Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
Vom Netzwerk:
Sie an diesen Tagen waren, was Sie taten und mit wem Sie sich getroffen haben?«
    »Ich weiß nicht. Das ist ja schon eine ganze Zeit her. Wissen Sie noch, was Sie da gemacht haben?«
    »Ich habe mich zumindest nicht mit Alexander Altmüller getroffen.«
    »Bitte?«
    »Uns liegen Unterlagen von Altmüller vor, aus denen eindeutig hervorgeht, dass Sie sich an diesen Tagen getroffen haben. Also: Was wollte Altmüller von Ihnen? Haben Sie ihm die Viren besorgt?«
    »Was? Nein. Das ist doch vollkommener Quatsch. Ich gebe doch keine Viren heraus.«
    »Was haben Sie dann mit ihm zu tun gehabt? Haben Sie Informationen verkauft, damit Sie sich das alles hier leisten können? Hat Altmüller von Ihnen wissen wollen, was es mit diesen EEV -Viren und mit biologischen Kampfstoffen auf sich hat?«
    »Nein, was soll der Quatsch? Ich kenne diesen Altmüller nicht. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.«
    »Und warum steht Ihr Name dann in seinem Kalender? Warum taucht Ihr Name im Zusammenhang mit der Biowaffen-Recherche in Ihrem Institut immer wieder auf? … So, darauf wollen Sie uns nicht mehr antworten. Vielleicht haben Sie die Informationen ja an jemand anders geliefert, und Altmüller hat Sie dabei gesehen … und fotografiert?«
    Reno verstand, worauf Buhle hinauswollte. »Sie meinen das Foto von mir und Eric. Meinen Sie, ich habe ihm irgendwelche geheimen Informationen verkauft, oder was? Warum sollte ich das tun?« Er schüttelte lachend den Kopf, als ob er gerade etwas völlig Abstruses gehört hätte.
    »Erzählen Sie es uns, Herr Reno.« Buhle hatte gespürt, wie Reno bei seinem ersten Angriff zunächst geschwankt hatte. Doch das war nur ein kurzer Augenblick gewesen. Jetzt schien er sich wieder gefangen zu haben und schwieg. Buhle wusste, dass er nicht wirklich etwas gegen Reno in der Hand hatte. Die Termine waren lediglich Indizien, nicht mehr. Aber wenn Reno sie nicht entkräften konnte, mussten sie dranbleiben.
    »Herr Reno, wo waren Sie an den genannten Tagen? Soll ich sie noch einmal für Sie aufzählen?«
    »Ich weiß es nicht, Herr deutscher Kommissar. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern. Aber ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen, dass ich einen Herrn Altmüller nur vom Hörensagen her kenne. Sonst nicht. Und mit Eric Dardenne treffe ich mich manchmal, um mit einem alten Bekannten zu quatschen, mehr nicht. Haben Sie noch etwas, oder kann ich jetzt fahren?«
    »Sie waren am vierundzwanzigsten auffällig lange im Labor. Genau an diesem Tag steht auch bei Altmüller Ihr Name im Kalender. Was haben Sie mit ihm im Labor gemacht?«
    Reno lachte laut auf. »Bitte was? Ich soll einen Journalisten bei uns in eines der Hochsicherheitslabore gelassen haben! Für wie bescheuert halten Sie mich denn? Das kostet mich meinen Job. Das ist ja völlig irrsinnig.«
    »Was haben Sie so lange im Labor gemacht?«
    »Am 24. März habe ich alle Vorbereitungen getroffen, damit ich zum Abschluss der Versuchsreihe diese von Ihnen so geliebten Viren vernichten konnte. Das habe ich dann am nächsten Tag direkt morgens gemacht, damit auch ja keiner noch daran rumfingern kann, verstanden? Wir durften die Viren nämlich nur bis Ende des Monats bei uns lagern. Er gibt da weitreichende Bestimmungen im Umgang mit Viren dieser Gefahrenklasse, die wir in Luxemburg auch einzuhalten pflegen, Herr deutscher Kommissar.«
    »Und da haben Sie nicht zufällig eine Probe für einen guten Preis abgezweigt?«
    Reno schaute jetzt geringschätzig an Buhle herunter. »Wissen Sie was, Sie können mich mal.«
    »Vorsichtig, Reno, werden Sie nicht ausfallend.«
    »Ach, darf ich mich nicht äußern, wenn mir hier von dem Deutschen solche Dinge unterstellt werden?«
    »Nein, das dürfen Sie nicht in dieser Art und Weise. Erklären Sie mir lieber, wie Sie sich diese Dinge hier leisten können. Das Auto, Ihr Heimkino, diese Klamotten, die Sessel riechen auch noch ganz neu.«
    »Wissen Sie was, Herr luxemburgischer Kommissar, wenn Sie wie ich lange Zeit allein leben und sparen, dann kommen Sie irgendwann auch auf die Idee, dass Sie sich mal etwas gönnen können. Mir kam die nämlich im letzten Jahr. Verstehen Sie? Noch Fragen?«
    Reno hatte gelogen, warum auch immer, aber Buhle hatte verstanden, dass sich Reno so nicht in die Enge treiben ließ. Ducard war genauso klar wie ihm, dass sie versuchen mussten, Reno zu seinem Termin zu folgen. In der Hoffnung, er würde sie … vielleicht zu Dardenne führen, vielleicht zu einem Versteck, vielleicht …
    Reno

Weitere Kostenlose Bücher