(Kein) Sex mit dem Ex
was man alles nicht kontrollieren konnte.
Und es reichte aus, Zhi Fu auf sich zukommen zu sehen, um sich daran zu erinnern, was er tun würde, um die Frau zu schützen, die er liebte.
Jacob erstarrte. Zog sich an diesen stillen Ort in seinem Inneren zurück, wo das Biest nur darauf wartete, von der Leine gelassen zu werden. Jianne legte eine bandagierte Hand auf Jacobs Arm. Sie wusste in dem Moment, in dem sie Zhi Fu sah, dass sie in Schwierigkeiten steckten. Wie konnte der Mann nur so dumm sein zu glauben, er könnte sich Jacob in dieser Situation nähern und unbeschadet davonkommen?
Zhi Fus harter, dunkler Blick musterte sie von oben bis unten. Ihm entging nichts, und Jianne hätte schwören können, dass sie für einen flüchtigen Augenblick Kummer in seinen Augen sah.
âIch habe das nicht getanâ, erklärte er in Englisch, damit auch Jacob es verstand. âIch bin nicht verantwortlich für dieses Feuer.â
âWer ist es dann?â, fragte Jianne heftig. âDas war kein Unfall.â Sie spürte Jacobs Anspannung. Ãhnliches hatte sie bereits der Polizei mitgeteilt. âJemand hat die Karateschule absichtlich in Brand gesetzt.â
âAber nicht ich.â Zhi Fus Blick glitt zu Jacob hinüber. Rasch trat Jianne zwischen die beiden Männer. Für sie war Jacob keine Bedrohung. Für Zhi Fu konnte sie das nicht behaupten.
âWarum sollten wir dir glauben?â, entgegnete sie. âWarum sollte ich dir glauben? Nach allem, was du getan hast?â
âWas habe ich denn je getan, abgesehen davon, dir zu zeigen, was ich dir geben kann?â
âDu hast meinem Ehemann einen Killer auf den Leib gehetzt!â
âUm ihn zu schlagen, nicht ihn zu töten.â
âDu hast mich gefragt, ob ich ihn tot sehen möchte.â
âUm dich zu ängstigen. Damit du ihn verlässtâ, gestand Zhi Fu niedergeschlagen. âIch töte nicht. Das ist die eine Grenze, die ich nie überschritten habe.â
âIch glaube dir nichtâ, sagte Jianne.
âIch wiederhole es. Ich habe diesen Brand nicht gelegt, und ich habe auch niemanden dafür bezahlt, es zu tun. Es war ein Risiko, das ich nicht einzugehen bereit war. Ich töte nicht. Und ganz bestimmt versuche ich nicht, dich zu töten.â
âIch weià nicht, was du mit deinem Auftauchen hier im Krankenhaus erreichen wolltestâ, entgegnete sie, wobei sie ihre Ruhe zusehends verlor. Sie hatte Jacob vor seinem Zorn bewahren wollen. Dabei hatte sie ihren eigenen Zorn ganz vergessen und all die Jahre, die er gewachsen war. âEs ist zu spät, um dir noch zu vertrauen, und meine Liebe kannst du ganz sicher nicht gewinnen.â
âIch kann es versuchen.â
âDu kannst aufhören, es zu versuchenâ, versetzte sie. âDas ist alles, was ich mir von dir wünsche. Genau genommen ist es das Einzige. Kannst du das nicht verstehen?â
Wortlos starrten sie sich an. SchlieÃlich griff Zhi Fu in seine Tasche und streckte Jacob eine Visitenkarte entgegen. âIch hatte einen Privatdetektiv damit beauftragt, die Karateschule zu beobachtenâ, sagte er. âEr hat Fotos des Brandstifters auf seiner Kamera, und er ist bereit, mit der Polizei zu sprechen. Genauso wie ich.â
âGlauben Sie wirklich, dass Sie nichts Falsches getan haben?â, fragte Jacob.
âIch habe um eine Frau geworben, die ich zu meiner Ehefrau machen wollteâ, entgegnete Zhi Fu ruhig. âDas ist kein Verbrechen.â
âSie haben einen Mann losgeschickt, mich umzubringen.â
âBeweisen Sie das.â
âDu belästigst michâ, schaltete sich Jianne ein.
âManch einer würde sagen, ich passe auf dich auf.â
âIch kann auf mich selbst aufpassen!â
âAch ja?â Zhi Fu hob spöttisch eine Augenbraue. âVerzeih meine Ãberraschung. Ich habe nicht vor, ins Detail zu gehen, wie du mit mir gespielt hast, Jianne. Heià und kalt, heià und kalt. Ich bin sicher, die Polizei hätte Verständnis für mich. Ich bin hierhergekommen, um nachzusehen, wie schwer du verletzt bist, und um bei der Ergreifung des Brandstifters behilflich zu sein. Ich tue das, weil ich etwas für dich empfinde. Ob du meine Gefühle nun erwiderst oder nicht.â
âZhi Fu â¦â So ein gerissener, komplizierter Mann. Kein guter Mann â dessen war sich Jianne absolut sicher, aber dennoch ein Mann, der
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