Tages selbst verachten würde, wenn ich blieb. Noch weitere Fragen?â
âNein.â Wie sollte ein Mann all das auch nur ansatzweise entwirren? âKeine weiteren Fragen.â
Sie hob ihr Weinglas und trank es in einem langen Zug aus. Gute Idee. Exzellente Idee. Genauso gut wie sein neu gefasster Beschluss, die Vergangenheit loszulassen und keine dummen, dummen Fragen mehr zu stellen, an welchem Punkt es schiefgelaufen war.
âMehr Wein?â, fragte er höflich.
âBitte.â Er füllte ihr Glas, worauf sie ihre schlanken Finger um den Stiel schlang. âDenkst du jemals an die Zukunft?â, erkundigte sie sich leise. âDarüber, was du dir dafür wünschst?â
âJaâ, murmelte er. Nachdem er dem Tod ins Auge geblickt hatte, hatte sich seine Sicht auf wunderbare Weise geklärt. Er wusste ganz genau, was er sich am meisten vom Leben wünschte. âIn letzter Zeit tue ich das.â
Eine Nachricht von Luke lag auf dem Küchentisch, als sie in die Karateschule zurückkehrten. Lee und er würden die Nacht bei Maddy verbringen. Die Karateschule war bis auf Jake und Jianne verwaist.
Jianne blickte düster auf die Nachricht herab. Sie wirkte distanziert.
Das konnte Jake nicht zulassen.
âWeiÃt du, was ich vermisst habe, als du fort warst?â, fragte er, während er zwei Finger unter ihr Kinn legte und es sanft anhob, sodass sie ihn anschauen musste. Zärtlich, weil seine Verletzungen das erforderten. Zärtlich, weil seine Gefühle für diese auÃergewöhnliche Frau nicht weniger verlangten. âDie Ruhe, die du um mich gewoben hast. Es war, als würden wir im Auge des Sturms stehen, während um uns herum das Chaos tobte. Meine Brüder und Hallie â die haben ganz schön viel Arbeit gemacht, und ich weiÃ, dass ich nicht immer die Balance hinbekommen habe zwischen dem, was sie brauchten und was du verdient hattest. Du hast immer zugelassen, dass unsere Bedürfnisse vor deinen kamen. Du hast dich deshalb nie beklagt, und wir haben erst viel zu spät erkannt, wie gedankenlos wir waren.â
Jianne sah so aus, als wünschte sie sich, irgendwo sonst sein zu können, bloà nicht hier bei ihm, doch Jake war noch nicht fertig, und er hielt ihren Blick fest. âIch war ihr Fels in der Brandung, wie du gesagt hast, aber du warst mein Fels, und die Dinge haben sich um einiges verschlechtert, nachdem du gegangen warst. Für alle von uns.â Er holte tief Luft. âEs tut mir leid, dass ich dich vernachlässigt habe. Ich wünschte, die Dinge wären anders gelaufen. Jianne, wenn ich an deiner Erinnerung an die Vergangenheit nur eines ändern könnte, dann ist es deine Ãberzeugung, du seist mir eine Last gewesen. Dass du keine Hilfe für die Familie gewesen seist, mit der du belastet worden bist. Du hast geholfen. Mehr, als dir jemals klar sein wird.â
Jiannes Augen füllten sich mit Tränen. âKönnen wir einfach ⦠früh zu Bett gehen?â
âGetrennt?â, fragte er und wartete mit angehaltenem Atem auf ihre Antwort.
âNein.â Sie barg ihr Gesicht an seiner Brust, und er hielt sie, hielt sie einfach nur in seinen Armen, Herzschlag um Herzschlag. âZusammen.â
âEr muss verschwindenâ, sagte Jake drei Tage später zu Luke, der nur halb zuhörte.
âWer?â, fragte sein Bruder zerstreut.
âZhi Fu. Ich kann so nicht leben. Mich ständig zu fragen, wann er das nächste Mal zuschlägt. Jianne kann so nicht leben â sie macht sich ständig Gedanken, wen es als Nächsten treffen wird. Zhi Fu muss verschwinden, damit Jianne gehen und ich sie zurückholen kann. Das ist der Plan.â
âGutâ, erwiderte Luke bedächtig. âBesteht die Chance, dass du mir den letzten Teil deines Plans ein wenig genauer erläuterst?â
âIm Moment würde ich mich gern auf den ersten Teil des Plans konzentrierenâ, versetzte Jake grimmig. âDer Teil, in dem Zhi Fu Jianne ein für alle Mal aufgibt und nach Schanghai zurückkehrt. Vorzugsweise, ohne mich vorher getötet zu haben.â
âDaran arbeiten bereits einige Leuteâ, teilte ihm Luke mit. âMaddy sagt, dass Bruce Yi sehr beschäftigt ist. Sie sagt, dass Zhi Fu bereits
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