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(Kein) Sex mit dem Ex

(Kein) Sex mit dem Ex

Titel: (Kein) Sex mit dem Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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klammerte sich daran. Er stand auf und bewegte sich ein paar Schritte nach vorn. Mit einer Hand fuhr er die Mauer entlang, die bereits heiß war. Er hörte ein Zischen, ein gedämpftes Geräusch, und dann stürzte mit großem Getöse das Dach der Karateschule ein, und Flammen schossen meterhoch in den Himmel empor. Jake blickte sich hektisch nach Lee um, doch der Junge war verschwunden. „Lee!“
    â€ž Lee! “ Sein Schrei gellte durch das Inferno, doch er sah nirgends einen kleinen Jungen. Wie sollte Lee von dem Dach des Nachbargebäudes heruntergekommen sein? Er wollte sich in die tobende Feuersbrunst stürzen, wurde aber auf die Straße gedrängt, in das Evakuierungschaos, in die Blockaden und Barrieren.
    Und dann stand der Junge vor ihm. Mit angesengtem Haar und vollkommen verrußt. Eine große Brandblase zeichnete sich auf seinem Arm ab. Jake registrierte all diese Dinge, während er Lee auf die Arme hob und fest an sich drückte. Der Kleine hatte sich verbrannt, während er versuchte, Jianne zu finden. „Du hättest nicht hineingehen sollen“, sagte er erneut und drückte ihn noch fester an sich.
    â€žDu hättest es auch getan.“
    â€žWir müssen jemanden finden, der sich deinen Arm anschaut.“
    â€žNein.“ Der Junge klammerte sich an ihm fest. „Wir müssen sie finden. Sie wird hier irgendwo sein. Ganz bestimmt.“
    Furcht und Verzweiflung. Adrenalin und Schmerz.
    Während sie die Menge nach dem einen Gesicht absuchten, das sie einfach nicht sahen, verwandelte sich die Hoffnung zu Asche.
    Jake traf Luke und Madeline an der Ecke, die der Stelle, an dem sich einmal eine Tür der Karateschule befunden hatte, am nächsten war. Jetzt war es nicht mehr möglich, noch näher an das Gebäude heranzukommen. Für niemanden. Selbst die Feuerwehrleute hielten Abstand, während die Wasserfontänen nur noch ein fruchtloser Versuch waren, irgendetwas zu retten. Ein weiteres gedämpftes Zischen erklang, als wieder etwas in dem Inferno einstürzte.
    â€žLees Arm“, erklärte er heiser, während das surreale rote Glühen des Feuers in seinen Augen brannte. „Jemand muss ihn versorgen.“
    â€žNein“, wiederholte der Junge und klammerte sich erneut an ihn. „Finde Jianne.“
    â€žGut, wir gehen hier entlang“, murmelte Jake.
    â€žWartet“, schaltete sich Madeline ein, in deren weit aufgerissenen Augen zwar die Angst stand, die aber noch die Fassung behielt. „Lee, was hältst du davon, wenn du und ich zum Krankenwagen gehen, damit dein Arm versorgt wird und wir das gleichzeitig zu unserem Treffpunkt machen? Es wird der erste Ort sein, an dem Jianne nach dir sucht. Es ist der erste Ort, an dem jeder sucht.“ Madeline, die noch klar denken konnte.
    â€žSie hat recht“, stimmte Luke zu und warf seinen nicht unbedeutenden Einfluss auf den Jungen in die Waagschale. „Du und Maddy am Krankenwagen. Jake und ich umrunden den Block. Auf diese Weise können wir ein großes Gebiet abdecken.“
    Ein neuer Plan. Ein vernünftiger Plan, der allen Bedürfnissen gerecht wurde. Luke wandte sich nach links und Jake nach rechts. Sein Blick überflog die Menge an Gesichtern vor ihm, während er einen Fuß vor den anderen setzte. Sie musste hier irgendwo sein. Er würde sie finden.
    Doch er tat es nicht.
    Jake ging immer weiter, suchte, hoffte. Währenddessen brannte sein Zuhause hinter ihm vollständig ab.
    Nur ein Gebäude, Liebes. Das würde er sagen, wenn er sie fand. Es ist nicht wichtig. Es war nur ein Gebäude, und niemand hat sich darin aufgehalten .
    So viele verschiedene Gesichter, in denen sich Neugier und Sorge abzeichneten, doch es war niemals das Gesicht, das er sehen wollte.
    Such, sagte er sich. Such.
    Und dann bog er um die Straßenecke, und er glaubte, den flüchtigen Blick auf ein Gesicht zu erhaschen, das ihm kostbarer war als jedes andere – wirklich nur ein flüchtiger Blick, irgendwo vor ihm, und dann war es schon wieder verschwunden. Doch es gab ihm Hoffnung, eine derart verzweifelte, wilde Hoffnung, und seine Beine flogen geradezu, während er sich gegen den Strom der Menge schob. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis er sie wieder sah, diesmal aus näherer Entfernung. Sie strebte mit der Menge auf ihn zu.
    Jianne.
    Völlig aufgelöst und schmutzig, schmutzig wie Lee. Ihre Bluse war zerrissen, ihre Knie

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