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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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beschränken. Zu dem Handy, das sie von Nanette Bonitzer bekommen hatten, könne er gegenwärtig nur sagen, dass es schwierig sei, die unterschiedlichen Fingerabdrücke zu differenzieren. Im Speicher seien eine Reihe von Anrufen, Anrufversuchen und SMS vorhanden. Die Kollegen seien bereits dabei, auch die gelöschten Daten zu rekonstruieren. Bislang spreche nichts gegen die Darstellung der Zeugin. Sicher seien sie sich bei dem Vergleich von Bonitzers Schuhen mit den Spuren am Tatort. Es bestehe eindeutige Übereinstimmung. Das treffe auch auf den Knopf zu, der am Tatort gefunden wurde: Er passe zu der Bluse, die Nanette Bonitzer beim Zusammentreffen mit dem Opfer getragen hatte.
    »Wir haben insgesamt nichts gefunden, was der Aussage von Nanette Bonitzer widersprechen würde. Selbst wenn sie lügt, können wir sie gegenwärtig also nicht als tatverdächtig einstufen«, resümierte Grehler, der es sich auch als Kriminaltechniker nicht nehmen ließ, derartige Schlussfolgerungen zu ziehen. »Haben wir damit für die Suche nach dem Mörder viel gewonnen?«
    Er herrschte einen Moment Schweigen unter den Kriminalisten. Dann antwortete Buhle: »Wir haben wichtige Spuren zuordnen können. Wir müssen Nanette Bonitzer noch einmal intensiv befragen, ob ihr nicht doch etwas aufgefallen war, als sie zum zweiten Mal an den Tatort kam. Etwas, das ihr jetzt noch gar nicht so bewusst ist. Lutz, dazu wäre es wirklich wichtig, wenn du die kriminaltechnischen Ergebnisse vom Tatort zusammenfassen und in Beziehung zu unserem bisherigen Ermittlungsergebnissen stellen könntest.«
    »Wo finde ich das?« Grehler wusste natürlich, dass die Fortführung der Ermittlungsakten in dieser Phase stets hinterherhinkte.
    Doch Buhle ließ sich durch diese Spitze nicht aus der Ruhe bringen. »Du hast die ausführliche Zeugenaussage von Bonitzer, und ich traue dir durchaus zu, dass du das meistern wirst nach dem, was du hier gehört hast. Wenn du noch Fragen haben solltest, steht dir Mich sicher gerne zur Seite. Hast du noch etwas für uns?«
    Grehler grinste schief, antwortete aber relativ zügig: »Wir haben die Unfallstelle von Alexander Altmüller noch einmal intensivst untersucht. Durch den ramponierten Zustand des Autos und die Zeit seit dem Unfall war es natürlich enorm schwierig, jetzt noch etwas Verwertbares zu finden. Aber«, Grehler ließ sich wenigstens eine Kunstpause bei seinen Ausführungen nun doch nicht nehmen, »wir haben noch ein paar winzige gelbe Lackspuren auf den Abriebflächen auf der Wiese gefunden. Allerdings keinerlei Lackreste auf der Straße. Deshalb glaube ich nicht, dass da jemand Altmüller mit einem gelben Auto von der Fahrbahn geschubst hat. Sven hör mal nach, ob nicht vielleicht ein Vorschaden bestanden hatte; ein früherer Unfall, der uns nicht gemeldet wurde.«
    »Jo, ich habe gestern Nachmittag schon alle möglichen Werkstätten erfolglos abtelefoniert. Aber klar, ich mach da heut weiter«, entgegnete Tard.
    Ducard hielt sich in dieser Runde merklich zurück, weil er Buhle die Wortführung überlassen wollte und selbst nichts hinzuzufügen hatte.
    Jetzt schien er fast erfreut, auch einen Beitrag leisten zu können. »Meine Leute haben sich den gelben Porsche von Thill angesehen. Sie haben dort auf der linken Seite ein paar Kratzer gefunden, die nicht von einem solchen Manöver stammen können und gleichzeitig nahezu ausschließen, dass der Wagen in letzter Zeit lackiert wurde. Niko scheint also damit recht zu behalten, dass man mit einem Carrera keinen von der Straße drängt.«
    »Außerdem würde jemand wie Thill sich seine Hände sicher nicht mit so was dreckig machen wollen. Der hätte bestimmt jemanden dafür angeheuert, wenn er Altmüller loswerden wollte.« Steffen hatte wieder etwas Oberwasser bekommen.
    »Wer sagt denn, dass Thill Altmüller gleich loswerden wollte? Vielleicht sollte er nur einen Denkzettel bekommen, und das Ganze hat auf der engen Straße tragisch geendet.« Reuter hatte seinen Kollegen offensichtlich weiter auf dem Kieker.
    Steffen hatte bereits angesetzt zu antworten, doch Buhle wollte keine endlosen Rededuelle dulden: »Auch diese Mutmaßungen bringen uns jetzt nicht weiter. Tard soll recherchieren, und wir anderen haben genug andere Dinge zu tun. Lutz, war das von deiner Seite alles?«
    »Nein. Ich habe mir noch einmal die Umgebung angeschaut. Mir sind Tierspuren aufgefallen, die nahe der Unfallstelle entlang der Hecke, über die Straße und dann weiter über die Pferdeweide runter

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