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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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staatliche Labor gewechselt. Dort hatte er in verschiedenen Instituten gearbeitet, und seit rund drei Jahren war er im Institut für Virologie nunmehr als labortechnischer Leiter tätig. Er wohnte in einem Mietshaus in dem nahe gelegenen Luxemburger Vorort Bouneweg-Süd in der Rue de Pont Rémy. Er hatte weder Frau noch Kinder, fuhr einen schwarzen Audi  TT , mit dem er ein einziges Mal mit achtzehn Stundenkilometer zu viel in eine Geschwindigkeitskontrolle geraten war. Er war Mitglied des RFC Union Lëtzebuerg, gehörte aber sonst keinem Verein an.
    »Also ein völlig unbeschriebenes Blatt«, resümierte Buhle.
    »Ja, mehr haben wir nicht über ihn. Über den Zweiten, diesen Eric Dardenne haben wir etwas mehr. Er ist neunundzwanzig, gebürtiger Luxemburger, hier auch zur Schule gegangen. Hat dann aber in Saarbrücken Pharmazie studiert und im Institut für Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie seine Diplomarbeit verfasst. Aha, jetzt wird es interessant. Weißt du, wo er sein Praxisjahr gemacht hat?«
    Buhle zuckte mit den Schultern. »Wenn du so fragst: in unserem Institut?«
    »Genau, und zwar in den Jahren 2005 bis 2006. Anschließend ist er für einen Aufbaustudiengang und seine Promotion nach Bonn gegangen. Aha, es muss also Dr. Dardenne heißen. Danach ist er zurück nach Luxemburg und arbeitet jetzt im luxemburgischen Institut für pharmazeutische Forschung der Miller&Fox BioScience Laboratories in Bertrange. Ihren Hauptsitz hat die Firma in den USA .«
    »Er kann also ein ganz normaler ehemaliger Arbeitskollege von Reno sein.«
    »So ist es, wobei es vielleicht bemerkenswert wäre, dass ein Laborant und ein promovierter Wissenschaftler nach fünf Jahren immer noch Kontakt haben.«
    »Wer weiß, vielleicht haben sie ein gemeinsames Hobby und tauschen regelmäßig CD s mit den neuesten Klassikeinspielungen aus.« Buhle wusste, dass er destruktiv klang, und versuchte, wieder in die richtige Spur zu kommen. »Was wisst ihr sonst noch über Dardenne?«
    »Er ist mit einer Deutschen verheiratet, und zwar mit Kristin, gebürtige Schönberg, geboren in Solingen. Zwei Jahre jünger, arbeitet bei Luxair als Stewardess. Beide wohnen seit Anfang des vergangenen Jahres in einem eigenen Haus in Bertrange in der Rue Michel Rodange. Tja, Dardenne scheint ein wenig forscher zu sein als der Kollege. Es sind zahlreiche Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung in Luxemburg und Deutschland registriert und, das ist vielleicht interessant für uns, eine Anzeige wegen Körperverletzung, für die er allerdings nie rechtlich belangt wurde: eingestellt wegen unterschiedlicher Zeugenaussagen und Geringfügigkeit. Das war, Moment mal, vor neun Jahren in Saarbrücken. Eine Auseinandersetzung bei einer Uni-Party.«
    »Das zeichnet ihn jetzt auch nicht unbedingt als Mörder aus.« Buhle hatte genug gehört und wollte endlich die Befragungen durchführen.
    Ducard erkannte offenbar seine Ungeduld und willigte ein, sofort zu Renos Arbeitsplatz zu fahren.
    Im Institut für Virologie kamen Buhle und Ducard zunächst nicht an Dr. Bernard Barthel vorbei. Der Institutsleiter schien alles andere als erfreut darüber, die beiden Kriminalbeamten so schnell wiederzusehen. Unaufgefordert teilte er ihnen mit, dass er Termine gern vorab vereinbare und jetzt gar keine Zeit habe. Umso überraschter war er, als Ducard ihm offenbarte, dass ihr Besuch dem Laboranten Mario Reno gelte.
    »Wieso? Was wollen Sie denn von Herrn Reno?« Der Tonfall des Wissenschaftlers war nicht freundlicher, vielmehr misstrauischer geworden.
    »Hatte Reno Kontakt mit den Viren, über die wir gestern gesprochen haben?«
    »Ja, schon, er ist als Laborleiter die rechte Hand der Forscher, die ihre Versuche machen.«
    »Wer hatte mit diesen Viren geforscht?«
    »Ein Doktorand. Marcel Schwarzheim von der Uni Saarbrücken.«
    »Sie kooperieren häufig mit der saarländischen Universität?«
    »Ja, es ist nicht so einfach, allein aus Luxemburg entsprechend qualifizierte Wissenschaftler zu bekommen. Warum ist das für Sie nun wieder wichtig?«
    Ducard blieb weiter ruhig und freundlich. »Kennen Sie einen Eric Dardenne?«
    »Eric Dardenne, Eric Dardenne …« Barthel schien bemüht nachzudenken. »Wieso sollte ich ihn kennen?«
    »Er war bei Ihnen in den Jahren 2005 bis 2006 angestellt, hat hier ein praktisches Jahr innerhalb seines Pharmaziestudiums gemacht und kam auch von der Uni Saarbrücken.«
    »So ein etwas kleinerer, untersetzter Mann mit hoher Stirn?«
    »Das können

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