(Kein) Sex mit dem Ex
auf zehn Meter Entfernung.â
Jianne schloss die Augen und schüttelte den Kopf. âDu hast recht. Absolut recht. Ich bin nur einfach nicht daran gewöhnt, mir Sorgen um Jacobs Leben zu machen.â
âEs braucht eine Weile, sich daran zu gewöhnen, das gebe ich zuâ, versetzte Madeline mit schiefem Lächeln, und Jianne fiel viel zu spät ein, dass Luke bei seiner Arbeit regelmäÃig sein Leben aufs Spiel setzte. Und wenn es eine Person gab, die genau wusste, was es hieÃ, sich um die Sicherheit eines geliebten Menschen zu sorgen, dann war es Madeline.
âMadeline, es tut mir so leidâ, erklärte sie entsetzt. âNormalerweise bin ich nicht so unsensibel. Ich mache mir nur â¦â
âSorgenâ, ergänzte Madeline. âIch weiÃ. Ich weià genau, wie das ist, wenn man sich ständig das Schlimmste ausmalt.â
âWie wirst du nur damit fertig?â, fragte Jianne.
âEin Trick besteht darin, darauf zu vertrauen, dass sie wissen, was sie tunâ, erwiderte Madeline. âZhi Fu ist gerissen, das weià ich. Und gefährlich. Aber Jacob kann ein sehr furchteinflöÃender Gegner sein. Zum Beispiel, wenn er die Frau, die er liebt, beschützt.â
âEr spricht nie von Liebeâ, gestand Jianne leise.
âTust du es denn?â
Jianne setzte sich zurück und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Das Haar, das sie an diesem Tag offen trug â zur Hölle mit dem Bestreben, geschäftsmäÃig zu wirken. âIch habe gewartet.â
âWorauf ? â, fragte Madeline.
âDarauf, dass die Dinge ein bisschen weniger ⦠kompliziert sind.â
âViel Glück dabeiâ, versetzte Madeline trocken.
âDu meinst, ich sollte ihm jetzt sagen, dass ich ihn liebe?â
âJa.â
âHeute?â
Madeline nickte.
âWenn ich heute Nachmittag nach Hause komme?â
Madeline nickte erneut. Ihre Belustigung wurde immer gröÃer.
âNachdem ich geduscht und mich umgezogen habe und gut aussehe?â
âGlaub mir, er wird keinen Pfifferling darauf geben, wie du aussiehstâ, entgegnete Madeline. âAber wenn es deinem Selbstvertrauen hilft, dann takele dich ruhig auf.â
âDas werde ichâ, versprach Jianne, in deren Bauch Schmetterlinge zu flattern begannen.
âOkayâ, sagte Madeline.
Jacob kam gut damit klar, dass Jianne ihn nachmittags anrief und ihm mitteilte, sie würde nach der Arbeit noch mit Madeline shoppen gehen und sich von ihr nach Hause bringen lassen. Auf diese Weise konnte er ein paar letzte Dinge bezüglich der Party klären und seine Ruhelosigkeit in seinem Sechs-Uhr-Kurs abbauen.
âIch schlieÃe vorne ab und gehe schnell zu Chin rüber, um das Catering für die Party mit ihm zu besprechenâ, sagte Jake zu Lee gegen sieben Uhr abends. Jianne war immer noch nicht zu Hause, aber sie hatte angerufen und Bescheid gegeben, dass sie und Madeline bei Luke waren, aber nicht mehr lange bleiben würden. âMöchtest du mitkommen?â
Lee blickte erst auf das klobige chinesische Wörterbuch vor sich und dann auf die ungelenken Schriftzeichen, die er auf ein Blatt Papier gekritzelt hatte. âKann ich nachkommen?â, fragte er. âIch will das hier fertig haben, bis Jianne zurückkommt.â
âWas ist das?â, erkundigte sich Jake.
âEs sind die Worte eines Lieds, nur dass ich mir nicht bei allen Worten sicher binâ, erwiderte Lee. Es war sehr schwer, Chinesisch schreiben zu lernen, selbst wenn man die Sprache flieÃend sprechen konnte. âJianne hat mir dabei geholfen. Sie weià einfach, wie es geht.â
âIch weiÃ.â
âUnd sie kann kochen.â
âDas habe ich bemerktâ, murmelte Jake, der sich wunderte, worauf der Junge damit hinauswollte. Doch Lee sagte nichts weiter und behielt den GroÃteil seiner Gedanken für sich. Vielleicht hatte er auch in dieser Hinsicht Unterricht bei Jianne genommen. âRuf mich, wenn du mich brauchst. Und schlieà hinter dir ab, wenn du rausgehst. Jianne sollte bald da sein, und ich brauche höchstens eine halbe Stunde.â
Er war stark in Versuchung, die Worte hinzuzufügen: âGeh nirgendwohin, ohne es vorher mit mir abzusprechenâ, aber das zu tun, hieÃe zuzulassen, dass Zhi Fu ihr Leben diktierte, und das sah Jake absolut nicht ein. Er hatte die Karateschule bereits in eine Festung
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